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1356 - Am Abgrund des Lebens

1356 - Am Abgrund des Lebens

Titel: 1356 - Am Abgrund des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall lag nicht an. Darauf konnte ich auch verzichten.
    Suko war mit der U-Bahn gefahren. Er hatte mir den Rover in der Tiefgarage zurückgelassen. Wie immer stand er an der gleichen Stelle. Ich rollte die Ausfahrt hoch und fädelte mich in den fließenden Verkehr ein. Mittlerweile war die zehnte Tagesstunde angebrochen, und ich fragte mich, was der Tag noch bringen würde.
    Als ich zum Himmel hochschaute, sah ich die vielen blauen Stellen. Das Wetter sah nicht schlecht aus, und so kam mir der Gedanke, in die Klinik zu fahren und van Akkeren zu besuchen.
    Nicht allein. Ich würde Suko mitnehmen. Zwei Augenpaare sahen mehr als eins, und ich konnte mir auch gut vorstellen, dass van Akkeren nicht daran dachte, aufzugeben. Er lebte. So lange noch ein Funken Leben durch seinen Körper irrte, würde er versuchen, etwas daraus zu machen.
    Von allein konnte er sich nicht befreien. Ich hatte die Klinik gesehen. Wer darin steckte, der war lebendig begraben. Er konnte also nur befreit werden.
    Bei diesen Gedanken fiel mir der sofort Schwarze Tod ein, und ich dachte auch daran, dass ihm nichts unmöglich war, denn er hatte auch bei der Zerstörung des Templer-Klosters in Südfrankreich im Hintergrund die Fäden gezogen.
    Wenn ich das im Auge behielt, sah die Zukunft nicht so rosig aus…
    ***
    Die Nacht war da!
    Der Grusel-Star lag auf seiner Pritsche – als etwas anderes konnte man die Liegestatt nicht bezeichnen – und schaute gegen die Decke.
    Schlafen konnte van Akkeren nicht. Zumindest nicht lange. Zumeist in den Morgenstunden sackte er weg, und das reichte ihm auch. So war die Nacht da, um sich den Gedanken hinzugeben, und die beschäftigten sich seltsamerweise mit der Zukunft.
    Bestimmt war er der einzige Insasse in der Anstalt, der so dachte.
    Van Akkeren sah diese Zelle nur als eine Übergangslösung an. Er verließ sich voll und ganz auf seinen Helfer, den Schwarzen Tod.
    Dass sich der Geist des Baphomets aus ihm zurückgezogen hatte, das war von ihm zwar noch nicht überwunden worden, aber er wollte sich deshalb auch nicht in Selbstmitleid ergehen.
    Außerdem war es van Akkeren gewohnt, Niederlagen einzustecken. Da brauchte er nur an die Suche nach den Gebeinen der Maria Magdalena zu denken, die er fast gefunden hätte, doch da waren John Sinclair und dessen Templer-Freunde schneller gewesen.
    Van Akkeren war verschwunden. Absalon hatte ihn geholt und weggeschafft, aber er war wieder zurückgekehrt. Man hatte ihm eine neue Chance gegeben, und darauf hoffte er hier auch.
    Eine Uhr besaß er nicht. Er besaß überhaupt keine persönlichen Gegenstände mehr. Selbst die Anstaltskleidung gehörte ihm nicht wirklich. Die schlabberige Hose, der Kittel – ja, das war es dann.
    Darin musste sich der Grusel-Star bewegen.
    Es gab auch keinen Spiegel. Trotzdem wusste er, dass er nicht mehr der Gleiche war wie früher. Er hatte Finger, um zu tasten, und wenn er über seine Gesichtshaut fuhr, dann konnte er sie zwischen seinen Fingern hin- und herrollen.
    Van Akkeren richtete sich mit einer schnellen Bewegung auf. Beim Liegen hatte er sich mit den Gedanken beschäftigt. Jetzt blieb er auf dem Bett sitzen und lauschte in die Dunkelheit seiner Zelle hinein.
    Es war nichts zu hören. Die nächtliche Stille hatte sich wie dumpfer Druck zwischen den Wänden verteilt. Auch aus den Nachbarzellen hörte er keine Geräusche. Da gab es auch niemand, der geschrien oder sich mit sich selbst unterhalten hätte. Hier herrschte die Stille vor, und ihr hatte sich der Grusel-Star angepasst.
    Diese Nacht empfand er nicht so wie die anderen Nächte. Gründe konnte er sich nicht nennen, es war einfach so, und das akzeptierte er.
    Etwas hatte sich verändert. Das merkte er an seinem Inneren. Es war eine Unruhe, die ihn erfasst hatte, und dafür musste es einen Grund geben.
    Im Bett sitzend würde er sie nicht finden können. Er musste ihr also anders auf den Grund gehen. Deshalb stand er auf und schlüpfte in seine weichen Filzschlappen, in denen er sich lautlos über den Betonboden der Zelle bewegen konnte.
    Wann das Licht ein- und ausgeschaltet wurde, das bestimmte nicht er, sondern die anderen. Seine Wächter, seine Aufpasser, die sich nicht in die Zelle hineintrauten und nur durch den Klappmechanismus mit ihm in Kontakt traten.
    So schrieb er im Dunkeln weiter. Aber er hatte ein Ziel.
    Das Fenster!
    Geschlossen, aber trotzdem zu sehen. Ein Rechteck in der Wand, von außen her noch durch einen schwachen Lichtschein erreicht, denn im Park war es

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