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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weniger gut geschlafen hatte, und an diesem Morgen war es für mich wirklich schwer, eine Antwort zu finden.
    Zwar hatte ich geschlafen, aber ich fühlte mich nicht ausgeschlafen. Mein Körper schien schwerer zu sein als noch beim Hinlegen. Im Kopf war das dumpfe Gefühl nicht ganz verschwunden, was mich ärgerte.
    Dann ließ ich es einfach zu und schlich ins Bad, um mich unter die Dusche zu stellen.
    Und das an einem Montag. Um diese Zeit hätte ich eigentlich im Büro sein müssen, doch es hatte mich niemand pünktlich geweckt, aber auch darüber kam ich hinweg. Außerdem wusste Suko Bescheid, mit wem ich mich am Abend getroffen hatte, und da er unsere Sausen kannte, würde er sich schon jetzt darauf freuen, wenn ich bei ihm eintraf. Wahrscheinlich hockte er bereits mit Glenda Perkins zusammen, wobei sich dann beide schon die entsprechenden Kommentare zurecht legten.
    Auch das würde ich überstehen. Ein frisches Hemd fand ich in der Reisetasche, frische Wäsche ebenfalls, und als ich angezogen durch das Fenster schaute, lag der Garten meiner Freunde im hellen Sonnenschein eines Frühlingsmorgens.
    Dieses Bild konnte wirklich das Herz eines Menschen erfreuen.
    Zumindest erging es mir so. Wer die Sonne sah, der musste einfach den Eindruck haben, dass sich das kalte Gespenst des Winters für die nächsten Monate zurückgezogen hatte.
    Die achte Morgenstunde war schon vorbei, als ich mein Zimmer verließ.
    Kurz nach dem Öffnen der Tür empfing mich bereits der Duft des frisch kochten Kaffees. Klar, während die Männer die Folgen des vergangenen Abends ausbügelten, hatte es die Frau geschafft, früh aufzustehen und alles vorbereitet.
    Das Glück, dass mir ein Frühstück zubereitet wurde, traf mich nicht jeden Tag, und ich merkte auch das Gefühl des Hungers, das sich in meinem Magen ausgebreitet hatte.
    Es roch nach frisch gebratenem Speck. In einer Pfanne brutzelten Eier, und als ich die Küche betrat, nahm Sheila die Pfanne soeben vom Herd.
    »Guten Morgen!«, hallte es mir entgegen. »Somit haben wir auch den letzten Gast.« Sheilas Stimme klang so frisch. Sie schien wirklich perfekt geschlafen zu haben.
    Ich gab den Gruß zurück und schaute dann auf einen Menschen, der am Kopfende des Tisches saß und darauf geachtet hatte, die Sonne in den Rücken zu bekommen, damit er sein zerknittertes Gesicht vor den Strahlen schützen konnte.
    Bill hob nur müde die Hand zum Gruß, und als ich fragte: »Probleme?«, da winkte er nur ab und sagte: »Hör nur ja auf.«
    »Setz dich, John, auch wenn Bill noch angeschlagen ist.«
    Ich rückte mir den Stuhl zurecht. »Er kann eben nichts mehr vertragen. Das war früher anders.«
    »Da war ich auch noch jünger.«
    »Wo hast du es denn? Im Magen oder im Kopf?«
    Bill zeigte mir ein Essiggesicht. »Keine Ahnung. Wahrscheinlich überall.«
    »Dann leg dich mal wieder hin.«
    »Das habe ich ihm auch gesagt«, meinte Sheila und stellte den Teller mit Eiern und Speck vor meine Nase. »Die wirst du doch essen. Oder bist du in der gleichen Verfassung wie Bill?«
    »Nein, was denkst du? Ich habe Hunger.«
    »Dann guten Appetit.«
    Sheila setzte sich zu uns an den Tisch. Sie aß mit gutem Appetit, was ich auch tat.
    Nur Bill machte nicht mit. Er war noch abgeschlafft. Er trank erst mal Wasser, in dem er ein Aspirin aufgelöst hatte.
    Die Eier schmeckten gut, der Speck war kross gebraten, und auch Sheilas Kaffee schmeckte mir gut.
    Sie hatte sich für Müsli entschieden. Eine graue Pampe, die sie tapfer schluckte.
    »Also ich werde gleich ins Büro fahren und euch nicht länger auf die Nerven fallen.«
    »Das tust du doch nicht«, stand Sheila mir bei. »Bleib ruhig hier. Du kannst ja den Pfleger für Bill spielen.«
    »Auch«, sagte ich. »Oder wir machen mit dem weiter, womit wir aufgehört haben.«
    Diesmal hörte ich Bill schreien. Schon der Gedanke daran trieb ihm den Schweiß aus den Poren. »Frag mich mal heute Nachmittag oder heute Abend, aber nicht jetzt.«
    »Ach, du wartest auf die Säufersonne.«
    »Was ist denn das?«, fragte Sheila.
    Ich blickte gegen die mit gelben Tupfen übersäte Tischdecke. »Die Säufersonne ist in Fachkreisen eine andere Bezeichnung für den Mond.«
    »Aha.«
    Bill grinste mich nur an, obwohl er zu seiner Frau sprach. »John macht mich schlechter als ich bin. Natürlich werde ich mich nicht langlegen. Es geht schließlich weiter.«
    Sheila verzog die Lippen. »Für dich?«
    »Ja.«
    »Aber…«
    »Ich kann John nicht allein lassen. Ich werde mich

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