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1360 - Die Seuche namens Saladin

1360 - Die Seuche namens Saladin

Titel: 1360 - Die Seuche namens Saladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ging.
    Erst als ich im Flur stand, der von einer einsamen Lampe einigermaßen erhellt wurde, fiel mir ein, einen Blick auf die Uhr zu werfen.
    Ha! Es war fast Mitternacht. Es fehlte nicht mal mehr eine Viertelstunde.
    So etwas hatte ich mir schon gedacht. Bestimmt war Sheila in der Zwischenzeit zurückgekommen und hatte, bevor sie zu Bett ging, einen Blick in das Arbeitszimmer ihres Mannes geworfen. Dort hatte sie dann die beiden müden Krieger gesehen und sich bestimmt schadenfroh lächelnd zurückgezogen.
    Wenn ich ehrlich sein sollte, ging es mir gar nicht so schlecht. Ich hatte nur einen leicht dicken Kopf und lechzte förmlich nach einem langen Schluck Wasser. Dieses Gefühl überstieg mein Denken an all die anderen Probleme.
    Damit Sheila nicht erwachte, versuchte ich so leise wie möglich zu sein. Ich ging an der Flurwand entlang und freute mich, endlich die Tür zum Gästebad aufstoßen zu können.
    Hier kannte ich mich mit verbundenen Augen aus. Ich brauchte also kein Licht. Vom Flur her fiel genug in den Raum, vor dessen Waschbecken ich mich stellte.
    Der Blick in den Spiegel musste nicht sein. Ich wusste auch so, dass ich nicht gerade auf den Laufsteg gehörte.
    Das Rauschen des Wassers sorgte dafür, dass ich den Kopf über das Waschbecken senkte. Ich ließ das Wasser in die Mulde der zusammengelegten Hände laufen und schleuderte mir die kalte Flüssigkeit ins Gesicht. Es war nicht eben angenehm, aber es tat gut.
    Ich ließ mir Zeit und trank dabei auch genügend Wasser, um den brennenden Durst zu stillen. Dabei erinnerte ich mich an mein »anderes« Leben. Wenn mich meine Gegner so gesehen hätten, ich wäre eine leichte Beute für sie gewesen. Zum Glück ließ man mich in Ruhe, und so konnte ich mir die leichte Benommenheit aus dem Kopf waschen.
    Es ging ja wieder. Nur als ich mich aufrichtete und das Wasser abdrehte, da zuckte es wieder durch meinen Kopf. Es waren keine Stiche wie ich sie kannte, wenn ich aus einer Bewusstlosigkeit erwachte. Das hier war für meinen Zustand normal.
    Das Handtuch ertastete ich mit geschlossenen Augen. Schnell waren Gesicht und Hals trocken gewischt, nur die Nässe in meinen Haaren blieb noch. Das war nicht besonders tragisch. Ich strich mit den Handflächen darüber hinweg und fertig.
    Der Durst war gelöscht. Dafür hatte mich seltsamerweise ein Hungergefühl erwischt. Auch dagegen konnte man etwas tun, und so führte mich mein nächster Weg in die Küche.
    Wir hatten zwar etwas gegessen. Nur erinnerte ich mich nicht mehr daran, ob alles weg war. Da wollte ich lieber mal nachschauen.
    Im Kühlschrank fand ich noch einige Finger Foods, wie man so schön zu diesen kleinen Kalorienbomben sagt. Brot, das mit geräuchertem Fisch belegt war. Diesmal tat es auch der Heilbutt. Sein kräftiger Geschmack tat mir gut. Nachdem ich drei Häppchen vertilgt hatte, nahm ich mir noch eine Flasche Wasser und kippte noch mal richtig nach.
    Ich war es, der die einzigen Geräusche im Haus machte. Ansonsten hörte ich nichts.
    Kein Bill, keine Sheila. Nur ich spukte als Geist durch die Gegend.
    Mit dem Rover war ich gekommen, und damit würde ich auch wieder fahren. Nur nicht mehr in dieser Nacht. Ich konnte mir gut vorstellen, bei den Conollys zu frühstücken und freute mich schon auf Bills Zustand, denn mir ging es jetzt besser.
    Mein Gehirn hatte wieder die entsprechende »Nahrung« bekommen. Neuer Sauerstoff hatte die Schlaffheit der Gedanken vertrieben, und natürlich dachte ich wieder an das, worüber ich mich mit meinem Freund Bill unterhalten hatte.
    Die alten Geschichten, die sich ein neues Kleid gegeben hatten.
    Alles begann wieder von vorn. Da spielte es keine Rolle, ob van Akkeren noch lebte oder nicht.
    Aber ich sah auch einen positiven Aspekt. Selbst die Gestalten aus der Parallelwelt waren nicht unbesiegbar, und so etwas musste einfach Hoffnung geben.
    Den Weg zurück in unser Sausezimmer nahm ich in einem wesentlich angenehmeren Zustand.
    Bill schlief noch immer. Allerdings hörte ich kein Schnarchen mehr. Auch seine Haltung hatte sich verändert. Er saß jetzt mehr, und der Kopf war nach vorn gesunken, sodass sein Kinn beinahe die Brust berührte.
    Ich setzte mich wieder in meinen Sessel und drehte die Flasche mit dem Mineralwasser auf. In diesen Augenblicken war ich hellwach.
    Ich hätte auch jetzt nicht mehr einschlafen können, denn im Kopf drehten sich wieder die Gedanken.
    Dabei ging es weniger um unsere kleine Fete, als um etwas anderes: Saladin. Wer sonst? Er war

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