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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie empfing,
schienen ihr beinahe körperliche Schmerzen zu
bereiten.
    Dorothea Witullas Gesicht wirkte abgespannt
und erschreckt.
    Plötzlich stutzte sie. »Rasputin !« entfuhr es ihr unbemerkt. »Er ist auch wieder da ...« Sie
überquerte die Straße und lief zum Eingang einer Bar, dem sich im gleichen
Augenblick von links ein großer, breitschultriger Mann mit dichtem, roten Haar
und einem wilden Vollbart nähert. Er hielt eine Zigarette in der Hand, die
einen penetranten Geruch verbreitete.
    Aber das schien Dorothea Witulla überhaupt
nicht zu stören.
    Sie strahlte. »Ich habe gewußt, daß wir uns
begegnen würden !« sprach sie den Bärtigen an. »Sie
sind - Rasputin! Die Stimmen haben es mir gesagt. Außerdem fühle ich es ganz
deutlich ...«
    In der ersten Sekunde schien der Angesprochene
total überraschte von dieser Begegnung. Doch dann stellte er sich sofort auf
die eigenartige Situation ein.
    Er lächelte gewinnend. »Ich stamme zwar aus
dem Land, in dem Rasputin geboren wurde und gewirkt hat, aber ich bin es nicht.
Sonst wäre ich ja längst tot...«
    Dorothea Witulla ließ sich nicht beirren.
»Doch, Sie sind’s! Und mit Ihnen werde ich auch die große, grüne Tonne finden,
die hinter dem Treppenaufgang steht .«
    »Natürlich, wenn Sie das wollen, werden wir
sie suchen. Wenn es so wichtig für Sie ist .«
    Die Augen der Frau weiteten sich, und ihre
Lippen wurden zu einem schmalen Strich in ihrem runzligen Gesicht. »Es ist sehr
wichtig ... Ich wußte, daß Sie einer der wenigen sind, die mir Glauben schenken
würden. Es ist schrecklich... es ist alles so schrecklich ... das viele Blut...
ich kann es gar nicht sehen .«
    Der Mann erkannte auf den ersten Blick, was
mit der Frau los war. Sie bedurfte dringend ärztlicher Hilfe. Er lächelte sie
freundlich an, nahm ihr den Koffer aus der Hand und hakte sich mit der anderen
Hand bei ihr unter.
    »Ich werde Sie begleiten. Man wird Sie zu
Hause bestimmt erwarten. Diese Straße hier ist nichts für Sie. Ich bin nicht
Rasputin, mag ihm vielleicht ähnlich sehen, heiße aber Iwan Kunaritschew. Sagen
Sie einfach Iwan zu mir. So nennen mich alle meine Freunde ...«
     
    *
     
    Im »Black Cat Club«
ging es hoch her.
    Draußen vor dem Eingang stand ein in
Goldlivree gekleideter Boy, der die Vorbeiflanierenden ansprach oder langsam
kurvende Autofahrer auf den Club aufmerksam machte. »Wer mal den >Black Cat
Club< gesehen hat, wird ihn nie vergessen«, waren seine Worte.
    Damit unterschied er sich von den
reißerischen Angeboten all der anderen Bars, Etablissements und Filmstudios,
deren Anreißer lautstark und wortgewandt eventuelle Interessenten zu überreden
versuchten.
    Hier beim »Black Cat« war das anders.
    Eingeweihte wußten, was sie erwartete und
kamen immer wieder. Andere, Neue, die nie vom »Black Cat« gehört hatten, wurden
durch die einfachen Worte des älteren Mannes in der Goldlivree mehr angesprochen,
als durch die reißerischsten Angebote weiter vorn.
    Im »Black Cat« rollte eine Show besonderen
Stils ab, farbenfroh und phantasie- reich aufgemacht. Der Geschäftsinhaber
verstand etwas von Frauen. Hier war eine schöner als die andere. Das Team dieser
Vor- und Verführerinnen war international ausgestattet. Es gab Deutsche und
Französinnen, Inderinnen, Negerinnen und wunderhübsche Thaigirls.
    Von außen sah man dem »Black Cat Club« nicht
an, wie geräumig er war. Durch geschickte Aufteilung der einzelnen Nischen und
Kabinen, von denen aus man überall auf die in der Mitte befindliche Bühne
blicken konnte, die über eine Art Laufsteg zwischen den Tischreihen hindurch
mit den Umkleidekabinen der Girls verbunden war, konnte man bequem
hundertfünfzig Leute unterbringen.
    Das vorwiegend aus Männern bestehende
Publikum war schon seit dem frühen Abend hier, seit die Vorführungen mit den
Filmen begonnen hatten.
    Danach hatten einige gutgewachsene Girls
gekonnten Striptease vorgeführt, die sich nun mit einer weiteren Darbietung
steigerten.
    Sie hieß Nanette. So jedenfalls war sie
angekündigt, so stand ihr Name auf dem Plakat draußen im Schaufenster.
    Nanette war zweiundzwanzig Jahre alt und
hatte die Figur einer Göttin. Ihr Körper war von einem hauteng anliegenden, glitzernden
Kleid umhüllt. Mit ihren aufregend langen Beinen näherte sich Nanette über den
Laufsteg der hellausgeleuchteten Bühne, die man in eine Phantasie-Landschaft
aus Blüten und Bäumen verwandelt hatte.
    Riesige, bunt schillernde
Phantasieschmetterlinge, die an

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