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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte das Lachen nicht unterdrücken. Sie hielt die Hände zu Fäusten geballt, die sie immer wieder schüttelte.
    Saladin wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er warf uns sogar einen um Hilfe suchenden Blick zu, und von Suko bekam er die trockene Erklärung.
    »Justine Cavallo ist kein Mensch, auch wenn sie so aussieht. Sie gehört zu den Geschöpfen der Nacht. Sie ist eine Blutsaugerin wie auch dein Freund van Akkeren.«
    Saladin knirschte mit den Zähnen. Er sah aus wie jemand, der von seiner Wut und Enttäuschung fast aufgefressen wurde. Es war die nächste Niederlage, die er einstecken musste, und dabei hatte er sich so viel vorgenommen. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, wäre ich mir wie auf einem verlorenen Posten vorgekommen.
    »Ich bin stärker als du, Saladin«, erklärte die blonde Bestie. »Aber ich gebe dir eine Chance. Du brauchst auch keine Furcht davor zu haben, dass ich dein Blut trinken werde, denn ich bin recht wählerisch.« Sie schaute ihn spöttisch an und vollführte dabei eine wegwerfende Handbewegung.
    Saladin hatte sehr genau bemerkt, wie er hier behandelt wurde.
    »Was willst du von mir?«
    »Dir eine Chance geben!«
    Mit dieser Antwort hatte der Hypnotiseur nicht gerechnet. Er schaute nicht nur überrascht, sondern auch irgendwie dumm aus der Wäsche. Selbst den Mund schloss er nicht mehr.
    »Ja, eine Chance!«, wiederholte die blonde Bestie.
    »Und wie soll die aussehen?«
    Justine deutete auf die Tür. »Du kannst das Haus verlassen und dich auf die Suche nach van Akkeren machen. Er war hier, er ist noch hier. Nur hat er das Haus verlassen.«
    Saladin bewegte sich noch nicht. Er musste zunächst nachdenken.
    Der lauernde Ausdruck in seinem Gesicht war nicht zu übersehen.
    Er traute dem Braten nicht.
    »Wo ist der Haken?«
    »Es gibt keinen. Ich denke dabei nur an dich, denn du bist van Akkerens Partner gewesen. Aber du weißt auch, dass er so geworden ist wie ich es ebenfalls bin. Also überlege es dir.«
    Saladin befand sich in einer Zwickmühle. Er wusste nicht, wohin er schauen sollte. Er blickte mich an, aber auch Justine Cavallo und Suko.
    Wir hielten unseren Mund. Saladin war kein Partner von uns. Er war erwachsen, und was er tat, hatte er selbst zu verantworten.
    Außerdem war er dem Schwarzen Tod zugetan, denn sein Bild hatte er als Auslöser in die Köpfe der von ihm hypnotisierten Studenten eingebrannt. Es konnte also sein, dass er sich in diesem Bereich des Schwarzen Tods durchaus sehr wohl fühlte.
    »Keiner sagt etwas?«
    »Nein«, erklärte Justine. »Wir überlassen die Entscheidung allein dir, Saladin.«
    »Ja«, flüsterte er, »das tut ihr. Aber es haben sich schon öfter Menschen geirrt, wenn sie dachten, dass sie mich am Boden hatten. Mich nicht, ich stehe immer wieder auf.«
    »Dann kannst du gehen«, erklärte Justine.
    »Danke, das werde ich.«
    Saladin zupfte noch mal seine Kleidung zurecht. Für Suko und mich hatte er keinen Blick mehr, doch als er in Richtung Tür schritt, blieb er kurz stehen und drehte sich um.
    »Ich sage euch eines. Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, doch ich weiß, dass ich nicht sterben werde. Bei euch bin ich mir da nicht sicher.« Er konnte plötzlich grinsen. »Ich befinde mich noch an gleichem Ort, aber ich weiß verdammt genau, dass ich trotzdem an einem anderen Platz bin, und der ist nicht mal unangenehm…«
    Es war alles, was er sagte. Er machte kehrt, ging zur Tür und verschwand aus dem Raum.
    Schweigend blieben wir zurück. Zumindest Suko und mir war nicht wohl bei seinem Abgang. Ich wurde das Gefühl nicht los, einen Fehler begangen zu haben. Nicht, dass ich Angst um ihn gehabt hätte, aber Saladin hatte sich mit dem Schwarzen Tod gut verstanden. Wenn er herrschte, konnte es sein, dass er ihn auch beschützte.
    »Was stört dich, John?«, fragte die blonde Bestie, die mir meine Gedanken wohl angesehen hatte.
    »Es könnte ein Fehler gewesen sein, Saladin laufen zu lassen.«
    Ihr Kinn ruckte vor. »Warum?«
    Ich erklärte es ihr.
    Als Antwort erhielt ich ein Lachen. Erst danach fing sie an zu reden. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich der Schwarze Tod um diesen Wurm kümmern wird. Er hat größere Dinge vor. Einer wie Saladin ist für ihn nicht existent.«
    »Da irrst du dich«, stand Suko mir bei. »Saladin und der Schwarze Tod haben eine Verbindung gehabt. Außerdem hat sich Saladin nicht verändert. Ganz im Gegensatz zu van Akkeren. In seiner jetzigen Gestalt kann er nur ein Feind des

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