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ambossartige Holzblöcke ablegten, die als Stützbasis genutzt werden sollten. Weitere Männer brachten kübelweise Steine, um das Loch auszufüllen, damit später das hintere Rad darüberrollen konnte.
Die Armbrustschützen auf der Festungsmauer schossen weiter. Zwei, drei Männer gingen zu Boden, dann brüllte Geoffrey den nächsten Pavesenträgern zu, dass sie die Schilde bringen sollten, um die Männer zu schützen, die an den Hebeln arbeiteten, all das kostete Zeit, und die Verteidiger ließen es noch mehr Bolzen hageln. Einige Verteidiger aus Navarra wurden von den Armbrustbolzen der Franzosen getroffen, aber es waren nur wenige, denn sie konnten hinter den steinernen Zinnen in Deckung gehen, wenn sie ihre Armbrüste spannten. Geoffrey de Charnys Leben schien wie durch Zauberei geschützt, denn obwohl er keinen Schild hatte und die Bolzen um ihn zischten, wurde er nicht getroffen, als er die Männer einteilte, die sich auf die schweren Eichenhebel stützen sollten, um den Turm freizubekommen. «Jetzt!», rief er, und die Männer versuchten, den gewaltigen Turm mit den langen Eichenstangen hochzuhieven.
Und dann kam der erste Brandsatz von der Burg.
Es war ein Armbrustbolzen, um den mit einem Lederstreifen in Pech getränktes Kleinholz gewickelt worden war, und das brennende Holz hinterließ eine schwarze, schwankende Rauchspur in der Luft, als der Bolzen von der Festungsmauer abschnellte und im unteren Teil des Turms stecken blieb. Die Flamme züngelte kurz auf, dann erlosch sie, doch ein Dutzend weitere Feuerpfeile folgten.
«Wasser! Wasser!», rief Roland de Verrec. Auf der obersten Plattform standen vorsorglich einige Kübel bereit, doch der schwankende Turm hatte viel von dem Wasser herausschwappen lassen, und Rolands Männer schütteten das, was übrig war, über die Zugbrücke, sodass das Wasser an der Vorderseite des Turms hinunterfloss, um die zuvor eingeweichten Lederhäute noch einmal zu befeuchten. Mehr und mehr Feuerpfeile trafen den Turm, sodass seine Vorderseite an vielen Stellen qualmte, aber der Rauch stammte nur von den brennenden Pfeilen. Bislang schützte das nasse Leder den Turm.
«Drücken!», rief Geoffrey de Charny, und die Männer an den Hebeln pressten die Stangen herunter, die Hebel bogen sich, der Turm knarrte, dann barst einer der Hebel und schleuderte ein halbes Dutzend Männer zu Boden. «Bringt eine andere Stange!»
Es dauerte fünf Minuten, bis eine andere Stange geholt war, dann drückten die Männer wieder die Hebel nieder, den Bauern wurde befohlen, den Turm gleichzeitig nach vorn zu schieben, und ein paar Waffenknechte eilten heran, um zu helfen. Der Beschuss mit Armbrustbolzen wurde dichter. Weitere Brandpfeile trafen dieses Mal auf die rechte Seite, und einer blieb unter dem Rand einer Lederhaut in der Eichenverplankung stecken. Niemand bemerkte etwas davon. Es begann zu brennen, die Flammen leckten zwischen dem Leder und den Planken empor, und obwohl Rauch zwischen den steifen Lederhäuten herausquoll, qualmte es schon an so vielen anderen Stellen, dass es niemandem auffiel.
Dann änderten die Armbrustschützen aus Navarra ihre Taktik. Einige verschossen weiter Brandpfeile aus den Schießscharten der Festungsmauer, während die anderen hoch in die Luft zielten, sodass die Bolzen in den Himmel jagten, am höchsten Punkt einen Moment stillzustehen schienen, um dann senkrecht auf die nach oben offene Plattform des Turms niederzugehen. Die meisten dieser Bolzen gingen fehl, doch Roland, der um seine Männer fürchtete, befahl ihnen, ihre Schilde über den Kopf zu halten, was bedeutete, dass sie das Wasser, das in Lederkübeln gebracht wurde, nicht ausgießen konnten. Der Turm schwankte inzwischen, weil einige Männer versuchten, ihn seitlich hochzudrücken, und andere von hinten schoben. Brandgeruch breitete sich aus.
«Zieht ihn zurück!», riet der Lord of Douglas Geoffrey de Charny zu. Ein Armbrustbolzen raste vor den Füßen des Schotten in die Erde, und er trat wütend dagegen. Die Trommeln wurden weiter geschlagen, die Trompeten klangen durcheinander, die Verteidiger verhöhnten die Franzosen, die wieder auf die Hebel drückten und vergebens versuchten, den Turm weiterzuschieben, und nun enthüllten die Verteidiger aus Navarra ihre letzte Waffe.
Es war ein Katapult in Form einer übergroßen Armbrust, das auf der Festungsmauer aufgebaut worden war und von vier Männern mit Metallkurbeln gespannt wurde. Es verschoss Bolzen von drei Fuß Länge und dem Durchmesser
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