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136 - Der Panther-Mann

136 - Der Panther-Mann

Titel: 136 - Der Panther-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rucksack. Die Geräusche, die er dabei verursachte, weckten den Einsiedler. Er öffnete die Augen, ohne zu erschrecken.
    Langsam setzte sich der Alte auf und schaute Murray unfreundlich an. »Hast du dich verlaufen?«
    »Nein, ich wollte zu dir.«
    »Du bist hier nicht willkommen. Niemand ist das.«
    »Ich weiß, und ich hätte den beschwerlichen Weg nicht auf mich genommen, wenn es nicht so wichtig wäre…«
    »Wichtig für mich?«
    Murray schüttelte ernst den Kopf. »Wichtig für meine Familie und mich. Du mußt uns helfen, Butu!«
    »Ich gehe von hier nicht fort.«
    »Das brauchst du nicht«, sagte Murray schnell.
    »Ich bin ein alter Mann, dem Tod schon sehr nahe. Ich kann niemandem helfen«, behauptete Butu.
    »Ich habe dir etwas mitgebracht: Lebensmittel, Werkzeug. Ich möchte dir alles schenken.«
    »Was erwartest du als Gegenleistung von mir?« fragte der Alte vorsichtig. Seine Wangen waren tief eingesunken, und in seinem Mund befand sich nur noch ein Zahn.
    »Nichts, was dir Mühe macht«, antwortete Murray. Er öffnete den Rucksack und leerte den Inhalt vor dem Einsiedler aus.
    »Ich bin schwach, will Ruhe haben.«
    Sieh meine Hände… Butu hielt die knotigen, dürren Finger hoch. »Sie sind kraftlos.«
    »Aber dein Geist ist noch stark«, sagte Murray. »Bis zum Ende deiner Tage. Ich bin hier, um dich zu bitten, mir mit deinem Wissen zu helfen. Du bist ein weiser Mann, bist in Geheimnisse vorgedrungen, die jenseits dieser Welt liegen und für andere gut verborgen und unerreichbar sind. Sieh dir meine Geschenke an. Du kannst sie gut gebrauchen, und ich bin bereit, noch einmal soviel zu bringen, wenn du mir deine Hilfe nicht versagst. Du hast einen verbitterten, verzweifelten Mann vor dir, Butu. Mein Herz brennt vor Haß. Meine Familie wird von einer Kreatur der Finsternis bedroht. Ich muß sie töten, aber das gelingt mir ohne deine Hilfe nicht, denn sie steht unter dem Schutz des Bösen, den ich nicht zu durchbrechen vermag. Dein Wissen jedoch würde diesen Schutz zerstören. Ich könnte das Leben meiner Mutter, meiner Schwester und mein eigenes retten.«
    Butu saß reglos da. Es hatte den Anschein, als hätte er nichts von dem, was Murray Blackwood gesagt hatte, verstanden.
    Wollte er nicht helfen? Konnte er nicht helfen? Erwartete Murray zuviel von ihm?
    Der junge Mann erzählte, was passiert war. Scheinbar teilnahmslos hörte der Alte zu.
    »Bitte«, sagte Murray schließlich eindringlich. »Du mußt mir helfen, Butu. Ich weiß, daß dieses grausame Tier wiederkommen wird. Sollen wir alle sterben? In diesem Tier brennt das Feuer der Hölle. Du verstehst dich auf magische Riten, sagt man. Dein Zauber könnte den schwarzen Schutz der Bestie zerstören.« Er öffnete eine Schachtel, die mit Patronen gefüllt war, und hielt sie dem Einsiedler entgegen.
    »Mach, daß sie diese Kreatur des Bösen verletzen können. Wer weiß, wie vielen Menschen du damit das Leben rettest.« Das Schweigen des Alten zerrte an Murrays Nerven. Würde Butu ihm helfen, oder würde er ihn fortschicken? Er konnte den Einsiedler zu nichts zwingen. Entweder Butu half freiwillig, oder er lehnte ab.
    »Die Zeit drängt«, sagte Murray nervös. »Ich möchte vor Anbruch der Nacht wieder zu Hause sein.«
    Butu wies auf die Dinge, die Murray mitgebracht hatte. »Zauberkraft kann man nicht kaufen.«
    Murray erschrak. »Ich weiß«, sagte er hastig. »Ich… ich wollte dich damit nicht beleidigen. Mir ist klar, daß Zauberkraft unbezahlbar ist. Ich wollte dir lediglich etwas schenken, wollte dir eine Freude machen.«
    Butu schob die Geschenke achtlos beiseite. »Geh hinaus.«
    Murray lief es eiskalt über den Rücken. Er hilft mir nicht, durchzuckte es ihn. »Aber…«
    »Geh hinaus und bring mir sieben faustgroße Steine«, verlangte der Alte.
    Er hilft mir doch! schrie es in Murray.
    »Ja!« keuchte er aufgewühlt. »Ja, ich bringe sie dir… sofort!« Und er stürmte hinaus, um die Steine zu suchen.
    ***
    Ein Wagen verließ Sukutara und näherte sich dem Postflugzeug. Ich war aus der Maschine gestiegen, stand vor der rechten Tragfläche und hatte meine Reisetasche in der Rechten. Mit der Linken schirmte ich meine Augen gegen die Sonne ab, die schon ziemlich tief stand, so daß ich einen riesenhaften Schatten warf.
    In dem Wagen saßen zwei Männer. Den auf dem Beifahrersitz kannte ich.
    Das war mein guter alter Freund Vladek Rodensky. Der andere Mann sollte mir nicht lange unbekannt bleiben.
    Nachdem mich Vladek mit überschwenglicher

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