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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihm nichts davon anzumerken. Opengas Männer ergriffen Hals über Kopf die Flucht, während der Leopard wütete.
    Einmal drückte Openga noch ab, und wieder mußte die Kugel getroffen haben, aber die Raubkatze zeigte keine Wirkung. Openga kämpfte verzweifelt mit dem außer Rand und Band geratenen Tier.
    Würde der Leopard den Anführer der Rebellen töten oder ihn nur schwer verletzen und dann von ihm ablassen?
    Merrill konnte den Ausgang des Kampfes nicht abwarten. Die Schwarzen würden nicht weit fliehen. Sie würden zurückkommen. Bis dahin durfte er nicht mehr hiersein, sonst setzten sie fort, was Openga begonnen hatte.
    Er lief zu dem Wagen. Während er hineinsprang, hoffte er, daß genug Treibstoff im Tank war - und daß der Motor sofort ansprang.
    Opengas Widerstand wurde schwächer. Er brüllte um Hilfe, und zwei seiner Männer tauchten tatsächlich auf, um ihm beizustehen. Sie nahmen das Tier unter Beschuß. Larry Merrill pumpte mit dem Gaspedal. »Na komm schon, komm!« keuchte er schwitzend. »Spring endlich an!«
    Beim vierten Versuch klappte es. Der Motor lief, mit etlichen Fehlzündungen. Merrill schob den Schaltknüppel nach vorn und raste los. Falls die Schwarzen ihren Anführer retten konnten, würde sehr viel Zeit vergehen, bis er ihnen wieder Befehle erteilen konnte.
    Merrill fuhr an vereinzelt stehenden Büschen vorbei und über Stock und Stein, einen Hang hinunter und auf ein Wasserloch zu. Ein riesiger Vogelschwarm stieg mit tausendfachem Flügelklatschen hoch, und Büffel und Zebras suchten das Weite.
    Larry Merrill orientierte sich mit Hilfe des Sonnenstands. Er durchraste eine Steppe und bekam schließlich eine mit Schlaglöchern übersäte Piste unter die Räder. Die Anzeige verriet ihm, daß der Tank halb voll war.
    Beruhigend zu wissen!
    Das würde leicht bis Sukutara reichen.
    Merrill nahm Gas weg. Es war nicht mehr nötig, so schnell zu fahren. Er konnte es fast nicht glauben, noch am Leben zu sein… Aber der Wind in seinem Gesicht, der Staub in Mund und Augen, das Rumpeln und Knallen des Fahrzeugs… Er lebte tatsächlich noch! Es kam ihm wie ein Wunder vor. Sein Leben hatte an einem seidenen Faden gehangen.
    Kein Zweifel, dieser Leopard hatte ihm das Leben gerettet. Was mochte das Tier veranlaßt haben, Openga anzugreifen?
    Vielleicht reizte den Leopard der Anblick der Waffe, dachte Merrill. Möglicherweise hat schon einmal jemand auf die Raubkatze geschossen. Sie sah den Revolver und griff an.
    Und ermöglichte mir dadurch die Flucht.
    Die Straße schlängelte sich zwischen zwei Hügeln hindurch, und kurz darauf erblickte Larry Merrill die Farm der Blackwoods. Er hatte nicht die Absicht gehabt, Colleen heute zu sehen, aber nun würde er nicht an dem Haus vorbeifahren, in dem sie wohnte.
    Er verlangsamte die Fahrt, und hinter dem Wagen fiel die Staubwolke in sich zusammen. Als Merrill Murray Blackwood sah, drückte er auf die Hupe, um sich bemerkbar zu machen.
    Murray blieb stehen und blickte ihm ernst entgegen. Larry Merrill hielt das Fahrzeug an und stieg aus. »Du errätst nicht, was passiert ist«, stieß er aufgeregt hervor.
    »Hallo, Larry«, sagte Murray lethargisch.
    »Die Opengas haben mich überfallen und verschleppt. Ihr Anführer wollte mich erschießen. Ich hatte mehr Glück als Verstand, sonst wäre ich diesen Banditen nicht entkommen.«
    »So.«
    Larry Merrill sah Colleens Bruder entgeistert an. »So? Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Nur ›So‹? Nicht mehr? Mensch, begreifst du nicht? Ich bin dem Totengräber buchstäblich in letzter Sekunde von der Schippe gesprungen.«
    »Entschuldige, Larry…«
    »Wo ist Colleen? Ist sie im Haus?«
    »Ja, aber ich weiß nicht, ob sie dich sehen möchte.«
    »Warum soll sie mich nicht sehen wollen? He, was ist los mit dir, Murray? Du bist so sonderbar,«
    »Es ist etwas Entsetzliches geschehen, Larry«, sagte Murray Blackwood heiser.
    »Was? Was denn? So red schon, Murray!«
    »Dad ist tot.«
    Merrill riß die Augen auf. »Aber wieso denn? Er war ein kräftiger, kerngesunder Mann, noch nicht mal sechzig.«
    »Er wurde ermordet.«
    »Von wem? Von den Opengas?«
    »Nein, die Opengas lassen uns in Ruhe. Wir haben ja mit dem Eisenbahnbau nichts zu tun.« Murray Blackwood schaute den Freund seiner Schwester unglücklich an. »Du wirst es nicht glauben, Larry. Ich wollte es selbst lange nicht glauben, habe mich trotzig dagegen gewehrt, aber Mutter und Colleen lügen nicht, und sie haben es beide gesehen…«
    Larry Merrill

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