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1359 - Der letzte Krieger

Titel: 1359 - Der letzte Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leichten Shant, weil er keine Notwendigkeit sah, sich der schweren Kriegerrüstung zu bedienen. Er wollte keinen Kampf, er hatte es nicht mit Feinden zu tun. Und wenn die beiden Toshins in ihm noch immer einen Feind sahen, dann wollte er alles tun, um ihre Freundschaft und ihr Vertrauen zu gewinnen.
    Er wollte seine Schuld abgelten. Er hätte es schon längst tun sollen. Aber er hatte diese Angelegenheit vergessen, wie so vieles andere auch.
    Wie viele hatte er in den 50.000 Jahren seiner Kriegerherrschaft gebrandmarkt? Er hatte nie darüber Buch geführt, aber es mußten Millionen sein.
    Ijarkor sprang vom Grat des Kraterrings auf die leicht gewellte Fläche des Mondstaubs hinunter. Den Aufprall spürte er kaum, er sank in den Staub ein wie ein Stein in Wasser. Irgendwann wurde er durch felsigen Boden gestoppt. Er bahnte sich durch den Mondstaub einen Weg zur Kratermitte, bis er an eine metallene Wand kam. Seine Massetaster zeigten ihm an, daß es sich bei dem Objekt um ein langgestrecktes Gebilde mit vier fingerartigen Auswüchsen handelte, die für Netzgänger-Stationen charakteristische Form. Auf dem Dach war die kegelförmige ÄSKULAP mit der Spitze nach unten gelandet.
    Ijarkor umrundete den Stützpunkt ohne große Eile. Er wußte, daß die beiden Vironauten mit den Toshin-Malen sich auf einen längeren Aufenthalt einrichteten. Ijarkor interessierte es nicht, in welcher Mission sie hierhergekommen waren. Er wollte ihre Aktivitäten nicht stören.
    Als er nach der ersten Umrundung zu den fingerartigen Auswüchsen zurückkam, entschloß er sich, durch eine der vier Schleusen in die Station einzudringen. Es kostete Ijarkor keine Mühe, eine Schleuse von außen zu öffnen und in den dahinterliegenden Hangar einzudringen. Dieser war luftleer, und darin stand ein Flugpanzer mit einem Waffenturm. Die Luftschleuse lag dahinter, der Öffnungsmechanismus stand unter Energie.
    Ijarkor war klar, daß die beiden Toshins sofort gewarnt sein würden, wenn er die Schleuse auf herkömmliche Weise öffnete. Aber auch wenn er sie gewaltsam aufbrach, würde die Alarmanlage die beiden Toshins warnen.
    Vielleicht wäre es einfacher gewesen, die beiden Toshins über Funk anzurufen und ihnen das Angebot zu machen. Eine solche Vorgehensweise hätte die ganze Angelegenheit aber auch komplizieren können.
    Wenn die beiden nun auf Rache aus waren, ungeachtet der Tatsache, daß Ijarkor eine Generalamnestie für alle Gegner des Kriegerkults und speziell für die Gänger des Netzes erlassen hatte, dann hätten ihm auch alle Versprechungen nichts genützt.
    Ijarkor versuchte, sich in die Lage der beiden zu versetzen, die bereits seit fast zwei Mardakaan-Jahren als Geächtete im Reich der zwölf Galaxien leben mußten. Er hätte keinem vergeben können, der ihm eine solche Schmach angetan hätte.
    In dem Stützpunkt hatte sich noch immer nichts verändert. Die Kraftwerkstation arbeitete mit Minimalleistung, die Funk und Ortungsanlagen waren desaktiviert. Nur die Lebenserhaltungssysteme waren aktiviert.
    Worauf warteten die beiden?
    Je länger Uarkor über die Situation nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, daß sie nicht zufällig zustande gekommen war. Es konnte durchaus so sein, daß die Vironauten die SOMBATH geortet hatten, ihn mit ihren Funksprüchen köderten und schließlich hierherlockten ... in diese Falle, um sich an ihm zu rächen.
    Aber worauf warteten sie dann noch? Warum ließen sie die Falle nicht zuschnappen? Die Ausrüstung dieses Stützpunktes war ausreichend, um ihn dingfest zu machen und zu töten.
    Vielleicht aber warteten die beiden Toshins nur darauf, daß er zu ihnen vordrang, um ihn von Angesicht zu Angesicht zu töten. Sie lauerten irgendwo in der Station, hinter einem Waffenarsenal verbarrikadiert, die Hände über den Feuerknöpfen, bereit, sie bei seinem Auftauchen zu betätigen ...
    Ijarkor wischte alle Bedenken beiseite. Wenn er blitzschnell zuschlug, konnte er die beiden Toshins überwältigen, bevor sie zu einer Gegenwehr fähig waren.
    Der Ewige Krieger atmete kräftig durch, spannte sich an und betätigte den Öffnungsmechanismus der Luftschleuse. Er trat durch das Schott und wartete in der Schleuse, bis für Druckausgleich gesorgt war und das Innenschott sich auftat.
    Kaum war der Spalt groß genug, sprang er durch und raste durch den dahinterliegenden Korridor. Im Vorbeilaufen stieß er die links und rechts liegenden Türen auf und eilte weiter, als er erkannte, daß die dahinterliegenden

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