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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber jeder begeht mal einen Fehler…
    ***
    Es war schon von Vorteil, dass sich auf einem Handy die Nummern der Anrufer zurückverfolgen ließen. Ich hoffte stark, dass das auch bei diesem Gerät der Fall sein würde.
    Ich fand nur eine Nummer.
    Die schrieb ich mir auf. Ich löschte sie nicht, doch ich würde Tanner sagen, dass ich mich um den Fall kümmern würde und er sich keine Gedanken zu machen brauchte.
    Es sah zwar nicht danach aus, als musste ich mich unbedingt hineinhängen. Hier war ein normaler Mord passiert, doch ich horchte wieder meinem Gefühl nach, und das sagte mir, dass ich unter Umständen auf eine heiße Spur gestoßen war. Wo immer sie auch hinführte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass mich ein Wink des Schicksals in diese Richtung gedrängt hätte.
    Warum hatte der Mann sterben müssen? Er war von mir in der Zwischenzeit auch durchsucht worden, und ich hatte seinen Namen erfahren. Fred Wayne hieß er.
    Mit diesem Namen konnte ich nichts anfangen. Ich würde später unsere Fahndungsabteilung beauftragen, sich darum zu kümmern.
    Möglicherweise ergab sich etwas.
    Bevor die Kollegen eintrafen, untersuchte ich die Umgebung des Tatorts. Allerdings nur flüchtig, denn es gab keine Spuren zu finden, die herausragend gewesen wären. Hier hatten Trauergäste einer Beerdigung beigewohnt und den Untergrund entsprechend zertrampelt.
    Es fiel mir trotzdem jemand auf. Nicht weit entfernt stand ein Mann, der auf seinem Kopf einen dunklen Hut trug. Sein Körper war von einem Overall bedeckt, die Beine steckten in Stiefeln. Er schaute zu dem Toten hin und musste auch mich längst entdeckt haben.
    Dieser Mann konnte durchaus ein Zeuge sein, auch wenn er die Tat nicht direkt beobachtet hatte. Aber in diesem Fall zählte wirklich jede Aussage.
    Als der Mann merkte, dass ich mich für ihn interessierte, wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte. Er blickte sich kurz um. Ich sah ihm an, dass er wegrennen wollte, sich aber nicht so recht traute, deshalb ging er auch mit fast normalen Schritten, was mir ebenfalls nicht gefiel. Deshalb rief ich ihn an.
    »He, bleiben Sie stehen. Polizei!«
    Das letzte Wort hatte ich lauter gerufen, und es zeigte Wirkung.
    Der Mann stoppte und drehte sich langsam um.
    Ich schlenderte jetzt auf ihn zu und schickte ein beruhigendes Nicken voraus.
    »Damit habe ich nichts zu tun!«, flüsterte er mir zu. »Wirklich nicht. Sie müssen mir das glauben.«
    »Natürlich glaube ich Ihnen das, Mister. Sonst hätte ich andere Maßnahmen eingeleitet.«
    »Sicher, aber…«
    »Haben Sie einen Namen?«
    Er nickte, schluckte auch, und seine Stimme wurde um keinen Deut lauter. »Ich heiße Milton.«
    »Okay, Mr. Milton«, sagte ich freundlich. »Wenn ich Sie anschaue, stelle ich fest, dass Sie wahrscheinlich auf dem Friedhof arbeiten. Oder nicht?«
    »Ja, ich habe hier meinen Job.«
    »Totengräber?«
    Er druckste etwas herum. »Nicht ganz. Mehr ein Gehilfe.« Er deutete dort hin, wo die Kränze lagen. Jede Schleife war mit Namen bedruckt. Ich konnte mir vorstellen, dass sich Tanner alle notieren würde. »Ich mache die anderen Arbeiten. Ich schaffe die Kränze weg und sorge auch für eine gewisse Sauberkeit um die Grabstellen herum. Wenn ein Sturm Zweige und Äste abgerissen hat, räume ich sie weg. Das alles gehört zum meinen Job.«
    »Haben Sie die Beerdigung beobachtet?«
    »Nein, ich hatte an der Leichenhalle zu tun. Dort musste noch ein Weg gefegt werden.«
    »Verstehe. Und später haben sie auch nichts gesehen. Zum Beispiel, dass ein Paar zurückgeblieben ist?«
    »Nein. Als ich kam, lag der Mann schon vor dem Grab. Ich bin auch nicht nahe bei ihm gewesen, denn da sind Sie gekommen, Sir.«
    Das hörte sich nicht gut an. Trotzdem fragt ich weiter. »Ist Ihnen denn sonst nichts aufgefallen? Menschen, die sich ungewöhnlich verhielten. Die sich schnell von einem Ort entfernten, weil sie dort auf keinen Fall gesehen werden wollten…«
    »Nein, mir ist wirklich nichts aufgefallen. Da ist auch keiner schnell geflüchtet. Der Mörder muss gekommen und…«
    Ich unterbrach ihn. »Sie sagten der Mörder, Mr. Milton. Was macht Sie so sicher, dass es eine männliche Person gewesen ist?«
    Er schaute mich überrascht an. »Aber das ist doch klar. Glauben Sie denn, dass es eine Frau war?«
    »Möglich ist alles«, erklärte ich. »Wir leben in Zeiten der Emanzipation. Heute greifen Frauen nicht mehr nur zum Gift, wie sie es vielleicht früher getan haben.«
    Meine Erklärungen sorgten schon

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