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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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geschickt zu entkleiden ... gleichzeitig wurde das
Licht auf der Bühne mit jedem weiteren Tanzschritt um eine Stufe niederer
geschaltet.
    Der blonden Frau mit dem langen, seidig
schimmernden Haar und dem Körper einer Göttin galt die Aufmerksamkeit.
    Niemand im Raum ahnte in dieser Sekunde, daß
es Nanettes letzter Tanz war...
     
    *
     
    Als die Vorführung ihren Höhepunkt erreichte,
erlosch schlagartig das Licht, und es wurde stockfinster, als ob der Mond auf
die Erde gestürzt sei.
    Starker Beifall brandete auf.
    Nanette und ihr Partner verschwanden über den
Laufsteg in die Kulissen.
    Kaum war das Licht wieder aufgeflammt, als
ein Mann in Larry Brents Blickfeld sich vom Stuhl erhob und seinen Platz
verließ.
    Für den heutigen Abend - so war es mit der
Mordkommission ausgemacht - war jeder beauftragt, eine bestimmte Tischreihe
unter Kontrolle zu halten.
    Die Tische, die sie zu beobachten hatten,
waren untereinander aufgeteilt.
    Der Mann, der jetzt seinen Platz verließ,
gehörte zur Gruppe, die X-RAY-3 zu überwachen hatte.
    Larry Brent erhob sich ebenfalls.
    Der Gast ging nicht den normalen Weg, der zum
Ausgang führte, sondern näherte sich der Tür, durch die man den Korridor
erreichte, von dem aus es ausschließlich zu den Etablissements der Girls und zu
den Hotelzimmern ging, die man hier stundenweise mieten konnte, wenn einem eine
Tänzerin besonders gut gefiel.
    Die Vorgänge der zurückliegenden drei Tage
ließen die Männer, die mit diesen Dingen zu tun hatten, hellhörig und
mißtrauisch werden.
    Daß dieser Mann den Vorführraum verließ,
konnte normale Gründe haben, aber auch bedeutsam sein für das, was in naher
Vergangenheit geschehen war.
    Solange man nichts Genaues wußte und die
Gefahr nach wie vor bestand, daß weitere, unschuldige Menschen auf
geheimnisvolle Weise von einem bisher unbekannten Mörder getötet wurden, war
jeder der Anwesenden verdächtig.
    Der Mann, der durch die Tür zum Korridor
ging, war klein und etwas untersetzt.
    Er war kein Europäer.
    Er hatte eine Glatze und einen dünnen, grauen
Bart.
    Er war Chinese. Mr. Fo Chung aus Hongkong...
     
    *
     
    Er wohnte in einem zwanzigstöckigen Hochhaus
in der Nähe der amerikanischen Kasernen in der Julius-Brecht-Straße in
Preungesheim.
    Gerd Mahler hatte ein Zweizimmer-Apartment in
der elften Etage gemietet.
    In dem modern eingerichteten Wohnzimmer
brannte nur die Stehlampe.
    Sie verbreitete anheimelnde Gemütlichkeit.
    Gerd Mahler lag auf der Couch und sah
abgespannt und krank aus.
    Auf dem flachen Abstelltisch neben ihm stand ein Flasche Chivas-Rigel und ein leeres Glas.
    Nach dem Abendessen waren die unklaren
Bauchbeschwerden wieder aufgetreten, und er hatte gehofft, sie mit einem
Schluck Whisky wieder wegzubekommen.
    Aber das war nicht der Fall.
    Er hatte seit drei Tagen das Gefühl, sich den
Magen verdorben zu haben, und dabei konnte er sich nicht daran erinnern, etwas
Unrechtes gegessen zu haben.
    Oder doch?
    Der letzte Abend in Hongkong... da war er
noch auf einem der schwimmenden Restaurants gewesen, um eine Reistafel mit
verschiedenen Fleisch- und Fischsorten zu vertilgen.
    Es hatte ihm ausgezeichnet geschmeckt.
Vielleicht hatte er sich dabei etwas geholt ...
    Mahler atmete tief durch und wurde das Gefühl
nicht los, als ob ein breiter Gürtel um seine Brust und um seinen Bauch hegen
würde, der sich immer mehr verengte.
    Aus den Stereolautsprechern drang leise,
angenehme Musik. Sie wurde ihm nicht mal bewußt.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Wenige Minuten nach zweiundzwanzig Uhr:..
    Seufzend richtete Mahler sich auf. »Und das
am Freitag abend«, murmelte er im Selbstgespräch. »Ich komm’ mir langsam vor
wie mein eigener Großvater. Mit mir ist aber auch gar nichts mehr los. Verdammt
noch mal !«
    Er goß sich einen weiteren Whisky ein und
leerte das Glas mit einem Zug. Heiß lief der Scotch seine Speiseröhre hinab, und
er fühlte eine angenehm wohlige Wärme im Magen. Sekundenlang waren Druck und
dieser merkwürdig bohrende Schmerz verschwunden. Doch dann kam er wieder.
Langsam und quälend wie schleichendes Gift...
    Mahler nahm sich vor, auf alle Fälle einen
Arzt aufzusuchen, wenn dieser Zustand andauerte.
    Ursprünglich hatte er geplant, am Abend noch
mal auszugehen. Darin bestand hauptsächlich sein Wochenendvergnügen. Ein Kino-
oder Barbesuch oder zwei vergnügliche Stunden im »Black Cat Club« ...
    So etwas konnte man sich als Junggeselle
immer ansehen.
    Er erhob sich und warf einen Blick zum

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