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1357 - Nach dem Holocaust

Titel: 1357 - Nach dem Holocaust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte auch niemand Lust, irgend etwas daran zu ändern.
    Die Verhältnisse auf Hubei waren noch längst nicht normal, aber das Schlimmste schien überstanden zu sein. Gucky teleportierte mehrmals in die NARGA PUUR, um nach den geheimnisvollen Saboteuren zu suchen, aber er fand niemals auch nur die kleinste Spur von ihnen. Allerdings beschränkte er sich bei seiner Suche auf den von den Kartanin beherrschten Kommandoteil des Riesenschiffs. Bao at Tarkan bat ihn darum, und der Mausbiber hielt sich daran, obwohl er den Sinn dieser Bitte nicht recht verstand.
    Eines Tages - es war der 2. April des Jahres 447 NGZ - befand sich Gucky wieder einmal in der NARGA PUUR. Er sprach mit Bao at Tarkan über einige Vorkommnisse, als der Kartanin plötzlich aufsprang und davoneilte. Gucky folgte ihm und gelangte in einen der zahlreichen Kommandoräume. Dort herrschte große Aufregung.
    Die Kartanin schrien wild durcheinander und führten wahre Freudentänze auf. „Was ist denn hier los?" fragte Gucky verblüfft. Bao at Tarkan schien ihn nicht gehört zu haben. Er starrte um sich, als hätte er die ganze Welt vergessen.
    Der Mausbiber stieß ihn ungeduldig an. „Wie?" fragte Bao at Tarkan, indem er zusammenzuckte, als wäre er aus einem bösen Traum hochgeschreckt. „Ach, du bist es. Die letzten Zwischenfälle ..."
    „Was ist hier passiert?" wiederholte Gucky ungeduldig. Bao at Tarkan rieb sich die Stirn. „Hangay", murmelte er zerstreut und so leise, daß Gucky die Ohren spitzen mußte, um etwas zu verstehen. „Das zweite Viertel unserer Heimatgalaxis ist in diesem Universum materialisiert. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis ..."
    „Bis was?"
    Aber der Kartanin sprach nicht weiter. Auch an der Suche nach den Saboteuren - falls es überhaupt welche gab - war er in diesem Augenblick nicht mehr interessiert. Er starrte um sich wie ein Träumer.
    Der Mausbiber war bereits drauf und dran, nach Hubei zurückzukehren, denn mit Bao at Tarkan war an diesem Tag nichts mehr anzufangen, aber da spürte er es wieder.
    Er hatte sich schon mehrfach bemüht, es zu beschreiben, aber es war ihm nie gelungen. Es war ein so eigenartiger Impuls, wie er ihn nie zuvor gespürt hatte. Manchmal schien es ihm, als zöge ein kaum merkliches Beben des Schiffes unter ihm hinweg, vergleichbar mit dem ersten kaum spürbaren Vorboten eines Erdbebens auf der Oberfläche eines Planeten, aber er wußte, daß das eine Täuschung war. Die einzige Erklärung, die er für das Phänomen finden konnte, bestand darin, daß es in der NARGA PUUR Vertreter vieler fremdartiger Völker gab. Wenn sie alle beziehungsweise einzelne von ihnen - zum selben Zeitpunkt etwas bemerkten, was sie beunruhigte und ängstigte, dann mochte aus dem Gemisch der vielen verschiedenartigen Gedanken jener einzigartige Impuls entstehen.
    Und gleichzeitig wußte der Ilt, daß es das letztemal sein würde, daß er es auf diese Weise spürte. Irgend etwas war in diesem Augenblick in dem riesigen Schiff geschehen. Es war, als wäre etwas erwacht - etwas, das bisher in einer Art Halbschlaf gelegen und sich nur manchmal wie im Traum gerührt hatte.
    Er sah zu Bao at Tarkan auf, aber das Gesicht des Kartanin verriet nichts. Vielleicht hatte er gar nichts gemerkt.
    Gucky zuckte zusammen, als Bao at Tarkan sich plötzlich vorbeugte und dem Mausbiber auf die Schulter klopfte. „Ein großartiger Tag", verkündete der Kartanin, und Gucky kniff verwundert die Augen zusammen. So leutselig hatte er den Protektor der NARGA PUUR noch nie erlebt. „Hast du übrigens von den Gerüchten gehört, die man sich über den Ewigen Krieger Granjcar erzählt?"
    „Nein", sagte Gucky verblüfft. „Er soll in den Freitod gegangen sein", berichtete Bao at Tarkan. „Es heißt, daß die Nakken, die für diese Dinger verantwortlich waren ... Wie hießen die noch gleich?"
    „Du meinst die Menetekelnden Ephemeriden."
    „Ja, genau diese. War der Name nicht noch länger? Aber wen kümmert das jetzt? Jedenfalls sollen die Nakken, die für diese Dinger verantwortlich waren, Granjcar begleitet haben. Sie sind jedenfalls verschwunden - sowohl diese Ephemeriden als auch die Nakken."
    Gucky fragte sich, warum der Kartanin ihm das erzählte. Natürlich war es eine Information, die wichtig war, aber sie hatte mit dem, was gerade geschehen war, nicht das geringste zu tun. „Das Erscheinen des zweiten Viertels unserer Galaxis in diesem Universum wird natürlich gewisse Folgen haben", fuhr Bao at Tarkan fort, der plötzlich

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