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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Machtfülle erweitern. Das war unser Problem.
    Ich legte Sir James meine Gedanken dar, wobei Suko nickte und damit andeutete, dass er auf meiner Seite stand.
    »Ich habe keine andere Antwort von Ihnen erwartet, wenn ich ehrlich sein soll«, sagte unser Chef. »Die Verhältnisse haben sich verändert. Bleiben Sie am Ball. Versuchen Sie alles, dann werden Sie vielleicht irgendwann die Möglichkeit bekommen, den Schwarzen Tod zum zweiten Mal und damit für immer zu vernichten.«
    Als er aufstand, erhoben auch wir uns. Sir James stellte noch eine Frage. »Sie werden jetzt zu den Conollys fahren?«
    »Ja.«
    »Okay. Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn sich etwas ereignen sollte.«
    »Das versteht sich, Sir.«
    Der Superintendent verließ das Büro und ließ uns in betretenem Schweigen zurück. Wie richtige Sieger konnten wir uns einfach nicht fühlen. Wir hatten nur an der Schale gekratzt, ohne in die Nähe des Kerns gekommen zu sein.
    »Fahren wir, John?«
    »Sicher.«
    In Vorzimmer trafen wir auf Glenda, die dabei war, einen mittäglichen Imbiss aus Salat einzunehmen.
    »Diät?«, fragte ich sie.
    »Nein und ja. Alles frisch, John. Wie der Frühling draußen. Du könntest mich sogar in einen Biergarten einladen. Bei diesem Wetter haben bestimmt schon einige geöffnet.«
    »Da warte ich lieber bis zum Sommer.«
    »Das habe ich mir gedacht. Spontan bist du ja nie.« Sie ließ die Gabel sinken. »Und wo wollt ihr jetzt hin? Gemütlich und im Freien ein kleines Essen zu euch nehmen?«
    »Wir fahren mal zu den Conollys.«
    »Viel Spaß.« Der ernste Klang ihrer Stimme verriet uns, dass sie es nicht so meinte.
    Und auch ich war schon mit wesentlich besseren Gefühlen zu meinem Freund Bill und seiner Frau gefahren…
    ***
    Das war wie ein schrecklicher Albtraum. Das hatte er beinahe kommen sehen, aber Bill war so perplex, dass er in der nächsten Sekunde nicht reagierte und nur zu Sheila hinschauen konnte, die tatsächlich die schwere Gartenschere festhielt.
    Damit wollte sie nichts kappen, nichts schneiden. Damit wollte sie TÖTEN! Ja, einen fremden, ihr unbekannten Menschen töten. Eine Person mit der sie nie etwas zu tun gehabt hatte.
    Bill schrie den Namen seiner Frau. Es war nur der Wille, den Namen seiner Frau zu schreien. Tatsächlich aber drang nur so etwas wie ein heiseres Krächzen aus seinem Mund.
    Der Mitarbeiter hatte noch nichts bemerkt. Der wühlte weiterhin in den Pflanzen herum, um sie für seine Kundin zu markieren. Seine Hilfsbereitschaft würde ihm den Tod bringen…
    Sheila hob den rechten Arm mit der Schere an – so hoch wie möglich. Sie wollte mit voller Kraft zustoßen, und dazu brauchte sie den nötigen Anlauf.
    Bill hatte seinen Schock überwunden. Er rannte auf Sheila zu. Er hatte dabei keine lange Strecke zu überwinden, aber auch die kurzen nehmen Zeit in Anspruch, und Bill rechnete damit, zu spät zu kommen.
    Was ihm in dieser knappen Zeit durch den Kopf zuckte, war für ihn nicht nachvollziehbar. Er befand sich in einer Lage, aus der er nicht mehr herauskam. Das Gleiche galt auch für seine Frau. Ohne Hilfe war sie verloren.
    Für den Reporter war die Umgebung rechts und links zu einer grünen schattigen Welt geworden. Er hatte nur Augen für Sheila und wusste auch nicht wie viel Zeit verstrichen war.
    Allerdings hatte Sheila sich noch Zeit genommen. Sie hob auch den anderen Arm an, um den Griff schließlich mit beiden Händen fest zu umklammern.
    Jetzt war es perfekt.
    Sie stieß zu!
    Bill verlor den Boden unter den Füßen. Nicht, weil ihm jemand die Beine weggerissen hätte, er selbst war es gewesen, der sich den nötigen Schwung gegeben hatte und plötzlich in der Luft lag. Er streckte die Arme nach vorn – er wollte es mit der letzten Möglichkeit, die ihm blieb, noch versuchen – und erwischte Sheila tatsächlich.
    Seitlich prallte er gegen sie, als sie ihre Hände nach unten stieß, um den wehrlosen Rücken des Mannes zu treffen. Vielleicht war die Spitze der Waffe nur eine Fingerlänge vom Rücken des Verkäufers entfernt gewesen, mehr nicht, aber sie hatte nicht getroffen.
    Sheila wurde durch den Aufprall wuchtig zur Seite geschleudert.
    Sie musste so überrascht sein, dass sie nicht mal einen Schrei ausstieß. Weg vom Tatort flog sie und gegen die Pflanzen, die in der Nähe aus den Töpfen oder aus dem Boden ragten.
    Manche waren wie Gummiarme, aber sie schleuderten Sheila nicht zurück. Sie brach ein, kippte dabei zur Seite und schlug mit dem Kopf gegen den dicken Randwulst eines

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