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137 - Fluch der Seelenwanderer

137 - Fluch der Seelenwanderer

Titel: 137 - Fluch der Seelenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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speziellen
Teil des Ichs aus der Seele des wirklichen Gerd Mahlers herauszulösen, besaß
keine Schlüssel und hatte es auch nicht nötig, sich mit Gewalt Eingang durch
die Tür zu verschaffen.
    Ein gewaltsames Eindringen in den Raum Nummer
409 wäre mit viel Krach verbunden gewesen und hätte unliebsame Neugierige auf
den Plan gerufen. Das aber konnte dieser »Mensch« sich nicht erlauben.
    Als Phantomgeschöpf standen ihm auch ganz
andere Mittel zur Verfügung. Er passierte einfach die Tür. Wie ein Schemen. Sie
bot ihm keinen Widerstand. Er verschwand dahinter und damit in dem Raum, in dem
sich die von Iwan Kunaritschew mitgebrachte geheimnisvolle, bronzene Figur
befand.
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew hielt direkt vor dem
Hauptportal des Hotels.
    Die beiden Freunde durchquerten die
hellerleuchtete Empfangshalle, und der Portier hinter der Rezeption warf einen
Blick über das silberne Gestell seiner Brille, um sich über die Ankömmlinge zu
informieren.
    Er erkannte Iwan Kunaritschew als Gast des
Hauses, und sein bewundernswertes Gedächtnis begann zu funktionieren.
Mechanisch griff er nach dem Schlüssel, der an dem Haken mit der Nummer 409
hing.
    Mit freundlichem Nicken überreichte er dem Russen
die Zimmerschlüssel, und Iwan Kunaritschew drückte dem Mann gleichzeitig eine
größere Münze in die Hand, die dieser mit freundlichem »Dankeschön« im Jackett
verschwinden ließ.
    »Ist etwas Besonderes gewesen? Hat sich
vielleicht jemand nach mir erkundigt ?« fragte der
Russe.
    Der Portier sah einen Moment lang verwundert
drein. Larry war überzeugt davon, daß dieser Mann Iwan eine für ihn eventuell
abgegebene Nachricht sofort übergeben hätte. Man hätte ihn nicht zu erinnern
brauchen.
    Aber Larry verstand, was in seinem Freund
vorging.
    Jemand hätte sich schließlich rein zufällig
nach ihm erkundigen können, ohne eine bestimmte Nachricht zu hinterlassen. Auch
diese Möglichkeit mußte man in Betracht ziehen.
    »Nein, Herr Kunaritschew, es hat niemand nach
Ihnen gefragt .«
    »Danke«, entgegnete X-RAY-7. »Dann war’s wohl
nichts ...«
    Gemeinsam fuhren sie mit dem Luft nach oben.
    Stille. Dämmriges Licht. Der dicke Teppich
unter ihren Füßen schluckte ihre Schritte, als sie den Korridor durchquerten.
    Gleich darauf stand Iwan vor der Tür mit der
Nummer 409.
    Er prüfte das Schloß und drückte erst ganz
vorsichtig und langsam die Klinke herunter, um sich zu vergewissern, daß die
Tür noch immer verschlossen war.
    »Scheint alles okay zu sein«, murmelte er.
    Er schloß auf. Vorsichtig genug und erfahren,
wie er war im Umgang mit Gefahren und Situationen aller Art, öffnete er erst
die Tür mit dem Fuß einen Spalt breit, während er und Larry sich automatisch
links und rechts neben dem Türeingang postierten. Sie wollten für einen
eventuellen Gegner kein Ziel darstellen.
    Doch nichts geschah.
    Da schob Kunaritschew die Tür vollends auf.
Auch jetzt betrat er noch nicht den Raum. Sein nächster Schritt war zum
Lichtschalter, ihn unmittelbar zu tasten und zu betätigen.
    Die Deckenlampe flammte auf.
    Ein erster, rascher Blick! Das Zimmer war
leer. Nichts war verändert.
    Da betraten Iwan Kunaritschew und Larry Brent
dicht hintereinander den Raum.
    X-RAY-3 drückte leise die Tür ins Schloß.
    Die beiden Freunde nahmen sich sofort die
neuralgischen Punkte des Zimmers vor. Iwan hob die Bettdecke und warf einen
Blick unters Bett. Larry inspizierte den Raum hinter den Gardinen und
dichtgewebten, schweren Samtvorhängen, die das große Fenster flankierten.
    Ebenso das Badezimmer und die Ecken neben dem
großen Kleiderschrank.
    Die geheimnisvolle Bronzefigur war
eingeschlossen in einem Spezialkoffer, der im Schrank stand und mit einem
besonderen Schlüssel nur Iwan Kunaritschew selbst zugänglich war.
    X-RAY-7 öffnete vorsichtig die Schranktür,
auch hier darauf gefaßt, mit einer Gefahr konfrontiert zu werden.
    Und obwohl er darauf gefaßt war, geriet er an
den Rand des Todes!
    Im Schrank - stand ein Mann. Gerd Mahler!
    Der Mann, der in dieser Sekunde sicher
schlaflos und nervlich aufgewühlt in seiner Gefängniszelle verbrachte und von
qualvollen Gedanken attackiert wurde, existierte tatsächlich noch einmal!
    Ein Teil seines Ichs, das Böse in seiner
Seele hatte durch Wang Gestalt angenommen.
    Der Unheimliche stand mit dem Rücken gegen
die Rückwand des Schrankes gepreßt. Mit einer Hand hielt er die Bronzefigur
umklammert - mit der anderen den geflammten Dolch!
    Der Dolch, der so groß war, daß er

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