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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Transmitter der Station aktiviert wurde.
    Inzwischen ist nur Restabstrahlung zu verzeichnen."
    „Das kann Barkon gewesen sein. Wir haben ihn knapp verfehlt."
    „Ich bin sicher, daß es so ist, aber ich bin auch genauso sicher, daß er abermals Informationen hinterlassen hat. Wir werden ja sehen."
    Die ZUGVOGEL strich in geringer Höhe über die Urlandschaft dahin. Flüsse schlängelten sich durch Ebenen und flache Gebirge, um in den zahlreich, vorhandenen Binnenmeeren zu münden. Praktisch gab es nur einen einzigen zusammenhängenden Kontinent.
    Die ZUGVOGEL wurde langsamer. „Noch neunzehn Kilometer, Ernst. Wahrscheinlich in den Bergen vor uns."
    Es waren niedrige und mit üppiger Vegetation bedeckte Berge, die sich quer durch eine endlose Grasebene zogen. Rudel vierbeiniger Tiere flohen vor dem Schatten des Schiffes und versuchten, möglichst schnell die nahen Wälder zu erreichen, wo sie Schutz vor dem Unbekannten zu finden hofften. „Einen Kilometer vor uns", gab die ZUGVOGEL bekannt.
    Ellert starrte auf den Holoschirm, der die Bugrundung völlig ausfüllte. Sie näherten sich einem Plateau, das fast rechteckige Umrisse hatte. Die Hänge fielen in groben Stufen ab, bis sie weiter unten in die Grasebene übergingen. Das Plateau selbst war mit Büschen und kleineren Bäumen bewachsen.
    Ohne jede Erschütterung landete das Schiff. „Der Ursprung der Reststrahlung liegt ziemlich genau unter uns", teilte die ZUGVOGEL mit. „Der Eingang dürfte sich im Schnittpunkt der Diagonalen des rechteckigen Plateaus befinden. Viel Glück."
    „Danke", erwiderte Ellert und stand Sekunden später im fußhohen Gras, warf der fast senkrecht stehenden Sonne einen kurzen Blick zu und setzte sich in Richtung Plateaumitte in Bewegung.
    Zuerst hatte Barkon ihn, Ellert, gesucht, doch nun schienen sich die Rollen vertauscht zu haben. Er jagte hinter Barkon her, der ihm anscheinend etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Was konnte das sein? Es mußte jedenfalls etwas sehr Persönliches sein, denn sonst hätte es andere Möglichkeiten gegeben, ihm eine Information zukommen zu lassen. „Halt!" Das war die ZUGVOGEL. „Du befindest dich genau im Schnittpunkt. Was siehst du?"
    Ernst war stehengeblieben. Langsam drehte er sich um sich selbst, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Gras und Büsche überall. Der bewachsene Boden unter seinen Füßen wirkte fest und solide. „Nichts!" teilte er dem Schiff mit. Dann fügte er in plötzlicher Erkenntnis hinzu: „Bitte, störe mich jetzt nicht, ich muß mich konzentrieren. Ich glaube zu wissen, was ich tun muß."
    Die letzte Station hatte bewiesen, daß Barkon sein Gedankenmuster genau kannte und in die Mentalsensoren einprogrammieren konnte. Nur war das auf Neuerde beim Eingang nicht geschehen, weil der manuell bedient wurde. Hier schien das anders zu sein. „Barkon, ich bin Ernst Ellert!" murmelte er stark konzentriert. „Die Sensoren müssen die Muster meines Bewußtseins empfangen und bestätigen können." Als nichts geschah, strahlte er immer wieder die drei Namen Barkon-Ernst-Ellert ab.
    Tief unter ihm in der Station wurden die mentalen Muster empfangen und identifiziert. Sie stimmten mit der eingegebenen Programmierung überein. Sie wurden für absolut identisch gefunden, und Muster dieser Art waren stets einmalig.
    Ein Irrtum schloß sich damit aus.
    Der Mechanismus aktivierte sich.
    Ellert sprang unwillkürlich einen Schritt zurück, als sich unter ihm etwas zu bewegen begann, aber dann begriff er und blieb stehen. Die Grasfläche, rechteckig und mit einer Kantenlänge von drei und vier Metern begann sich langsam nach unten zu bewegen.
    An den Seiten wurde glattgeschliffenes Urgestein sichtbar.
    Ernst blickte nach oben. Er sah zu seinem Erstaunen, daß sich der Schacht an seinem Ende wieder verschloß, so daß ihm niemand hätte folgen können. Eine Platte schob sich seitlich aus dem Fels, und es wurde finster, aber schon eine Sekunde später begannen die Wände von innen her schwach zu leuchten.
    Die rechteckige Grasplatte sank weiter in die Tief e, und dann wurde es plötzlich hell vor Ellert, als das Ende des Schachtes erreicht war und der Ausgang vor ihm lag.
    Er führte direkt in die Station selbst, einen riesigen, quadratisch angelegten Raum, in dessen Zentrum das Podium mit dem Transmitter stand. Die Anlage war größer als jene auf Neuerde und nicht nur eine Durchgangsstation, denn Ellert sah die vielen Türen, die in Gänge und Räume führten - ähnlich wie er sie von

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