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1363 - Hexen, Witwen und Assunga

1363 - Hexen, Witwen und Assunga

Titel: 1363 - Hexen, Witwen und Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lilian Wayne wunderbar. Aber sie wusste auch, dass sie nicht anders konnte. Wenn sie leben wollte, hatte sie keine andere Wahl.
    »Nun…?«
    Lilian nickte. »Ja«, flüsterte sie. »Du hast gewonnen. Ich werde mit dir gehen.«
    »Das ist vernünftig«, lobte die Fremde, die ihren Namen nicht gesagt hatte. Sie nahm die Hand wieder aus der Tasche und streckte sie Lilian entgegen.
    Ein kurzes Zögern, dann griff Lilian zu. Sie kämpfte mit einem wahnsinnig schlechten Gewissen, doch das Leben war ihr näher als der Tod.
    Und so ging sie mit, ohne sich noch einmal nach der leblosen Gestalt ihres Mannes umzudrehen…
    ***
    Es war wieder mal an der Zeit. Ich musste einfach zum Grab der Lady Sarah. Es war der innere Trieb, dem ich gefolgt war. Es konnte auch sein, dass der letzte Fall mich dazu getrieben hatte, denn ihn hatte ich in Sarahs ehemaligem Haus erlebt, in dem jetzt Jane Collins mit der Vampirin Justine Cavallo lebte.
    Genau diese Blutsaugerin hatte Besuch von einer Untoten bekommen, durch die Justine überhaupt erst in diesen Zustand hineingeraten war. Camilla hieß die Fremde, und sie war zu einer Rivalin der blonden Bestie geworden.
    Nach Camillas Geschmack war Justine zu stark geworden. Es konnte nur eine von ihnen geben, aber Justine Cavallo war stärker geworden, denn nicht sie hatte letztendlich ihren Kopf durch den Schlag mit der Machete verloren, sondern Camilla. [1]
    Jane und ich waren praktisch Statisten gewesen, denn uns war es nicht gelungen die Blutsaugerin zu stoppen.
    Nachdem dies alles geschehen war, musste ich einfach zu Lady Sarahs Grab gehen. Ich hatte meinen Freunden nichts davon erzählt, denn ich wollte allein Zwiesprache mit der Toten halten.
    Einen Strauß Frühlingsblumen hatte ich gekauft. Mit ihnen in der Hand schritt ich über einen einsamen und fast menschenleeren Friedhof. Der Winter hatte sich verabschiedet. Die Natur begrüßte den Frühling, und die Pflanzen waren stolz darauf, ihre Blüten zu zeigen, ebenso wie die Bäume ihre noch kleinen Blätter.
    Um diese Zeit roch es auch auf dem Friedhof nicht nach Tod und Vergänglichkeit. Eine recht laue Luft war erfüllt vom Maiduft, den ich tief einatmete.
    Auch die Vögel störte es nicht, dass ihr Platz, den sie sich ausgesucht hatten, ein Friedhof war. Sie zwitscherten um die Wette und freuten sich, dass die Kälte vorbei war und sie wieder damit beginnen konnten, ihre Nester zu bauen.
    Das Grab der Horror-Oma lag auf einem älteren Teil des Friedhofs. Man musste schon genau wissen, wohin man wollte, aber ich kannte den Weg und blieb vor der Grabstätte stehen. Ich konnte mich nicht mehr gegen die Erinnerungen wehren, die in mir hochstiegen.
    Hier hätte ich fast mein Leben verloren, als die andere Seite mir eine Profikillerin auf den Hals gehetzt hatte. Dass ich noch lebte, hatte ich Justine Cavallo zu verdanken. Die Blutsaugerin war im letzten Augenblick erschienen und hatte mich vor einer Kugel in den Kopf bewahrt.
    Die Erinnerungen würden immer wieder zurückkehren, wenn ich am Grab meiner alten Freundin stand. Und auch der Druck in der Kehle würde so schnell nicht verschwinden. Ich hatte sie wirklich gut gekannt. Sie war so etwas wie eine zweite Mutter für mich gewesen, doch das alles war Vergangenheit.
    Das Grab sah sehr gepflegt aus. Es war in Pflege gegeben worden.
    Jane hatte Frühlingsblumen pflanzen lassen, die so etwas wie neues Leben dokumentierten. Aber sie würden das Leben der Sarah Goldwyn nicht mehr zurückbringen.
    Hinter dem schlichten Grabstein standen Vasen, das wusste ich.
    Ich ging dorthin und zog eine aus dem Boden. Sie war ein Gefäß, das wie eine lange Tulpe aussah.
    Es befand sich noch Wasser darin, und ich stellte meinen Strauß hinein. Ich fand noch einen günstigen Platz, um die Vase wieder in den Boden zu stecken, dann trat ich zurück und faltete die Hände.
    Ich war allein, es störte auch kein anderer Friedhofsbesucher, und trotzdem bekamen ich den Eindruck, nicht mehr so ganz allein zu sein. Der Geist der Lady Sarah schien sich in der Nähe zu befinden und wie ein Wind durch meinen Kopf zu wehen.
    Natürlich drängten sich die Erinnerungen hoch. Ich versuchte auch nicht, sie zu unterdrücken.
    Sie hatte mir oft einen Ratschlag gegeben und ich ihr ebenfalls.
    Aber beide hatten wir nie so recht aufeinander hören wollen, waren aber trotzdem in einer tiefen Freundschaft verbunden geblieben, ungeachtet des großen Altersunterschieds.
    Es zählte nur der Mensch und nichts anderes. Leider war das

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