1364 - Auf den Spuren ESTARTUS
viele Dinge."
Ich teilte dies auch Beodu mit, der die Worte des Pikosyns ja nicht hören konnte, und fragte ihn, ob der Flug der JUATAFU in die Nähe von Sternen führte. Aber der Attavenno verneinte dies, so daß sich dieser Ansatz einer Überlegung auch schnell wieder zerschlug.
Ich ging hinüber zu Volker, um mir selbst ein Bild von den Geschehnissen zu machen. Auf meine Fragen reagierte der Roboter nicht, aber was ich von den Monitoren ablesen konnte, bestätigte das, was Beodu schon gesagt hatte. „Ich sehe", versuchte ich es noch einmal bei Volker, „daß du die nächste Flugetappe vorbereiten willst. Wohin geht es diesmal? Wieder zurück nach Ylon? Oder direkt in die Hölle?"
Ich wollte ihn zu einer Antwort provozieren, und tatsächlich reagierte er diesmal. „Wir legen eine Pause von ein paar Stunden ein", bemerkte er knapp. Mehr war von ihm nicht zu erfahren. Er löschte die Monitorschirme und klappte die Bedienungspulte wieder in die Wand. Ohne sich um uns zu kümmern, verließ er den Raum mit wieselflinken Schritten. „Verstehst du das, Waqian?" wandte sich der Zwerg an mich. „Nein", gab ich zu. „Ich habe aber den Eindruck, daß wir auf einem Raumschiff von verrückten Robotern gelandet sind."
„Ist das dein Ernst?" Der Kleine war regelrecht entsetzt, und so milderte ich meine Worte schnell. „Natürlich nicht, Beodu. Vielmehr muß es so sein, daß die JUATAFU-Roboter mehrere Geheimnisse mit sich herumschleppen. Sie scheinen ihr Ziel nicht zu kennen. Sie können sich meistens nicht verständlich mitteilen. Und wir haben keine Chance, ihre Pläne und Absichten zu durchschauen.
Irgendwann wird etwas passieren. Dann sind wir vielleicht schlauer."
Ein leises Geräusch ließ mich herumfahren. Jordan kam wieder herein. Er war eine gute Stunde abwesend gewesen. Ich sprach ihn sofort an und fragte ihn nach dem seltsamen Flugverhalten der JUATAFU und dem nicht weniger merkwürdigen Gebaren Volkers. „Es besitzt alles seine Notwendigkeit", antwortete er. „Hingegen ist es aber nicht notwendig, alles jetzt zu verstehen. Das gilt für dich und für uns. Wichtig ist nur, daß sich die Spur nicht verliert."
„Die Spur! Die Spur!" äffte ich ihn nach. „Ich sehe keine Spur, und ich weiß nicht, wovon du sprichst. Etwa von ESTARTU?"
„Das ist der Gang der Dinge." Jordan ließ sich nicht aus der Fassung bringen. „Du weißt, daß wir viele und dennoch einsam sind. Und nun kommt mit. Eure Unterkünfte sind vorbereitet. Es stehen für jeden von euch Hygienekammern zur Verfügung, die euren Ansprüchen genügen müßten. Für Nahrung und Getränke wurde ebenfalls gesorgt. Es handelt sich ausschließlich um synthetische Produkte, aber sie sind auf den jeweiligen Metabolismus abgestimmt. Wenn es an etwas fehlt, so laßt es mich wissen."
Wir folgten ihm durch die stählernen Korridore ins Innere des Schiffes. Dabei hatte ich für einen Moment das Gefühl, daß die JUATAFU wieder beschleunigte, obwohl die von Volker angekündigte Pause noch nicht vorüber sein konnte. Ich sprach Jordan darauf an, aber er gab mir keine Antwort.
Zwei ihm ähnliche Roboter begegneten uns. Aus dem kurzen Halt schloß ich, daß die drei Informationen austauschten, die aber für mich nicht hörbar waren. Ich fragte den Pikosyn, ob er etwas mit den technischen Systemen hatte ausspähen können. „Undefinierbare Kurzimpulse", bestätigte dieser. „Der Inhalt ist nicht zu übersetzen."
Ich gewöhnte mich allmählich daran, daß alle kleinen Versuche, etwas in Erfahrung zu bringen, zum Scheitern verurteilt waren. „Wir sind da." Jordan deutete auf zwei erleuchtete Öffnungen. „Es gibt auch eine Verbindung zwischen den beiden Wohnräumen, die ihr aber nach eurem Belieben ebenso verschließen könnt wie die Eingänge selbst. Ich erkläre euch die Einzelheiten."
Sie hatten sich wirklich Mühe gegeben, aber dennoch wirkte alles recht seltsam. Eine kühle und logische Linie herrschte vor. Die Liege war ein leicht flimmerndes Antigravpolster.
Der Speiseautomat lieferte nur einen einzigen Brei, aber diesem konnte ich zwölf verschiedene allgemeine Geschmacksrichtungen geben. Ich drückte „sauer" und „pikant", und was dann erschien, mundete nicht einmal schlecht. Dieses Prinzip galt auch für den Getränkespender, der stets nur eine wäßrige Substanz anbot, die aber ganz unterschiedlich schmecken konnte.
Nach der Musterung der Hygienekammer kam Beodu zu mir. Auch er war zufrieden. Mehr durften wir hier nicht erwarten, denn
Weitere Kostenlose Bücher