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1363 - Krieg der Städte

Titel: 1363 - Krieg der Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plätschern.
    Vorsicht! mahnte er sich. Reagiere kühl und gelassen. Laß dich nicht aus der Ruhe bringen! Wo liegt das Wasser?
    Im selben Augenblick sah er, daß er am Rand eines Tümpels stand. Es mußte ein Tümpel sein, wenn auch das Wasser erst in einem Meter Tiefe begann und der Rand von Steinen gesäumt war. Die runde Form erinnerte ihn an einen Ziehbrunnen. Mindestens ein Dutzend gelbglühender Augen glotzten ihn aus dem Brunnen an, und sie wurden schlagartig größer.
    Gerade noch rechtzeitig begriff der Terraner, was das bedeutete. Er warf sich zur Seite, prallte mit dem linken Arm zu Boden und rollte sich ab. Er brachte sich drei Meter von dem Loch weg, während aus dem Wasser eine riesige, schmatzende Masse herausschoß und an der Stelle landete, an der er gerade gestanden hatte. Gestank drang ihm in die Nase und betäubte ihn fast. Er löste die Waffe aus, die er auf Hochenergie gestellt hatte. Mit einem schrillen Kreischen stürzte das Ungeheuer rückwärts und blieb zuckend am Rand des Loches liegen. Ein weiterer Schuß beendete seine Existenz.
    Angeekelt erhob Perry sich. Dort, wo das Vieh den Boden berührt hatte, kochte das Moos. Es rollte sich zusammen und verdampfte teilweise wie von einer starken Säure. Hastig umschritt Rhodan das Loch und schlug die ursprüngliche Richtung wieder ein. Er mußte mehr auf den Boden achten, das wußte er jetzt.
    Der Schrei war wieder da. Noch immer rief jemand um Hilfe. Diesmal hörte sich der Ruf näher an.
    Während der Sekunden, in denen er sich mit dem Tümpelungeheuer auseinandergesetzt hatte, hatte er nicht darauf geachtet, wie oft er erklungen war. Jetzt wiederholte er sich in kurzen Abständen.
    Rhodan begann zu laufen. Kaum eine Minute später hatte er den Ort erreicht. Es handelte sich um eine kleine Lichtung. Mehrere Bäume waren abgestorben, Helligkeit fiel von oben wie durch einen Schacht auf den Waldboden herab.
    Der Terraner erblickte das Wesen. Es lag vor ihm am Boden, keine zehn Meter entfernt, und jammerte. Er konnte nicht erkennen, wo es verletzt war. Er musterte es.
    Das Wesen war insektoider Herkunft. Zumindest glaubte er das beim ersten Hinsehen. Es besaß zwei Beine und vier dünne Arme, und es lag klein und zerbrechlich vor ihm. In ausgestrecktem Zustand mochte das Wesen eineinhalb Meter groß sein. „Hilf mir, Fremder", bat es. „Komm her zu mir!"
    Flehend streckte es seine Arme nach ihm aus. „Wie kann ich dir helfen?"
    Rhodan steckte die Waffe weg und betrat die Lichtung. Er bewegte sich auf das Wesen zu. Die Facettenaugen glitzerten ihm entgegen. Es zog die Arme zurück. Gleichzeitig stieß es einen spitzen Schrei aus.
    Perry spürte eine Bewegung an seinem linken Fuß. Er fuhr herum. Etwas umklammerte den Knöchel und zerrte daran. Durch die Bewegung, die er machte, förderte er sein Unglück nur. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte, während die Schlinge an seinem Fuß in die Höhe raste. Augenblicke später hing er kopfüber an einem der Bäume, die die Lichtung säumten. Er war in eine simple Schlinge getreten, und der „Verletzte" am Boden sprang auf. „Herbei, herbei, ihr Getreuen!" rief der Insektoide. Unter den Bäumen tauchten vier seiner Artgenossen auf. Sie stellten sich zueinander und bestaunten die hängende Gestalt. „Ein Kopfüber-Fremder", sagten sie rasselnd. „Was für einen Preis können wir mit ihm erzielen?"
    „Fünf Freijahre wird Vu uns für ihn geben, nicht wahr?" stellte der fest, der den Verletzten gemimt hatte. „Bei allen Göttern der Berge. Woher kommt er? Was will er hier?"
    Sie tuschelten miteinander, und dann wandte sich der Hilferufer an ihn. „Wir deklarieren dich als Spion aus einer der anderen Städte", sagte er. „Zunächst jedoch wollen wir dich verschnüren!"
    Alles konnte Perry brauchen, nur das nicht. Das Blut stieg ihm in den Kopf. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sein Urteilsvermögen eingeschränkt war. Entschlossen fuhr seine rechte Hand nach oben, wo die Waffe steckte. Er riß sie heraus, und ehe die Insektoiden reagieren konnten, hatte er die Schlinge durchschossen. Er drehte sich im Fallen herum und kam auf seinen Beinen zu stehen. Der Strahler ruckte empor. „Daraus wird wohl nichts", sagte er sarkastisch. „Was wollt ihr von mir? Woher wußtet ihr, daß ich hier entlangkommen würde?"
    Er griff mit der linken Hand nach dem Wortführer und hinderte ihn an der Flucht. Die anderen verschwanden blitzartig im Wald. „Ich habe dich aus dem Berg kommen sehen. Alle, die

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