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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich nach Sukutara begleiten«, sagte Merrill. »Sie werden sehen, wie willkommen Sie dort sind. Wenn Sie mich schön darum bitten, werde ich dafür sorgen, daß man Sie nicht lyncht, sondern vor ein ordentliches Gericht stellt. Vorwärts, Openga. Gehen wir. Mir gefällt es hier nicht mehr.«
    Larry Merrill setzte sich rückwärts gehend in Bewegung, und er zwang Openga, mitzugehen. Die Rebellen standen unschlüssig da - reglose schwarze Schaufensterpuppen.
    Merrills Herz klopfte wild gegen die Rippen. Würde er es schaffen? Wie weit war es noch bis zum Wagen? Er schätzte, zwanzig Meter.
    Plötzlich stolperte Openga.
    Oder war es Absicht gewesen?
    Auf jeden Fall änderte sich die Situation grundlegend. Openga sackte nach unten. Gleichzeitig gab er dem Engländer mit dem Rücken einen kraftvollen Stoß.
    Der Anführer der Rebellen bewies seine Gefährlichkeit. Sein Rammstoß warf Larry Merrill um, Wie der Schwarze es schaffte, auf den Beinen zu bleiben, war dem Engländer ein Rätsel, Merrill landete auf dem Boden und drückte ab, doch er traf Openga nicht. Der Fuß des Negers stampfte auf Merrills Handgelenk. Der Schmerz machte seine Finger kraftlos. Er spürte nicht einmal, ob er die Waffe noch in der Hand hielt.
    Sie rutschte einen halben Meter davon, und Openga zog die zweite Kanone aus dem Gürtel.
    Für Merrill stand fest, daß er verloren war. Openga war ein Bluthund. Er hatte ihn beleidigt und gereizt, deshalb sollte er jetzt sterben.
    Als Druckmittel gegen die Eisenbahngesellschaft war er nicht mehr gefragt.
    Als Openga den Hahn des Revolvers mit dem Daumen spannte, schloß Larry Merrill mit seinem Leben ab.
    ***
    Tucker Peckinpahs Privatjet landete auf dem Jan-Smuts-Flughafen, 21 Kilometer außerhalb von Johannesburg. Ich verabschiedete mich von der Crew.
    Ein Mann namens Cor van Poel nahm mich in Empfang, und mich wunderte wieder einmal, wie weit Peckinpahs Beziehungen reichten. Van Poel schleuste mich an der gesamten südafrikanischen Bürokratie vorbei.
    Niemand hatte etwas dagegen, daß ich mit einem Colt Diamondback einreiste, niemand wollte einen Blick in meine Reisetasche werfen. Es war so, als hätte ich Diplomatenstatus, Van Poel führte mich durch ein langes Gebäude. Wir traten auf der anderen Seite wieder ins Freie, und der große bärtige Mann an meiner Seite sagte: »Dort steht das Postflugzeug für Sie bereit, Mr. Ballard.«
    Ich lächelte. »Das nenne ich eine prompte Bedienung.«
    »Wenn Sie wieder in London sind, bestellen Sie Mr. Peckinpah schöne Grüße von mir.«
    »Sie kennen ihn?«
    »Aber ja. Jedesmal wenn er nach Johannesburg kommt, habe ich das Vergnügen, ihn zu treffen. Seiner Vermittlung ist es zu verdanken, daß der Wildbestand in unseren nördlichen Na tionalparks während der vorjährigen Trockenperiode, die besonders lange dauerte, nicht drastisch abnahm. Wir bekamen wertvolle Futterlieferungen aus dem Ausland.«
    »Davon wußte ich ja gar nichts,«
    Cor van Poel lächelte. »Mr. Peckinpah ist ein bescheidener Mann. Das macht seine Größe aus. Er hat es nicht nötig, seine Verdienste an die große Glocke zu hängen.«
    Van Poel reichte mich an den Piloten der zweimotorigen Postmaschine weiter und wünschte mir einen guten Flug. Wir begaben uns an Bord, und der Pilot startete sogleich.
    Wir ließen Johannesburg hinter uns und überflogen den Olifant River. Die Provinz Transvaal breitete sich unter uns aus. Sie reichte von den fruchtbaren Ackerbaugebieten im Westen bis zum Krüger-Nationalpark im Osten, und dazwischen gab es prachtvolle Gebirgsketten und sanft gewellte Hügel.
    Wie es meinen Freund Vladek Rodensky hierher verschlagen hatte, war mir - noch - ein Rätsel.
    ***
    Aus! dachte Larry Merrill und schloß die Augen, um Opengas haßverzerrtes Gesicht nicht mehr zu sehen, doch im nächsten Moment riß er die Augen wieder auf.
    Er hörte das Gebrüll eines Kaubtiers und das Geschrei der in Panik geratenen Schwarzen.
    Pfeilschnell schoß ein Leopard heran. Das knurrende Tier kam direkt auf Openga zu! Der Anführer der Rebellen schwang herum, konnte sich nicht mehr um den Engländer kümmern, denn nun war er selbst in großer Gefahr.
    Das schöne, kräftige Tier näherte sich dem Schwarzen mit federnden Sprüngen. Es stieß sich ab, und Openga schoß. Er brauchte nicht zu zielen.
    Das Tier war so nahe, daß er nicht vorbeischießen konnte. Merrill rappelte sich auf, während die Raubkatze den Neger mit harten Prankenhieben traf.
    Obwohl das Tier verletzt sein mußte, war

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