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1370 - Amoklauf der Wissenden

Titel: 1370 - Amoklauf der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekannt gewesen. Sie hätten nach Dao-Lins Meinung die richtigen Schlüsse ziehen müssen.
    Natürlich wußte auch Dao-Lin, daß die Voica nicht allwissend waren. Sie waren außerdem alt und etwas engstirnig, aber das änderte nichts daran, daß sie überaus intelligent waren - egal, was eine gewisse Nikki Frickel darüber denken mochte.
    Im nachhinein erinnerte sich Dao-Lin daran, daß es schon vor der seltsamen Geschichte mit N'jalin gewisse Hinweise gegeben hatte, Berichte über das Versagen einzelner Esper, über fehlgeschlagene Unternehmungen und über rätselhafte Paratau-Diebstähle. Die Voica mit ihrem Wissen und ihrer Intelligenz hätten fähig sein müssen, eine Verbindung zwischen diese Ereignissen und Oogh at Tarkans Bericht über die Nocturnen und den Paratau herzustellen.
    Aber sie hatten in dieser Hinsicht versagt.
    Warum?
    Dao-Lin dachte schon seit Tagen über diese Frage nach, ohne eine befriedigende Antwort zu finden. „Komm mit und hilf mir", sagte Oogh at Tarkan, wenn er sah, daß Dao-Lin sich mit derartigen Gedanken herumschlug, und sie gehorchte und folgte ihm, obwohl sie wußte, daß er sie nur ablenken wollte. Denn sie konnte ihm leider bei dem, was er sich zu tun bemühte, bestenfalls Handlangerdienste leisten.
    Sie waren tief in den Bugteil der NARGA SANT eingedrungen. Für einen kleinen Teil der Strecke hatten sie die Rohrbahn benutzen können, aber als sie auf einer Station ausgestiegen waren, um sich zu orientieren, war irgend etwas mit der Transportkapsel geschehen, und das dumme Ding weigerte sich, die Tür zu öffnen. Es stand einfach nur da und rührte sich nicht mehr. „Das war zu erwarten", hatte Oogh at Tarkan gesagt. „Sie haben gemerkt, daß wir ihnen entwischt sind, und nun haben sie das Transportsystem lahmgelegt. Alle Achtung - ich hätte nicht gedacht, daß ihnen das gelingen könnte. Ihr Einfluß auf das Scotaming ist größer, als ich angenommen habe."
    Dao-Lin-H'ay hatte nicht recht gewußt, ob sie ihm glauben sollte. Sie war völlig verwirrt. Einerseits konnte sie sich nicht vorstellen, warum die Voica so etwas tun sollten, und andererseits hatte sie immer deutlicher das Gefühl, daß etwas nicht stimmte.
    Als sie versuchten, eine andere Kapsel herbeizurufen und sie Oogh at Tarkan an einer Schalttafel herumhantieren sah, kam ihr die Erleuchtung. „Du warst doch der Kommandant der NARGA SANT", sagte sie. „Das Scotaming muß dich doch noch kennen - und es muß deine Autorität anerkennen. Es müßte dir gehorchen, nicht den Voica!"
    „Da hast du recht", sagte Oogh at Tarkan mit einer Gelassenheit, die ihr unheimlich war. „Es müßte - aber es tut es nicht."
    Dao-Lin fand diese Antwort unbefriedigend. „Woran liegt das?" bohrte sie hartnäckig weiter.
    Er ließ von der Schalttafel ab, richtete sich auf und sah Dao-Lin nachdenklich an. Ihr sträubte sich jedes einzelne Haar unter diesem Blick. „Hast du schon mal darüber nachgedacht, was das Scotaming eigentlich ist?" fragte er schließlich. „Nun - ein Computer", erwiderte sie überrascht. „Ein riesiges, künstliches Gehirn, das die NARGA SANT steuert und kontrolliert."
    „Falsch", sagte Oogh at Tarkan beinahe grob. „Das Scotaming ist ein Werkzeug, weiter nichts, und es wurde nicht gebaut, damit es irgend etwas steuern oder kontrollieren konnte, sondern um zu gehorchen.
    Es hat eine gewisse Intelligenz - die mußten wir ihm geben, damit es seinen Aufgaben gewachsen war.
    Einen anderen Zweck haben wir dabei nicht verfolgt."
    „Das ist nichts Ungewöhnliches", bemerkte Dao-Lin verwirrt. „Wir haben auf unseren Schiffen auch Kommandogehirne, und die funktionieren nach demselben Schema. Alles andere wäre unvernünftig. Man macht sie so intelligent und leistungsfähig wie nur irgend möglich, und man sorgt gleichzeitig dafür, daß sie den Befehlen der Schiffsführung folgen. Was hat das mit dir zu tun?"
    Oogh at Tarkan reagierte nicht auf diese Frage. „Kann man sich mit euren Kommandogehirnen akustisch unterhalten?" erkundigte er sich. „Selbstverständlich!" sagte Dao-Lin-H'ay. „Und was für eine Stimme habt ihr ihnen gegeben?"
    „Sie haben verschiedene Stimmen - je nachdem, wo und von wem sie die entsprechende Programmierung erhalten haben."
    „Ist dir an der Stimme des Scotaming nichts aufgefallen?"
    „Nein!" sagte Dao-Lin-H'ay verständnislos. „Sie ist weiblich", sagte Oogh at Tarkan.
    Darauf hatte Dao-Lin-H'ay niemals geachtet. Sie konnte sich auch nicht erinnern, daß irgend jemand jemals

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