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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls dahinter klemmen.«
    »Hinter wen oder was denn?«
    Bill hatte trotz seiner nicht eben perfekten Verfassung seinen gesprächigen Morgen. »Der Typ heißt Saladin, und dem müssen wir auf die Spur kommen.«
    Der Name des Hypnotiseurs war gefallen, als ich das letzte Stück Ei in den Mund schob. Ich war damit beschäftigt und bekam nur aus den Augenwinkeln mit, dass Sheila zusammenzuckte.
    Sofort schaute ich sie an und bemerkte, dass sie starr am Tisch saß.
    Die Strahlen der Sonne streiften ihr Gesicht, und so entdeckte ich auch die feinen Schweißperlen auf ihrer Stirn, die sicher nicht vom heißen Kaffee stammten.
    Auch Bill war das Verhalten seiner Frau aufgefallen. Er berührte sie am Arm und fragte: »Was ist los mit dir?«
    Sheila räusperte sich. Sie holte danach tief Luft und nickte dann gegen den Tisch. »Nichts ist los. Ich… ich … habe nur an etwas gedacht.«
    »An den Namen?«
    »Vielleicht.«
    »Komisch«, meinte Bill.
    Ich stellte Sheila eine Frage, weil mir ihr Verhalten auch seltsam vorgekommen war. »Kennst du ihn denn? Hast du schon etwas von dem Hypnotiseur gehört?«
    »Hypnotiseur?«, wiederholte sie.
    »Ja. Er ist einer der besten. Wenn nicht der Beste. Nur setzt er seine Macht und seine Kenntnisse nicht eben zum Wohle der Menschen ein. Um es anders auszudrücken, Sheila. Saladin ist eine verdammt gefährliche Person.«
    Sie tupfte mit ihrer Serviette über die Stirn. »Ja, das habe ich jetzt gehört.«
    »Kennst du ihn denn?«
    Ich hatte erwartet, dass mich Sheila bei der Antwort anschaute, aber sie hielt den Blick gesenkt und hob nur die Schultern an. »Nein, ich glaube nicht, dass ich ihn kenne.«
    »Es hatte den Anschein.«
    Sie schaffte ein Lachen. »Nun, vielleicht ist es der Name gewesen. Er ist ungewöhnlich und recht selten.«
    »Da muss ich dir zustimmen, Sheila.«
    Bill hatte sich zurückgehalten, seine Frau aber dennoch nicht aus den Augen gelassen.
    »Ist wirklich alles okay bei dir?«, fragte er besorgt.
    Es sah aus, als wollte Sheila mit der flachen Hand auf den Tisch schlagen. »Ja, Bill, es ist alles in Ordnung bei mir. Das kannst du mir glauben.« Ärgerlich schüttelte sie den Kopf. »Was wollt ihr mir denn einreden?«
    »Nichts, Sheila, nichts. Uns hat nur deine Reaktion ein wenig verwundert.«
    »Ich war eben über diesen Namen überrascht, und du hattest ihn schon mal erwähnt, Bill.«
    »Wann denn?«
    »Das liegt schon etwas länger zurück, glaube ich.«
    Bill warf mir einen Blick zu. »Kann sein, dass Sheila Recht hat«, sagte er. »Als wir zum ersten Mal auf ihn trafen, ist der Name oft genug gefallen.«
    »Genau!«, bestätigte Sheila, »und jetzt wundere ich mich darüber, dass ihr ihn noch immer nicht habt stellen können.«
    »Er ist eben verdammt skrupellos und raffiniert«, gab der Reporter zu. »So einfach kommen wir an ihn nicht heran, und er ist der große Gewinner in diesem verdammten Spiel.«
    Sheila verdaute den Satz und stellte dann ihre Frage: »Was könnte er denn tun?«
    »Sag du es ihr, John.«
    »Wir wissen es nicht genau. Aber dank seiner Gabe kann er sich die Menschen gefügig machen, was er schon bewiesen hat. Diejenigen, die unter seiner Kontrolle stehen, merken es in der Regel und in ihrem normalen Leben kaum. Sie sind das, was die Geheimdienste Schläfer nennen. Aber Saladin kann sie aktivieren und sie aus ihrem Schlaf hervorreißen. Dazu braucht er nur ein bestimmtes Codewort, das er praktisch auf geistigem Weg in ihr Gehirn eingepflanzt hat. Wenn die Schläfer dann wach sind und wieder offen unter seiner Kontrolle stehen, werden sie alles für ihn tun.« Ich hob meinen rechten Zeigefinger. »Alles, Sheila.«
    Sheila hatte mich verstanden, fragte sicherheitshalber noch mal nach. »Auch Mord?«
    »Ja, auch den.«
    Sie senkte den Kopf und schluckte. Über Sekunden hinweg wurde am Tisch geschwiegen, bis Sheila etwas unecht auflachte. »Okay, lassen wir uns den Morgen nicht verderben. Noch ist keiner von uns im Dienst.« Sie schaute schnell zu Bill und zu mir. »Ihr wollt doch nicht sagen, dass ihr schon satt seid?«
    »Ich ja«, sagte der Reporter.
    »Aber ich nicht«, erklärte ich. »Eine zweite Tasse Kaffee muss ich noch trinken. Außerdem lockt mich der Käse.«
    »Er stammt aus der Schweiz«, erklärte Sheila. »Aus Appenzell, sehr würzig.«
    Das stimmte. Ich merkte es schon nach dem ersten Probieren. Zusammen mit dem dunklen Brot mundete er ausgezeichnet, was ich auch sagte. Darüber freute sich Sheila zwar, aber die Atmosphäre

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