Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
137 - Der trojanische Barbar

137 - Der trojanische Barbar

Titel: 137 - Der trojanische Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
Vom Netzwerk:
verlassen? Noch stand das Zählwerk der Bombe auf einer Zeitspanne von drei Minuten. Viel zu knapp. Um einen ausreichenden Abstand zu wahren, würden mindestens…
    Der Daa’mure unterbrach seinen Gedankengang, als ihn merkwürdig fiepende Geräusche erreichten. Irritiert drehte er sich um.
    Ein kleines pelziges Wesen stand vor ihm, ein Unreifer seiner Rasse, und begann zu knurren.
    Sho’lan’dees kannte diese Tiere. Sie waren aggressiv, und sie konnten aufgrund einer angeborenen Fähigkeit namens
    »Instinkt« seinesgleichen trotz der Körpertarnung identifizierten. Es war empfehlenswert, dieses Leben zu töten, um keinen Verdacht zu erregen. Er machte einen Schritt auf das Jungtier zu.
    »Denk nicht mal dran, Goodfellow!« Die Stimme klang in seinem Rücken auf, und Sho’lan’dees fuhr herum.
    Es war der Primärrassenvertreter, der sich den Schaustellern angeschlossen hatte und in dem Sho’lan’dees eine Virenverseuchung festgestellt hatte. Aber wie konnte dieser Rulfan wissen, wer er war?
    Längst trug er nicht mehr Robin Goodfellows Züge!
    Es gab nur eine logische Antwort: Er war enttarnt. Und die Mission in Gefahr!
    Unwillkürlich transformierte sich Sho’lan’dees in seine ursprüngliche, echsenhafte Erscheinungsform zurück.
    Gleichzeitig griff er auf die daa’murischen Bestandsreste im Kopf des weißhaarigen Mannes zu – und fand nichts!
    Diese unerwartete Entdeckung brachte ihn aus dem Konzept. Anstatt sofort nachzusetzen und den Primärrassenvertreter mit einem schnellen Hieb seiner Klaue zu töten, zögerte er. Und wäre fast selbst verletzt worden, als Rulfan mit einem Lasergewehr auf ihn schoss.
    Flucht war nun die einzige Option. Sho’lan’dees setzte sich ab, noch immer den Sprengsatz in Händen.
    Du hast einen Fehler begangen, meldete sich seine innere Stimme. Du hast die Menschen unterschätzt. Jetzt zahle den Preis dafür…
    Und er aktivierte noch im Laufen das Zählwerk der Bombe…
    15. Feuerwerk
    Mit ungeheurer Geschwindigkeit lief der Daa’mure davon.
    Verdammt! Warum hatte er nicht bereits mit dem ersten Schuss getroffen? Ganz einfach: Er sah alles doppelt, und beide Hände zitterten unter dem Gewicht der Waffe.
    Erneut feuerte Rulfan eine Salve ab, traf den Sockelträger eines Hebegestells, das zischend und Funken sprühend zusammenkrachte.
    Mit müden Schritten eilte er hinter dem Daa’muren her.
    Verdammt, wo blieb die Verstärkung? Die Priden würde doch wohl ein paar Wachmänner abstellenkönnen…?
    »Daa’mure in Hangar III«, krächzte er in sein Funkgerät.
    »Ich brauche Unterstützung, schnell!«
    Es gab keinen Ausweg für den Außerirdischen. Der Zugang zur Halle befand sich in Rulfans Rücken. Der Daa’mure stand da, wartete, eine Hand weit von sich gestreckt. Und darin…
    Eine Bombe!
    Rulfan rieselte es kalt den Rücken hinab. Er hatte also richtig gelegen.
    Erste Soldaten strömten herbei, wie Rulfan aus den Augenwinkeln bemerkte. Manche schraken vor dem Anblick des Daa’muren zurück, andere fluchten unbeherrscht. Doch alle blieben sie hinter ihm. Es schien, als warteten sie darauf, dass er dieses… Monster zur Strecke brachte.
    »Es ist vorbei mit dir und deiner Rasse«, sagte der Außerirdische emotionslos. Seine Stimme, von reptilhaften Stimmbändern artikuliert, klang dunkel und krächzend. »Bald schon werden wir alle Hochburgen eurer so genannten Zivilisation vernichten, einen Bunker nach dem anderen. Ihr könnt uns nicht mehr stoppen. Zu weit sind unsere Vorbereitungen bereits gediehen…«
    »Danke für den Hinweis«, knurrte Rulfan und drückte ab, noch bevor der Daa’mure Gelegenheit hatte, den Sprengsatz in seiner Hand zu zünden.
    Der Laserstrahl schnitt waagerecht durch die Luft, brannte eine schwarz verkohlte Spur in die Wand hinter dem Daa’muren – und trennte im nächsten Moment seinen Kopf von den Schultern.
    Das Wesen brach zusammen, während heißer Dampf und Blut wie kochende Lava aus der riesigen Wunde schossen.
    Rulfan brauchte sich nicht zu vergewissern, dass es tot war.
    Die Daa’muren mochten hart im Nehmen sein, aber den Verlust seines Kopfes hatte noch keine Kreatur überlebt.
    Die Bombe war zu Boden gefallen. Rulfan eilte hin und hob sie hoch.
    Digitalziffern ratterten im Sekundentakt herunter.
    Verflucht! Der Countdown war aktiviert! Die Bombe würde explodieren, diesen Hangar und die angrenzenden Bereiche zerstören und den gesamten Bunker radioaktiv verseuchen.
    Noch 105 Sekunden.
    »Kann irgendwer mit diesem Ding

Weitere Kostenlose Bücher