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137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

137 - Die Rückkehr der Katzengöttin

Titel: 137 - Die Rückkehr der Katzengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Worte hätten sich auch nicht leicht finden lassen. Ich trug seinen Jogginganzug, und seine Freundin hatte vorhin an meinem Hals gehangen.
    An dieser Situation gab es eigentlich nichts mißzuverstehen - hätte man meinen können. Daß sie dennoch harmlos gewesen war, hätte mir Gordon wohl kaum abgekauft.
    Er fühlte sich hintergangen, betrogen, und ich konnte seine Wut verstehen. Er wachte auf, stellte fest, daß Sandra nicht bei ihm war, begab sich an Bord und fand sie da im Clinch mit einem wildfremden Kerl.
    Wieder sauste der Knüppel herab. Ich warf mich zur Seite, das harte Holz traf meine Schulter, und ein Schmerzlaut entrang sich meiner Kehle.
    Tom Gordon packte mich und riß mich zur Reling. Er wollte mich ins Wasser stoßen. Nach wie vor machte mir der erste Treffer zu schaffen. Gordon hätte nicht so mit mir umspringen können, wenn der Schlag mich nicht so gelähmt hätte.
    Sandra hatte bis jetzt nichts gesagt. Sie hatte den Kampf nur gespannt verfolgt. Nun schrie sie, Tom solle aufhören, doch der dachte nicht im Traum daran.
    Er wollte mich, den vermeintlichen Rivalen, in Grund und Boden schlagen. Ich war weit über die Reling gebogen, und da ich nicht schon wieder in die Themse fallen wollte, wehrte ich mich mit zäher Verbissenheit.
    Gordon nahm wieder den Knüppel zu Hilfe, und ich schlug mit der Faust nach ihm.
    »Laß ihn!« schrie Sandra. »Laß den Mann in Ruhe, Tom!«
    Er schien sie nicht zu hören, Sie stürzte sich auf ihn und wollte ihn zurückreißen. Er gab ihr einen Stoß, und sie stürzte. Ihr Schmerzensschrei gab mir einen Ruck.
    Der Nebel, den der gemeine Schlag über mein Denken gelegt hatte, zerriß. Mein Entlastungsangriff ließ Gordon aufheulen. Er krümmte sich, und ich zog einen Uppercut hoch, der den Mann gegen die Aufbauten warf.
    Es war nicht viel Platz. Auf engem Raum zu kämpfen ist niemals angenehm. Es gibt so vieles, das einen behindert. Man kann sich nicht voll entfalten.
    Gordon stieß sich von den Aufbauten ab. Mir war es wichtig, ihm den Knüppel wegzunehmen. Er hatte mich damit schon oft genug getroffen.
    Als er erneut zuschlug, brachte ich mich mit einer blitzschnellen Seitwärtsbewegung in Sicherheit. Gleichzeitig drehte ich mich und machte einen Schritt nach vorn, Es sah aus, als würde ich tanzen, aber die Choreographie diente einem anderen Zweck: Ich wollte Tom Gordon endlich entwaffnen, und das gelang mir auch.
    Als der Hartholzknüppel ins Wasser fiel, atmete ich erleichtert auf. Mit zwei gut placierten Schlägen nahm ich Gordon die Lust an einer Fortsetzung des Kampfes.
    Die Zugabe mit der Handkante warf ihn nieder und brachte ihn so weit zur Vernunft, daß er begriff, in mir seinen Meister gefunden zu haben.
    Schwer keuchend, mit gegrätschten Beinen, stand ich da, die Fäuste abwartend erhoben. »Ich denke, das sollte reichen«, sagte ich heiser. »Kann ich jetzt vernünftig mit Ihnen reden, Mr. Gordon?«
    »Sie verdammter Bastard!« grollte Tom Gordon. »Verschwinden Sie von meinem Schiff.«
    »Du bist ein hirnverbrannter Idiot!« ärgerte sich Sandra Caffey.
    »So? Bin ich das?«
    »Allerdings!« zischte das Mädchen leidenschaftlich.
    »Du treibst es mit diesem Kerl - und ich bin ein Idiot, wie? Ich wäre einer, wenn ich mir das gefallen ließe!«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Hör mal, ich habe es doch gesehen!« schrie Gordon aufgebracht. »Der Mistkerl trägt auch noch meine Sachen.«
    »Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen«, erklärte Sandra. »Er war klatschnaß, deshalb lieh ich ihm was von dir. Zum Dank dafür sollte er mir einen Kuß geben, nichts weiter.«
    »Ich kenne dich. Mit einem Kuß gibst du dich doch nicht zufrieden!«
    »Das wäre aber alles gewesen, was ich ihr gegeben hätte, Mr. Gordon«, sagte ich.
    »Oh, sie hätte Sie schon rumgekriegt. Die Gelegenheit war ja günstig: Tom lag in seiner Koje und schlief seinen Rausch aus. Pech, daß er so früh aufwachte, nicht wahr, Sandra? Du kannst nicht treu sein, das ist der Jammer. Immer schielst du nach anderen Männern.«
    »Vielleicht sollten Sie Sandra anders behandeln«, sagte ich.
    »Ach, hat sie sich bei Ihnen über mich beschwert?« Er leckte sich die geschwollenen Lippen. »Wer sind Sie überhaupt. Wie heißen Sie?«
    »Mein Name ist Tony Ballard, ich bin Privatdetektiv. Ich hatte mit Sandra wirklich nichts im Sinn. Ich hatte einen… Unfall, stürzte in den Fluß, und Sandra fischte mich heraus. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Ja!« pflichtete Sandra mir bei. »Und ich möchte,

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