Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es praktisch als Autodidakten erforschten, um später daraus Kapital zu schlagen.
    So auch diese Frau!
    Wer war sie? Einen Namen hatte sie nicht gesagt. Den herauszufinden, war für mich kein Problem. Da ich die Telefonnummer kannte, würden die Kollegen beim Yard schnell eine Antwort wissen.
    Nachdem ich die Scheiben bis auf zwei Spalte hochgefahren hatte, rief ich an und bat um eine Auskunft.
    »Kein Problem. Wollen Sie dranbleiben?«
    Ich wechselte das Handy ans linke Ohr. »Ja, ich werde so lange warten.«
    »Gut.«
    Während ich auf den Rückruf gespannt war, schaute ich gegen die mit Efeu bewachsene Mauer vor mir. Dabei ließ ich mir noch das durch den Kopf gehen, was mir in der letzten Zeit widerfahren war.
    Mir fiel dabei ein, dass ich den Namen der Toten, die im Sarg lag, nicht kannte. Ich wusste nur, dass sie mit Vorname Cordula hieß.
    Das hatte ich auf den Schleifen der Kränze gelesen.
    Es war vielleicht gut, wenn ich herausfand, was sie zu Lebzeiten getan hatte. Vielleicht war sie keines natürlichen Todes gestorben.
    Der Ermordete jedenfalls hieß Fred Wayne. Dass er in einer besonderen Art und Weise mit der Toten verbunden war, lag auf der Hand. Möglicherweise war er sogar mit ihr verwandt.
    Mich erreichte wieder die Stimme des Kollegen. »War kein Problem, Mr. Sinclair.«
    »Super. Und was haben Sie herausgefunden?«
    »Die Nummer gehört zu dem Anschluss einer Frau namens Margret Stone.«
    »Sehr gut. Was noch?«
    »Sie sind auch nie zufrieden, wie?«
    »Selten.«
    »Also gut. Wie wir herausfanden, betreibt die Frau einen Kräuterladen.«
    Ich konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Genau das hatte ich mir beinahe gedacht. Wie sieht es mit der Adresse aus?«
    »Die bekommen Sie auch.«
    Wenig später bedankte ich mich für die neue Information und unterdrückte dann meinen Egoismus. Ich stieg aus, um noch mal zum Tatort zu gehen, wo Tanner und seine Mannschaft sicherlich noch arbeiteten.
    So ganz traf das nicht zu. Tanner hatte sich verzogen. Auch die Ärztin sah ich nicht mehr. Mir fiel ein, dass ich nicht mal ihren Namen kannte. Dafür sah ich einen von Tanners Stellvertretern, einen noch jungen Mann, der sich einige Notizen machte.
    »Oh, Sie sind schon da?« Er wunderte sich, als er mich sah.
    »Schon wieder«, klärte ich ihn auf.
    »Was ist der Grund?«
    Ich deutete auf das noch immer offene Grab. »Dort ist jemand beerdigt worden, von dem ich nur den Vornamen kenne. Eine gewisse Cordula. Haben Sie möglicherweise den Nachnamen herausgefunden? Es gehört nicht direkt zur Spurensicherung. Aber wie ich Sie kenne…«
    Er lachte mir ins Gesicht. »Tja, das haben wir. Die Tote heißt mit vollem Namen Cordula Wayne.«
    Ichfolgerte sofort das Richtige. »Dann ist der Ermordete verwandt mit ihr.«
    »Ja. Kann sogar der Sohn gewesen sein oder ein Neffe. Das finden wir heraus.«
    »Danke.«
    »War das alles?«
    »Im Moment schon.«
    Etwas nachdenklich ging ich zurück zu meinem Wagen. Beide hießen Wayne. Die Frau, die man zu Grabe getragen hatte und auch das Mordopfer vor dem Grab.
    Mutter und Sohn?
    Ich kannte die genaue Lösung nicht, aber ich spürte, dass sie dahin tendierte. Und wenn ich das entsprechende Fazit zog, traf ein Begriff möglicherweise zu.
    Familientragödie!
    Die Frau war möglicherweise eines normalen Todes gestorben, der andere Verwandte definitiv nicht. Mann hatte ihn mit einem Messerstich in den Rücken brutal getötet. So etwas passierte nicht aus Spaß. Dahinter steckt immer ein anderes Motiv, und ich grübelte darüber nach, ob dieses Motiv mit dem Tod der Frau in einem direkten Zusammenhang stand.
    Möglich war alles. Nun musste ich noch die Zusammenhänge herausfinden.
    Im Laufe der Jahre hatte ich meine Erfahrungen sammeln können.
    Ich verließ mich nicht nur auf mein Gefühl. In der Regel brachten mich schon normale Fakten weiter.
    Ich war noch nicht wieder in den Rover eingestiegen, als sich mein Handy meldete. Ein Blick auf das Display überzeugte mich, dass ein Anruf aus dem Beruf vorlag.
    Suko war es nicht, sondern Glenda Perkins, unsere gemeinsame Assistentin.
    »Aha, du bist also doch zu erreichen.«
    »Ja, warum nicht?«
    »Und wo steckt du?«
    »Noch immer auf dem Friedhof.«
    Glenda war so überrascht, dass sie zunächst nichts sagen konnte.
    Das passierte bei ihr selten.
    »Was machst du denn da?«, fragte sie schließlich. »Ist wieder jemand erschienen, der dich umbringen wollte?«
    »Das nicht. Aber ein Mord ist schon geschehen.«
    »Nein.«
    Wenig später

Weitere Kostenlose Bücher