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137 - Der trojanische Barbar

137 - Der trojanische Barbar

Titel: 137 - Der trojanische Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
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Goodfellow keine Spur.
    Der Zufall wäre auch zu groß gewesen, hätte er den Daa’muren in Menschengestalt, den »trojanischen Barbar« so einfach aufgespürt. Schließlich konnte der Außerirdische jede beliebige Gestalt annehmen. Warum sollte er die doch eher auffällige Physiognomie Goodfellows beibehalten?
    Das Funkgerät sprach vibrierend in Rulfans Brusttasche an.
    Eve meldete sich. Er reduzierte die Lautstärke hastig bis aufs Minimum.
    »Ich habe deinen Vater erreicht. Er ist bereits hierher unterwegs«, berichtete Eve Neuf-Deville. »Er hat mich angewiesen, General Duncan unter keinen Umständen frei zu lassen. Priden und die Kucholsky sind ebenfalls informiert…«
    »Sehr gut«, flüsterte Rulfan.
    »Dass wir uns nicht falsch verstehen«, fuhr sie fort, »der Prime und die beiden Frauen handeln im Prinzip gegen die Interessen des Octaviats, indem sie dir helfen. Wenn du dich irrst, stehen sie genauso wegen Hochverrats vor einem Gericht wie wir beide.«
    »Ich bin mir dessen bewusst.« Rulfan nickte. Ein neuerlicher Schwächeanfall ließ das Funkgerät in seiner Hand schwer und schwerer werden. Geräusche erreichten ihn nur noch verzerrt, sein Blickfeld engte sich auf eine merkwürdige Art immer weiter ein. »Gibt es sonst etwas Neues?«
    »Der Sergeant beim Desinfektionsgang hat deinen Rat anscheinend befolgt und das Wachpersonal an den Bunkerausgängen kontrollieren lassen. Es hat sich herausgestellt, dass einer der Männer unerlaubt seinen Posten verlassen und sich seitdem nicht mehr gemeldet hat. Er soll aber im Bunker gesehen worden sein. Die Suche nach ihm läuft.«
    »Das wäre also unser Mann«, sagte Rulfan nüchtern. »Gib mir eine Personenbeschreibung.«
    Eve nannte die Daten. Rulfan kannte den Gesuchten nicht persönlich oder konnte sich zumindest nicht an ihn erinnern.
    Ein älterer Mann zwar, aber ohne besondere Kennzeichen. Auf zwei Arbeiter in Hangar III zum Beispiel konnte die Beschreibung zutreffen.
    »Was ist mit den Hangars?«
    »General Priden ist dabei, unauffällig Wachpersonal für eine Durchsuchung abzuziehen«, meldete Eve. »Sie darf nicht zu offen agieren, sonst wird man die Frage stellen, woher sie die Information hatte.«
    »Verstanden. Beeilt euch!« Sie unterbrachen die Verbindung. Rulfan steckte das Funkgerät wieder ein und streichelte die leise knurrende Chira.
    Chira!
    Es war an der Zeit, dass sie sich nützlich machte…
    14. Intermezzo: Das Ende eines Kobolds
    Nahezu einen ganzen Nacht- und Tagwechsel hatte Sho’lan’dees gewartet, bis ihm die Gelegenheit günstig erschien und seine Kräfte einigermaßen regeneriert waren.
    Ein Alarm jaulte auf. Nach allen Regeln der Logik und der Wahrscheinlichkeit konnte das Signal nicht ihm gelten, denn er hatte keinen Fehler begangen. Sicherlich nicht.
    Einzig relevant war, dass er nun den atomaren Sprengkörper, den er seit seiner Abreise vom Kratersee bei sich führte, in aller Ruhe deponieren konnte. Der kooperative Primärrassenvertreter Jeecob’smeis hatte den Mechanismus entworfen; klein genug, um in einer einfachen Ledertasche transportiert zu werden, aber so kraftvoll, dass er seinen Zweck erfüllen würde. Und der erforderte keine gewaltige Explosion, sondern war im höchsten Maße zielgerichtet.
    Jeecob’smeis ging davon aus, dass man die Fahrzeuge der Allianz, die über einen eigenen Reaktor verfügten, für den erwünschten Effekt nutzen konnte. Ein präzise angebrachter Zündsatz konnte eine Kettenreaktion auslösen, die nicht nur den kompletten Bunker, sondern auch die ihn umgebende Stadt vernichten würde.
    In der letzten halben Stunde hatte er vor einem der Fuhrwerkshangars gewartet, und als nun ein Arbeiter die Halle verließ, überwältigte er ihn und nahm dessen Kleidung an sich.
    Sie war in diesem Bereich unauffälliger als die Uniform des Wachmanns.
    Sho’lan’dees passte sich dem ungefähren Aussehen des Mannes an. Diesmal würde er aber vorsichtiger agieren müssen; die anderen beiden Arbeitseinheiten würden die Unterschiede in der Physiognomie des Tarnkörpers eher erkennen können.
    Zielstrebig betrat der Daa’mure den Hangar und ging auf einen abseits stehenden EWAT zu. Dort öffnete er die Werkzeugtasche des Arbeiters, holte den Sprengsatz hervor und machte ihn in aller Ruhe scharf. Er hatte die Primärrassenvertreter lange genug beobachtet, um zu wissen, dass allzu hastige Bewegungen oder gar Eifer nur verdächtig machten.
    Wie lange würde er benötigen, um den Bunker und das Umland zu

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