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1366 - Die Freiheit des Bewußtseins

Titel: 1366 - Die Freiheit des Bewußtseins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbständige Kolonie - nein, das ist nicht die richtige Bezeichnung. Eine neue Erde - ihr habt einen guten Namen gewählt. Es wird viele neue Erden geben."
    Nach zwei Tagen hielt es Ellert nicht mehr länger aus. Obwohl sein Virenkörper keine materielle Nahrung benötigte, aß er mit gutem Appetit die Dinge, die ihm von den Siedlern zum Abschied vorgesetzt wurden.
    Vorräte allerdings, die man ihm mitgeben wollte, lehnte er ab. Er habe im Schiff alles, was er benötige, machte er den Siedlern klar.
    Noch in der Nacht brach er auf. „Und ich dachte schon, du wolltest ewig hierbleiben", sagte die ZUGVOGEL, als sie zwischen den Sternen untertauchten. „Sollen wir unser Ziel direkt anfliegen?"
    „Du hast Koordinaten, meine Liebe, worauf wartest du also noch?"
    „Auf deinen Wunsch, mein Lieber", kam es sanft zurück. „Fang nicht schon wieder an, gib Gas!"
    Die Stimme lachte, während Ellert sich auf der Liege ausstreckte und die Augen schloß. Der Holoschirm blieb dunkel. „Der Enerpsi-Flug ist nur innerhalb einer Sphäre von fünfzig Millionen Lichtjahren möglich, und die reicht von der Mächtigkeitsballung von ES bis zu jener von ESTARTU", erinnerte ihn die ZUGVOGEL. „Unser Ziel liegt dazwischen."
    „Also kein Problem", murmelte Ellert, der keine Lust zu einer Unterhaltung verspürte.
    Das Schiff begriff und schwieg.
    Wie viele Stationen der alten Barkoniden gab es eigentlich? dachte Ernst und fragte sich, ob er es jemals erfahren würde. Außer jener auf Fogha hatte er nun zwei weitere gefunden und war unterwegs zur nächsten. Die damals ausgeschickten Kundschafter der Barkoniden benötigten keine Raumschiffe, um das Universum abzusuchen, denn sie benutzten Transmitter und die sagenhaften Zeitbrunnen, die angeblich alle inzwischen erloschen waren. Blieben nur noch die Transmitter.
    Eine weitere Frage war, ob außer Barkon jetzt noch weitere Kundschafter existierten.
    Ellert seufzte. Er konnte nur hoffen, in der nächsten Station weitere Hinweise zu finden. Andererseits konnte kein Zweifel daran bestehen, daß Barkon ihn zu treffen wünschte. Ihn, der „körperlos durch Raum und Zeit irrte".
    Nun, jetzt besaß er einen Körper, einen Virenkörper, der ihm im Gegensatz zu seinem früheren Zustand nur wenig Freiheiten bot.
    Längst war die kleine Galaxis selbst zu einem schwach leuchtenden Stern hinter dem Heck der ZUGVOGEL geworden. Vor dem Bug tauchten weitere auf, Sterneninseln und verschwommene kosmische Nebel.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, aber lange konnte es nicht mehr dauern, bis sie die einprogrammierten Koordinaten erreichten. In dieser Hinsicht konnte er sich voll und ganz auf sein Schiff verlassen.
    Der Holoschirm flammte auf. „Wenn du Lust hast, kannst du dir es ja schon mal ansehen", sagte die ZUGVOGEL trocken. Sanfter fügte sie hinzu: „Du bist ungeduldig, stimmt's?"
    „Ohne Körper wäre ich schon längst dort, wo ich sein möchte."
    „Ich finde, du bist undankbar, Ernst."
    „Vielleicht hast du recht", gab er zu und stand auf. Vor dem Holoschirm ließ er sich im Sessel nieder. „Einer von den Lichtpunkten da vorn?"
    „Der in der Mitte. Er wird schon langsam zu einem milchigen Fleck. Keine große Galaxis, vielleicht zwei oder drei Millionen Sonnen. Eine davon ist unser Ziel."
    „Sie hatten ihre Stationen überall", murmelte er.
    Die ZUGVOGEL gab keinen Kommentar dazu.
    Erst als die ersten Sonnen der kleinen unbedeutenden Galaxis an ihnen vorbeizogen und das Schiff die Geschwindigkeit merklich verringerte, meldete es sich wieder. „Ziemlich im Zentrum, das geht schon aus den Daten hervor."
    „Wir werden es finden", sagte Ellert zuversichtlich.
    Sie benötigten nur wenige Stunden, dann ging die ZUGVOGEL auf Unterlichtgeschwindigkeit. Die Sonne vor ihnen war nahezu weiß und wurde von nur einem Planeten umlaufen. Der Bordcomputer ließ die wichtigsten Daten auf dem Holoschirm aufleuchten. „Gravitation 0,98 g, Atmosphäre atembar, Klima gleichmäßig subtropisch, keine Ekliptik. Vegetation und niedere Fauna vorhanden, keine intelligenten Gedankenmuster. Landung risikolos."
    „Ein Wunder, daß noch niemand eine solche Welt entdeckt hat", meinte Ellert. „Hört sich doch richtig paradiesisch an. Um so besser für uns. Nun gut, den Planeten haben wir gefunden, nun liegt es an dir, auch die Station zu orten."
    „Vor knapp zwanzig Minuten registrierte ich eine psiernergetische Schockwelle. Ursprungsort und Stärke wurden automatisch gespeichert. Es ist anzunehmen, daß

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