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1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods

Titel: 1359 - Das Versprechen des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fremden Befehlen.
    Auch van Akkeren?
    Saladin hatte den Kontakt gefunden. Seine Blicke bohrten sich in die Augen des anderen hinein. Van Akkeren musste die fremden Gedanken wie Nadelstiche in seinem Kopf spüren.
    Komm her!
    Es war der Befehl. Es war zugleich der erste Test, und Saladin wartete darauf, dass sich der Grusel-Star rührte und einen Schritt nach vorn setzte.
    Er tat es nicht.
    Starr wie eine Säule blieb er stehen. Er senkte auch nicht den Kopf und hielt dem Blick stand. In den Augen lag eine gewisse Leere und trotzdem die Gier nach Blut.
    Der Hypnotiseur spürte die Enttäuschung in sich hochsteigen. Ich erreiche ihn nicht!, durchschoss es ihn. Ich erreiche seine Seele nicht.
    Er hat keine mehr. Ich stoße ins Leere hinein. Es ist einfach grauenhaft. Ich kann es nicht…
    Der Grusel-Star merkte, was in seinem ehemaligen Partner vorging. Er spürte so etwas wie ein Gefühl in sich hochsteigen, obwohl es sich dabei nur um ein Wissen handelte.
    Er schafft es nicht! Er schafft es nicht! Ich bin besser! Wir sind besser.
    Saladin versuchte es erneut. Er setzte dazu seine gesamte Willenskraft ein, doch es war nicht möglich, an diese Unperson heranzukommen. Ebenso gut hätte er versuchen können, einen Baumstamm zu hypnotisieren. Es wäre auf das Gleiche herausgekommen.
    Zum ersten Mal kam Saladin der Gedanke, dass er sich trotz seiner geistigen Stärke auf der Verliererstraße befand. Er hatte viel gewollt, er hatte auf einen Partner gesetzt, der sich letztendlich als falsch herausgestellt hatte. Und jetzt musste er die Suppe auslöffeln. Er fühlte sich hilflos, denn seine Gegner waren sechs Vampire, die darauf lauerten, sein Blut bis zum letzten Tropfen trinken zu können.
    Etwas wirbelte durch seinen Kopf. Er hatte dabei das Gefühl, Schläge bekommen zu haben. Er spürte auch, dass die Beine in Höhe der Knie allmählich aufweichten, und ihm fiel ein, dass er keinen Ausweg wusste. Fast immer war es bisher für ihn nach vorn gegangen, jetzt aber musste er zurück und sich möglicherweise Hilfe bei anderen Personen holen.
    »Du schaffst es nicht, Saladin. Nein, mein Freund, du bist einfach zu schwach. Dir ist inzwischen klar geworden, dass kein Mensch mehr vor dir steht. Ich habe mich von meinem Menschsein verabschiedet, wie auch meine Freunde hinter mir. Aber wir leben trotzdem, und wir wollen gut leben. Dazu benötigen wir dein Blut…«
    Der Hypnotiseur wollte etwas erwidern, aber in seiner Kehle saß der Kloß fest. So konnte er nur den Kopf schütteln, wobei seine kalten Augen in Bewegung waren und nach einem Ausweg suchten.
    Es gab ihn nicht.
    Vielleicht ins Haus. Da warteten Sinclair und der Chinese. Und diese blonde Bestie, die sich ebenfalls vom Lebenssaft der Menschen ernährte.
    Für ihn sah es ganz schlecht aus!
    Er musste zuschauen, wie van Akkeren beide Arme anhob und mit seinen Händen winkte. Das Zeichen galt nicht ihm, sondern den Gestalten hinter seinem Rücken.
    Und die verstanden es.
    Sie rückten vor!
    Van Akkeren freute sich diebisch. »Du glaubst gar nicht, wie sehr uns dein Blut munden wird, großer Saladin…«
    ***
    Wir hatten das Haus verlassen und waren vor der Tür sehr vorsichtig geworden, denn wir wollten so wenig wie möglich auffallen und selbst bestimmen, ob wir entdeckt wurden oder nicht. Die Tür fiel nicht mit einem lauten Geräusch hinter uns zu. Wir drehten uns sofort nach rechts, um an der Hauswand entlang zu schleichen, wo es mehr Schatten gab.
    Jetzt, da wir das Haus verlassen hatten und uns wieder im Freien aufhielten, war die Veränderung besonders deutlich zu spüren.
    Zwar befanden wir uns noch auf der Insel, aber wir waren trotzdem nicht mehr dort. Die Geräusche, die wir bei unserer Ankunft gehört hatten, gab es nicht mehr. Sie mussten weggewischt worden sein.
    Von der Umgebung hatte eine bleierne Stille Besitz ergriffen.
    Wie eine Decke lag das Grau über uns. Uns wurde die Sicht nicht genommen. Es blieb dieses ungewöhnliche Hintergrundlicht bestehen, das wir bereits aus der Vampirwelt kannten. Es sorgte für genügend Helligkeit, dass wir uns bewegen konnten und gerade so weit sahen wie es wichtig war.
    Auch hier.
    Da standen die Vampire dem Hypnotiseur gegenüber. Bisher war immer von fünf Blutsaugern gesprochen worden, und die waren auch vorhanden. Sie bildeten so eine Art von Rückendeckung, die der Gestalt galt, die etwas vor ihnen stand.
    Das war Vincent van Akkeren!
    Er hatte sich nicht mehr erholt und sah noch immer so aus, wie wir ihn aus der

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