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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Und nur die Natur war Zeuge dieser hochpeitschenden Leidenschaft.
    Das glaubten Jenny Ruga und Larry Merrill wenigstens, doch es stimmte nicht…
    Später lagen sie nebeneinander am Ufer und lauschten den vielen Geräuschen, die sie umgaben.
    Als Larry Merrill schließlich sagte, jetzt müsse er aber gehen, schlang Jenny ihre Arme um seinen Hals und bettelte: »Bleib doch noch ein bißchen.«
    »Ich möchte es nicht übertreiben«, sagte Merrill. »Warren Bohay könnte sonst sauer werden.«
    »Ach, der…«
    »Ich darf sein Verständnis nicht zu sehr strapazieren, sonst ist es damit vorbei, und ich kann während der Arbeit nicht mehr weg.«
    »Ich dachte, er ist dein Freund.«
    »Das ist er, aber er ist kein Idiot. Wenn er sich ausgenutzt fühlt, ist bei ihm der Ofen aus. Wir könnten uns dann viel weniger oft sehen. Das würde dir bestimmt nicht gefallen.«
    »Bestimmt nicht«, sagte Jenny Ruga. Sie preßte ihren schlanken Körper gegen ihn. »Warum quittierst du deinen Dienst nicht, Larry?«
    »Das geht nicht.«
    »Ich hätte dich gern für mich ganz allein.«
    Er lachte. »Das glaube ich dir, aber es läßt sich nicht machen. Ich muß schließlich Geld verdienen.«
    »Du würdest etwas anderes finden. Komm mit mir in die Berge, hinauf in die stille Einsamkeit. Dort brauchst du kein Geld. Die Natur deckt deinen Tisch reichlich, wenn du willst. Mit Früchten, Wurzeln, Beeren. Auch Fleisch gibt es genug.«
    Er lachte. »Ja, aber lebendiges, und das ist schwer zu erwischen. Ich bin kein Jäger.«
    »Ich bringe dir bei, wie man jagt«, sagte Jenny. »O Larry, es könnte so schön sein.«
    »Vielleicht würde ich mich in der Einsamkeit langweilen.«
    »Nicht mit mir. Ich würde immer bei dir sein und dafür sorgen, daß niemals Langeweile aufkommt.«
    »Weißt du was?« sagte Merrill und fischte nach seinen Kleidern. »Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Ehrlich, ich überlege es mir.«
    Er zog sich an.
    Jenny war immer noch nackt. »Wann sehe ich dich wieder, Larry? Du weißt nicht, wie sehr ich mich nach dir sehne, wie sehr ich dich brauche.«
    Er lachte. »Sag jetzt bloß nicht, du kannst ohne mich nicht mehr leben.«
    »Es ist so. Lach mich nicht aus!«
    »Ich lache dich nicht aus, sondern an«, sagte der Engländer und stupste mit dem Zeigefinger ihre Nase.
    »Wann sehen wir uns denn nun wieder?« wollte Jenny Ruga wissen.
    »Bald«, sagte er, küßte sie und ging.
    Er beeilte sich, konnte sich vorstellen, daß sein Freund kein nettes Gesicht machen würde, wenn er zurückkam. Es war immer dasselbe. Wenn er mit Jenny Ruga zusammen war, konnte er sich von ihr nicht losreißen, und Warren Bohay empfing ihn dann immer mit erboster Miene. Oft dauerte es Stunden, bis zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war.
    Und es bedurfte zumeist vieler Worte, um Warren versöhnlich zu stimmen. Während Merrill durch das Dickicht eilte, legte er sich zurecht, was er dem Freund sagen würde.
    Ein Geräusch riß ihn aus seinen Gedanken. Er wirbelte herum und sah wieder so eine häßliche weiße Knochenfratze. Verdammt, die Opengas kommen doch auch hierher, schoß es ihm durch den Kopf.
    Dann traf ein harter Gegenstand seinen Schädel, und er brach ächzend zusammen.
    ***
    Als er zu sich kam, stellte er fest, daß er sich bei den Rebellen befand. Hier trugen sie ihre Knochenmasken nicht.
    Etwa zehn Mann hockten um ein Lagerfeuer und brieten ein Gnu.
    Die Schwarzen hatten ihn nicht gefesselt, einfach nur auf den Boden gelegt. Ihre Speere steckten in der Erde. Sie verwendeten sie, wenn sie lautlos töten wollten. Die Opengas hatten aber auch Revolver und Gewehre.
    Es ist ein Verbrechen, diesen Fanatikern Waffen in die Hand zu geben, dachte der Engländer. Die meisten von ihnen können wahrscheinlich weder lesen noch schreiben - aber schießen, das können sie. Wieder einmal soll die Geschichte eines Eisenbahnbaus mit Blut geschrieben werden. Noch dazu mit meinem Blut!
    Die Männer beachteten ihn erst, als er sich aufsetzte. Ein großer, breitschultriger Neger erhob sich und kam zu Merrill. Feindselig starrte er ihn an, ein Mann, der entsetzlich hassen konnte.
    Er war besser bewaffnet als die anderen. In seinen schwarzen Augen brannte ein gnadenloses Feuer.
    »Ich bin Openga«, knurrte er. Er spuckte dem Gefangenen die Worte förmlich ins Gesicht.
    »Das dachte ich mir«, sagte Merrill bitter. »Ich hoffe, Sie erwarten nicht, daß ich ›Sehr erfreut‹ sage. Was soll ich hier?«
    »Sie sind unser Gefangener.«
    »Und wozu belasten

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