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1355 - Jagd auf den Grusel-Star

1355 - Jagd auf den Grusel-Star

Titel: 1355 - Jagd auf den Grusel-Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und das wiederum ärgerte mich, aber ich sprach ihn nicht darauf an, denn einen Triumph wollte ich ihm nicht gönnen.
    Wenn ich nach rechts blickte, sah ich die hohen Rückenlehnen der beiden Sitze für die Piloten. Sie verhielten sich ruhig. Es gab zwischen ihnen keine Probleme. Ebenso wenig wie mit dem Flug, der sehr ruhig verlief.
    Der Wind hielt sich in Grenzen. Es gab keine Luftwirbel, und eigentlich hätten wir sogar die Augen schließen und schlafen können. Als mir dieser Gedanke kam, da merkte ich schon etwas von der Müdigkeit, die in mir hochstieg, aber ich riss mich zusammen.
    Neben mir lachte Godwin leise auf. Er hatte wohl bemerkt, was mit mir los war. »He, wenn du schlafen willst, habe ich nichts dagegen. Ich bleibe wach.«
    »Nein, nein, lass mal. Es war nur so ein Moment, in dem der Körper sein Recht forderte.«
    »Das kenne ich.« Godwin wechselte das Thema. »Schade, ich hätte gern gewusst, wo wir uns jetzt befinden. Wir waren doch in der Provinz Devon – oder?«
    »Genau.«
    »Kennst du die nächsten, die wir überfliegen?«
    Da musste ich erst mal nachdenken, was mir gut tat, denn so wurde ich wieder wach.
    »Sommerset, dann folgt Wiltshire, danach Hampshire, und dann geht’s bereits auf London zu.«
    »Ich wollte, wir wären schon da.«
    »Ich auch.«
    Wie schnell wir flogen, wusste ebenfalls keiner von uns. Aber sicherlich nicht langsam, und das Geräusch der Motoren klang irgendwie beruhigend auf mich.
    Nicht so wie bei den beiden Piloten. Als ich hinschaute, stellte ich fest, dass etwas nicht stimmte. Uns wurde zwar nichts gesagt, aber es war an ihrem Verhalten zu erkennen, denn sie hatten sich gegenseitig zugewandt und redeten miteinander. Den Gesten entnahm ich, dass es sich dabei nicht um irgendwelche privaten Gespräche handelte. Hin und wieder zeigte einer von ihnen auf die Instrumente.
    Godwin war nichts aufgefallen. Ich wollte den Templer nicht beunruhigen und sagte deshalb nichts. Aber ich behielt die beiden Piloten im Auge, die weiterhin diskutierten.
    Ein schneller Blick auf van Akkeren.
    Er hatte seine Sitzposition nicht verändert. Die Beine blieben auch jetzt ausgestreckt, und er schaute auf seine Füße, als wären sie besonders interessant.
    In meiner Magengegend spürte ich ein Kribbeln. Das Gefühl kannte ich. Es trat immer dann ein, wenn etwas in der Luft lag, aber eine Gefahr war nicht zu erkennen, bis eben auf das Verhalten der Piloten, das auch völlig harmlos sein konnte.
    Dann schnallte sich Cliff Benson los, stand von seinem Sitz auf und kam zu uns. Zuerst dachte ich, dass er sich setzen wollte, aber er blieb stehen und hielt sich an einem Deckengriff fest.
    »Probleme?«, fragte ich.
    Benson grinste hart. »Nicht direkt, aber seltsam ist es schon. Ich wollte Sie nur davon unterrichten, falls Sie sich darüber wundern, dass wir mal den Kurs ändern.«
    »Und warum sollten Sie das müssen?«
    Er schaute von oben auf mich nieder. »Wir haben unseren Funkkontakt mit den Basen verloren. Man kann sagen, dass wir uns in einem Funkloch befinden. So etwas kann es geben.« Er rieb mit der freien Hand über sein Kinn, als wollte er die Spannung verlängern.
    »Uns wundert nur, dass es schon so lange andauert.«
    »Und das ist nicht normal?«, fragte Godwin.
    »Ja.«
    »Würde der Kurswechsel die Flugzeit verlängern?«
    »Nur unwesentlich.« Er nickte uns zu. »Wie gesagt, ich wollte sie nur kurz informieren.«
    Wir bedanken uns für die Auskunft und schauten auf seinen Rücken, als er wieder zu seinem Platz ging.
    »Man ist so hilflos«, sagte Godwin. »Wir sitzen in einer Maschine und können sie nur verlassen, wenn die Piloten es wollen. Was ansonsten mit uns geschieht, darauf haben wir nicht den geringsten Einfluss. Das stört mich.«
    »Wärst du lieber mit dem Wagen gefahren?«
    »Jetzt schon. Da hätten wir zumindest unser Schicksal in die eigenen Hände nehmen können.«
    Widersprechen konnte ich ihm nicht. Es war ein Problem, ob wir das nun wahrhaben wollten oder nicht.
    Van Akkeren schaute uns jetzt an. Natürlich hatte auch er etwas von dem Besuch des Kopiloten mitbekommen. Jetzt grinste er fast so breit und faunisch wie dieser widerliche Dämon Baphomet. »Wie heißt es doch so schön? Noch ist nicht aller Tage Abend.«
    »Für dich schon.«
    Er legte den Kopf zurück und lachte mich aus. Das Echo schwebte noch in der Luft, als der Hubschrauber plötzlich einen Stoß erhielt, der ihn regelrecht durchschüttelte. Damit hatten selbst die Piloten nicht gerechnet.

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