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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich.
    »Ja, ja, Towarischtsch. Ich seh’s deinem
glücklichen Gesicht an. Du steckst voller Tatendrang und weißt nicht, wohin du
mit deinen Kräften sollst. Ich würde dir vorschlagen ...«
    »Wir sind gemeinsam auf die Sache angesetzt,
- und wir werden sie gemeinsam zu Ende führen«, unterbrach Larry seinen Freund.
»Wenn einem der ganze Körper mit blauen Flecken übersät ist, dann kannst du
nicht erwarten, daß ich lauthals lache. Jedenfalls fehlt mir nichts, und das
werden dir auch der Doktor und die Krankenschwester bestätigen .«
    Es schien, als hätte es nur dieser Worte
bedurft. In diesem Augenblick ging die Tür auf. Eine bildschöne
Krankenschwester, dunkelhaarig, mit großen Kirschaugen, stand auf der Schwelle
und starrte Larry Brent fassungslos an.
    »Mister Brent !« rief
sie mit klarer Stimme und lief auf den Patienten zu. »Was soll das? Der Arzt
hat Ihnen noch nicht das Auf stehen erlaubt .«
    »Ich weiß, ich bin ein ungehorsamer Mensch.
Aber für heute nacht lassen Sie mir bitte meinen Willen. Es geht mir gut, das
habe ich gerade durch meinen Freund erfahren .«
    Die Schwester dirigierte den PSA-Agenten zum
Bett zurück. »Sie haben keine schweren Verletzungen erlitten. Das ist richtig.
Dennoch hält der Arzt es für angebracht, daß sie bis zur Abschlußuntersuchung
morgen früh im Bett bleiben. Dann wird man Sie sicher entlassen. Solang können
Sie sich doch bestimmt gedulden .«
    Sie lächelte charmant. Brent lächelte nicht
minder charmant zurück.
    »Ich würde gern bleiben. Ihnen zuliebe schon,
Schwester. Aber die Dinge dulden keinen Aufschub - und da kann man eine leichte
Gehirnerschütterung doch schon vergessen. Finden Sie nicht auch ?«
    Sie benachrichtigte den Arzt. Der war mit
Larrys Verhalten ebenfalls nicht einverstanden, machte seine Bedenken geltend
und sprach davon, daß X-RAY-3 die Verantwortung zu tragen hätte, wenn er auf
eigene Faust in dieser Nacht das Krankenhaus verließ.
    Und genau das hatte Larry vor. »Ich mach’
Ihnen einen Vorschlag, Doc. Ich komm’ zurück, wenn ich mehr Zeit hab’. Dann
dürfen Sie mich kurieren. Aber im Moment ist jede Minute, die ich hier verbringe,
verloren. Wenn ich mich wirklich so fühlen würde, wie Sie mir einzureden
versuchen, dann könnten Sie sich darauf verlassen, daß ich nicht den Wunsch
hätte, auch nur einen Schritt vors Bett zu machen .«
    Der Arzt erteilte schließlich die Erlaubnis.
»Allerdings auf eigene Verantwortung. Wenn irgendetwas vorkommt...«
    »Ich weiß schon Bescheid, Doc. Ich werd ’ aufpassen wie ein Schießhund, das verspreche ich
Ihnen. Und ich setz’ mich in dieser Nacht bestimmt nicht mehr in ein Taxi. Wie
geht es dem Fahrer? Wie dem Mann, den wir ursprünglich in das Krankenhaus
bringen wollten?«
    Er erfuhr, daß der Taxifahrer in eine
Spezialklinik gebracht worden war. Er hatte durch den Unfall schwere, innere
Verletzungen davongetragen, und es war fraglich, ob er je seinen Beruf wieder
ausüben konnte.
    Fo Chung war im Krankenhaus einer
Notoperation unterzogen worden. »Sein Zustand ist ernst - aber nicht
hoffnungslos. Wer ist der Mann? Wissen Sie Näheres über ihn? Wir konnten in
seinen Taschen keine Ausweispapiere finden .«
    »Es ist auch mein Wunsch, mehr über ihn zu
erfahren. Ob es gelingt, bleibt dahingestellt. Aber wenn er erst vor ein paar
Tagen hier in Frankfurt eingetroffen ist, dann wird man wohl auf dem Konsulat
einiges in Erfahrung bringen können .«
    Sie ließen ihn allein, damit er sich anziehen
konnte. Jede Bewegung schmerzte, und er kam sich seltsam lädiert und steif vor.
Aber er wollte sich davon so wenig wie möglich anmerken lassen. X-RAY-3 erbat
sich die Erlaubnis, einen Blick in das Krankenzimmer zu werfen, in dem Fo Chung
untergebracht war. Der befand sich auf der Intensivpflegestation und lag noch
in Narkose.
    Iwan Kunaritschew, der Doktor und die
Krankenschwester standen im Halbkreis einen halben Schritt hinter X-RAY-3, als
der PSA-Agent sich dem Bett des Chinesen näherte.
    Zahlreiche Schläuche führten aus Apparaturen
und Infusionsgeräten in Adern, Mund und Nase Fo Chungs. Der war erschreckend
fahl und wirkte wie ein Toter mit eingefallenen Wangen und tief liegenden,
schwarzumrandeten Augen.
    »Er könnte uns so vieles sagen«, murmelte
Larry Brent halblaut.
    Wir müßten nur wissen, was er an Geheimnissen
in seinem Kopf trägt. Gedankenlesen müßte man können ...«
    »Einer kann Gedanken lesen«, nahm Iwan
Kunaritschew alias X-RAY-7 den Faden wieder auf, als sie

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