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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Türmen Vunors brannten. Rhodan atmete auf. Nur noch kurze Zeit trennte ihn von der Wahrheit.
    Der Matik bäumte sich aus nicht feststellbarem Grund plötzlich auf. Rhodan ließ die Steuerringe fahren und hing nur noch in den Schlaufen der Füße. Der Matik prallte gegen ein unsichtbares Hindernis, stieß einen zornigen Ruf aus, drehte ab und landete. Rhodan hing seitlich an ihm und befreite sich seufzend von den Haftschlaufen. „Was war das?" wollte er wissen. „Hat Heptamer einen Schutz um die Stadt aufgebaut?"
    „Wer ist Heptamer? Nein, es ist kein Schutz. Wir werden aufgehalten!"
    Rhodan versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. Er spürte eine Berührung an der Schulter und fuhr herum.
    Vor ihm stand ein zierliches, zerbrechlich wirkendes Wesen. Es ließ ihn nicht los, und er verstand, daß er es nur so lange sah, wie es den Körperkontakt zu ihm aufrechterhielt. „Ein Mensch", stieß er hervor. „Oder doch nicht?"
    Das Wesen wirkte feenhaft und verspielt. Sein Gewand umwehte den Körper, und die Schuhe an den zierlichen Füßen sahen aus wie die Blütenkelche von Blumen. „Keine Angst", sagte das Wesen. „Ich bringe dir Hilfe. Mich schickt der Spieler. Ich habe eine Botschaft für dich: Achte auf deinen Weg, Perry Rhodan!"
    Der Terraner öffnete den Mund zu einer Frage. Da löste sich die Hand von seiner Schulter, und das Wesen verschwand.
    Rhodan sank in das nachtfeuchte Gras. Ihm war plötzlich elend zumute. Sein Kopf dröhnte, als hätte jemand mit einem großen Hammer draufgeschlagen. Seine Finger bewegten sich fahrig am Boden entlang. „Was ist?" hörte er die Stimme des Matiks. Er gab keine Antwort.
    Das Feenwesen hatte interkosmo gesprochen, da war er ganz sicher! Welcher Sprache hatte er sich die ganze Zeit über bedient? Er wußte, daß es einen Unterschied gab.
    Im nächsten Augenblick sprang er auf. „Es war Haurisch!" rief er. „Heptamer hat mit mir haurisch gesprochen. Und die Vunorer und Kauraner sprechen auch alle haurisch!" Zweifel an den Worten des Herrn Heptamer erwachten.
    Rhodan bewegte sich unruhig hin und her.
    Er selbst hatte auch die Sprache der Hauri gesprochen, obwohl er genau wußte, daß er sie nicht beherrschte!
    Er lehnte sich an den Matik und stieg dann entschlossen auf. „Ich glaube, du bist der einzige..."
    „... Freund, den ich noch habe", hatte er sagen wollen. Er beendete den Satz nicht. Weitere Zweifel schlichen sich in sein Bewußtsein, und weit im Hintergrund glaubte er einen entsetzten Ruf der Seelen der Toten zu hören. Es gab einen Ruck in ihm, dann war sein Bewußtsein frei von den Bedrängern. Er hatte sie verjagt, oder seine Funktion als Seelengefäß wirkte nicht mehr. Erleichtert holte er Luft. „Weiter?" erkundigte sich das Kunstwesen. „Nein, warte!"
    Rhodan rekapitulierte alles, was er seit seinem Erwachen in der Höhle erlebt hatte. Er ging es Punkt für Punkt durch, und langsam stieß er auf die Ungereimtheiten, die es von Anfang an gegeben hatte. Unter normalen Umständen hätte er sofort Verdacht geschöpft, aber die Verhältnisse waren nicht normal. Die Kultur der Vunorer war in sich so widersprüchlich, daß sie einfach verwirren mußte, und sie tat es nach einem bestimmten Muster.
    Es war ein Muster, das speziell auf ihn zugeschnitten war, doch es hatte ein paar gravierende Fehler enthalten!
    Rhodan vermißte jetzt einige wichtige Dinge wie etwa das Gravo-Pak.
    Ihm fiel auch ein, daß er in der ganzen Zeit kein einziges Gespräch mit dem Pikosyn seiner Netzkombination geführt hatte. Es stellte sich ihm so dar, als habe er die ganze Zeit nichts von ihm gewußt. Die logische Schlußfolgerung war die, daß jemand mit seiner Erinnerung manipuliert hatte.
    Weitere Beweise kamen ihm in den Sinn. Er hatte mit keinem Gedanken an seinen Begleiter auf Ylon gedacht, an Beodu, den Attavenno, dem gegenüber er freundschaftliche Gefühle empfand. Es war, als habe er die Abenteuer mit ihm nie erlebt. Aber an die JUATAFU und den Roboter Jordan hatte er gedacht, auch an seine Abenteuer auf Bentang, Gangha und Drifaal.
    Wo war Beodu, und was war mit seinem Pikosyn, der sich auch aus eigenem Antrieb nicht gemeldet hatte? „Pikosyn", sagte er vorsichtig. „Wie ist die Lage?"
    Er erhielt keine Antwort, und die Netzkombination, über die er strich, fühlte sich verdammt rauh und kalt an.
    Wieder ging er die Kultur der Vunorer und seine Erlebnisse bei diesem Volk durch. Alles, was er zusammentrug, ließ sich auf etwa einen Nenner bringen. Es besaß

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