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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Chance gehabt, ihnen zu entkommen. Aber die Todesangst mobilisierte Kräfte in Sue-Els Körper, von denen sie vorher nichts geahnt hatte.
    Nie zuvor in ihrem Leben war sie so schnell gerannt, hatte sie so weite Sätze gemacht. Sie lief im Zickzack, wich den heranschnellenden Peitschen aus, und wenn einer der Schläge sie doch einmal traf, dann empfand sie den Schmerz eher als ein Stimulans, das ihr zu noch größerer Behendigkeit verhalf.
    Verschwommen bekam sie mit, daß die Kranken schreiend und fauchend aus der zerstörten Schule hervorkamen und sich ihrerseits auf die fremden Kartanin stürzten, die dadurch von Sue-El-K'yon abgelenkt wurden, und dann, endlich, waren die Büsche vor ihr.
    Jetzt war ihr der Wald nicht unheimlich, sondern er erschien ihr im Gegenteil als die einzige sichere Zuflucht, die es in dieser vom Wahnsinn erfaßten Welt noch gab. Sie schlüpfte durch die dichten Zweige, spürte die Dornen nicht, sondern rannte einfach davon.
     
    8.
     
    Gucky war so wütend, daß er sekundenlang keine Worte fand, und das wollte etwas heißen. Auch die anderen waren stumm. Eirene war blaß vor Wut und Kummer, und Ras Tschubai sah aus, als würde er im nächsten Augenblick explodieren.
    Sie hatten die Ankunft der Kartanin aus der NARGA PUUR beobachtet und sich einen Überblick über deren Aktivitäten verschafft, und jetzt saßen sie da, sahen sich an und dachten verzweifelt darüber nach, was sie Nung-Ha-V'irn sagen sollten.
    Nung-Ha-V'irn hatte es von Anfang an abgelehnt, Bao at Tarkan um Hilfe zu bitten. Sie hatte unmöglich wissen können, wie die Kartanin aus der NARGA PUUR sich benehmen würden, wenn sie mit den Lao-Sinh konfrontiert wurden, aber sie hatte offenbar zumindest geahnt, daß nichts Gutes dabei herauskommen konnte. Es war zu erwarten, daß sie dies jetzt ganz besonders betonte und den Galaktikern die Schuld an allem gab.
    Die Kartanin aus der NARGA PUUR dachten offenbar überhaupt nicht daran, den kranken Lao-Sinh zu helfen. Im Gegenteil: Sie gingen herum, betrachteten die Lao-Sinh, als wären es Tiere in einem besonders interessanten Zoo, und wenn es ihnen auf diese Weise gelungen war, die Lao-Sinh so sehr zu reizen, daß diese handgreiflich wurden, schlugen sie zurück.
    Sie waren dabei nicht gerade rücksichtsvoll. Jeder wußte das mittlerweile. Sie benutzten zwar keine tödlichen Waffen, um sich zu wehren, aber sie nahmen auch nicht die Paralysatoren zu Hilfe. Statt dessen gebrauchten sie Schockpeitschen.
    Nicht alle benahmen sich so schlimm, wie es von einigen besonders schweren Zwischenfällen her bekannt war. Einige von ihnen hatten offensichtlich durchaus Mitleid mit den Lao-Sinh, aber auch sie halfen nicht, sondern standen untätig dabei. Aus irgendeinem Grund war es ihnen offenbar unmöglich, in den Lao-Sinh Artgenossen zu sehen, die ihrer Hilfe bedurften. „Ich werde mit Bao reden", sagte Gucky schließlich.
    Eirene griff nach seiner Hand, aber er schüttelte den Kopf. „Das möchte ich lieber alleine", wehrte er ab. „Wartet hier auf mich!"
    Und dann war er fort.
    Er erschien vor Bao at Tarkan, ohne sich erst lange anzumelden. Der Kartanin nahm sein Erscheinen gelassen zur Kenntnis, beschäftigte sich jedoch anderweitig und schien fürs erste keine Lust zu haben, sich mit dem Ilt zu befassen. „Das reicht", sagte Gucky schließlich und schaltete das Gerät, dem sich der Protektor der NARGA PUUR gerade widmete, telekinetisch aus. „Ich habe mit dir zu reden „ „Ja", sagte Bao at Tarkan. „Das ist wohl nicht zu übersehen. Was willst du von mir? Ich habe deinem Wunsch voll entsprochen und Angehörige meines Volkes zu den Lao-Sinh geschickt."
    „Weißt du auch, was die da unten auf Hubei treiben?" fragte Gucky böse. „Ich kann es mir denken", erklärte der Kartanin. „Auf solche Hilfe können die Lao-Sinh verzichten", fauchte der Mausbiber. „Pfeife deine Leute zurück, aber beeile dich damit, denn sonst geschieht ein Unglück!"
    „Das wäre nichts Neues", bemerkte Bao at Tarkan kühl. „Einer meiner Leute ist von einer wahnsinnigen Lao-Sinh angegriffen und getötet worden. „ Gucky starrte den Kartanin betroffen an. Davon hatte er noch nichts gewußt. „Wo ist das passiert?" fragte er. „Irgendwo im Dschungel", erwiderte Bao at Tarkan gleichmütig.
    Gucky sagte sich verzweifelt, daß dieser Kartanin aus einem fremden Universum stammte, daß man nichts über sein Volk wußte, daß man die Kartanin in der NARGA PUUR nicht mit denen vergleichen durfte, die in

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