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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lao-Sinh und in Ardustaar lebten. An menschlichen Maßstäben durfte man sie natürlich erst recht nicht messen. „Du kannst von Glück sagen, wenn es bei diesem einen Todesfall bleibt", erklärte er schließlich. „Deine Leute führen sich sehr herausfordernd auf. Es ist nur zu verständlich, wenn die Lao-Sinh sich dagegen wehren. Sie haben genug eigene Probleme. Niemand kann von ihnen erwarten, daß sie Besuchern, die sich derartig benehmen, mit allzuviel Geduld begegnen. Das gilt für die, die noch ihre Sinne beieinanderhaben. Die, die krank sind, kann man für ihre Reaktionen ohnehin nicht verantwortlich machen."
    Bao at Tarkan fühlte sich nicht genötigt, dazu Stellung zu nehmen. „Ich begreife dich nicht", fuhr der Mausbiber schließlich fort. „Und das Verhalten deiner Leute verstehe ich noch viel weniger. Gut, es mag große Unterschiede zwischen euch und den Lao-Sinh geben, aber es sind doch Wesen, die sich in Not befinden. Selbst wenn sie nicht von eurem Volk abstammten, dürftet ihr euch ihnen gegenüber nicht so verhalten, wie ihr es jetzt tut. Es kann ja sein, daß sie euch gleichgültig sind - nun gut, ihr habt euch anfangs zurückgehalten, als wäre das der Fall. Aber jetzt benehmt ihr euch, als wolltet ihr die Lao-Sinh für etwas bestrafen. Wofür eigentlich? „ „Ist das so wichtig?"
    „Ja."
    Bao at Tarkan überlegte. „Sie hatten eine Aufgabe zu erfüllen", sagte er schließlich. „Sie haben diese Aufgabe vernachlässigt, sogar vergessen."
    „Sie waren fünfzigtausend Jahre lang sich selbst überlassen", gab Gucky zu bedenken. „Ist euch denn in eurem Universum niemals in den Sinn gekommen, daß in einer so langen Zeit unendlich viel geschehen kann? Und zwar ohne die Schuld derer, die ihr damals ausgeschickt habt? Sie haben noch Glück gehabt und ihr mit ihnen. Es sind schon weit größere Völker in viel kürzerer Zeit spurlos verschwunden!"
    „Vielleicht wäre das sogar besser für sie gewesen."
    Gucky ballte die Fäuste. „Also gut", sagte er. „Ihr nehmt ihnen die ganze Sache übel. Ihr seid wütend auf sie, weil sie eine andere Gesellschaftsstruktur entwickelt haben, weil sie angefangen haben, mit Psi-Kräften zu arbeiten - ich weiß nicht, was euch sonst noch an ihnen aufregt.
    Aber das alles ist noch lange kein Grund, sie jetzt so schlecht zu behandeln. Habt ihr denn gar kein Mitleid? Ist es dir wirklich völlig egal, was deine Leute mit ihnen anstellen?"
    „Ich habe andere Sorgen", behauptete Bao at Tarkan so gelassen, als rede er vom Wetter. „Und zwar?" fragte Gucky, als der Kartanin keine Anstalten traf, seine Bemerkung näher zu erklären. „Einige Dinge sind nicht so, wie sie eigentlich sein sollten."
    Gucky betrachtete den Kartanin nachdenklich. Er wünschte sich, Bao at Tarkan wäre wenigstens ein klein wenig gesprächiger gewesen. „Was ist nicht so, wie es sein sollte?" bohrte er nach. „Es gibt Probleme - hier an Bord", erwiderte der Kartanin zögernd. „Technische Probleme?"
    „Einige der Probleme sind technischer Natur", bestätigte Bao at Tarkan. „Es könnte sein, daß wir nicht aus eigener Kraft damit fertig werden."
    „Ich glaube nicht, daß wir euch in dieser Hinsicht helfen können", sagte Gucky nüchtern. „Von Raumschiffen, die von einem Universum ins andere reisen können, verstehen wir weniger als ihr."
    Bao at Tarkan wirkte überrascht. „Es sind keine Schäden dieser Art", erklärte er beinahe belustigt. „Die NARGA PUUR hat die Reise gut überstanden. Es handelt sich um Schäden, die - künstlich herbeigeführt werden."
    „Also Sabotage."
    „Es ist möglich", gab Bao zögernd zu. „Nun, dann müßt ihr den Saboteur eben suchen."
    „Das tun wir bereits. Aber wir können ihn nicht finden."
    „Das wundert mich nicht bei der Größe, die dieses Schiff hat."
    „Damit hat es nichts zu tun", behauptete Bao at Tarkan. „Es muß jemand an Bord sein, der nicht hierhergehört, und wir können ihn offenbar nicht finden, weil wir ihn nicht kennen."
    „Du meinst, es könnte jemand aus Estartu sein?" fragte Gucky überrascht. „Das wäre gar nicht mal so unwahrscheinlich. Die Anhänger des Kriegerkults mußten so viele Niederlagen hinnehmen, daß ihnen die NARGA PUUR vielleicht gerade im rechten Augenblick in die Quere kam. Wann hat das Ganze angefangen?"
    „Nach dem Psi-Sturm."
    „Hm. Die Flotte der Elfahder war in der Nähe, und außerdem ging sowieso alles drunter und drüber. Da könnten sich Dutzende von Saboteuren eingeschlichen

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