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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, fragte Bill: »Was ist, bleiben wir beim Wein?«
    »Klar. Kein Bier und auch keine harten Getränke.« Ich grinste ihn an. »Wenn es stimmt, dass im Wein Wahrheit liegt, dann müssten uns wieder die Augen geöffnet werden, denke ich mal.«
    »Ja, alles klar.« Bill verschwand, um die nächsten beiden Flaschen zu holen.
    Ich ließ mich wieder in den Sessel fallen. Es war ein altes Sitzmöbel aus viktorianischer Zeit, aber noch gut in Schuss und auch perfekt gepflegt.
    Ich grübelte auch nicht darüber nach, ob ich mir diesen Trunk erlauben konnte oder nicht. Letztendlich war ich nur ein Mensch.
    Nach dem, was hinter mir lag, musste einfach mal etwas anderes an die Reihe kommen. Es würde kein Besäufnis werden, aber es würde mich wieder an die Zeit erinnern, als Bill und ich noch unser Studentenleben gepflegt hatten.
    Bill brachte nicht nur die beiden frischen Flaschen mit, sondern auch einen mit Eiswürfeln gefüllten Kühler.
    »Und wenn wir etwas essen wollen«, sagte er, als er zwei frische Gläser füllte, »können wir das auch. Sheila hat dafür gesorgt. In der Küche steht noch etwas im Kühlschrank.«
    »Tja, Bill, das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden.«
    »Was meinst du?« Er schaute mich etwas verständnislos an und reichte mir mein Glas.
    »Wenn ich etwas trinke, gibt es keinen, der für eine Unterlage sorgt.«
    »So meinst du das!« Bill griente breit. »Ja, wenn du das so siehst, stimmt es.«
    »Dann lass uns auf Sheila trinken.«
    »Cheers…« Wir stießen an. Genau das war der Beginn eines langen Abends.
    ***
    Etwas stimmt nicht mit mir. Es lag nicht an meinem Körper, sondern befand sich im Mund. Irgendjemand musste Staub hineingeblasen haben, so trocken war er.
    Ich hörte mich stöhnen. Zugleich ärgerte ich mich über dieses Geräusch, denn es sorgte dafür, dass sich Stiche in meinem Kopf bemerkbar machten, die mich zwangen, die Augen zu öffnen und sofort wieder zu schließen, weil ich in das Licht geschaut hatte.
    Am besten war es, wenn ich ganz ruhig liegen blieb, wobei das mit dem Liegen auch nicht richtig zutraf, denn ich saß und lag zugleich.
    So etwas passierte in den seltensten Fällen in einem Bett, und das war auch hier der Fall.
    Ich befand mich noch immer im Sessel. Allerdings hing ich dort mehr wie ein altes Wäschestück, das man einfach abgelegt hatte und irgendwann wieder mitnehmen wollte.
    Als ich mich beim zweiten Versuch bewegte, merkte ich, dass auch mit meinem Körper etwas nicht stimmte. Er war auf eine gewisse Art und Weise steif geworden, was wieder mit meiner unerträglichen Haltung zusammenhing, denn in dieser Lage konnte niemand entspannen.
    Ich setzte mich hin.
    Das hatte gut geklappt. Nur mein Kopf war ziemlich schwer. Er wollte immer wieder nach vorn sacken. So war ich gezwungen, ihn mit dem Handballen abzustützen.
    Himmel, wir hatten wirklich eine Sause hinter uns. Ja, nicht nur ich, auch Bill, von dem ich nichts sah. Ich wusste nur, dass er noch eine dritte Flasche geholt hatte. Ob wir sie auch geleert hatten, das war die Frage. Ich jedenfalls erinnerte mich nicht daran.
    Für mich war der verdammte Nachgeschmack im Mund schlimm.
    Die Trunkenheit klebte überall. Unter der Zunge, rechts und links im Mund, und auch im Rachen.
    Für mich war jetzt wichtig, dass ich einen Schluck zu trinken bekam. Ich hob den Blick an, schaute mich um und stellte erst jetzt fest, was das komische Geräusch zu bedeuten hatte, was mir ebenfalls aufgefallen war.
    Es stammte von Bill Conolly, der in einer ähnlichen Position in seinem Sessel hing, wie ich sie von mir kannte. Nur schlief er tief und fest, während ich inzwischen erwacht war.
    Ich ignorierte das Schnarchen, auch wenn es mir schwer fiel und bewegte erneut den Kopf, um nach einer Flasche Ausschau zu halten, in der sich kein Wein befand.
    Die Trockenheit in meiner Kehle stammte von einem verdammten Durst oder auch Nachdurst, und ließ sich eben nur mit Wasser richtig bekämpfen.
    Ich fand eine Flasche mit Mineralwasser. Sie war nicht verschlossen, doch als ich sie anhob, entdeckte ich auf dem Grund nur eine Pfütze. Ich trank das warme Zeug trotzdem. Es sorgte sogar für eine Verbesserung in meinem Mund.
    Halb zufrieden stellte ich die Flasche wieder zurück. Viel besser ging es mir nicht. Ich wollte mehr trinken, aber nicht hier, sondern im Gästebad.
    Nicht eben frisch und fröhlich stand ich auf, sondern mit recht müden Bewegungen. Mit den Füßen schleifte ich mehr über den Boden hinweg als dass ich

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