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1370 - Amoklauf der Wissenden

Titel: 1370 - Amoklauf der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das alles gewiß ganz anders ausgesehen, denn sie hatten eine besondere Art, die Dinge wahrzunehmen, aber diese besondere Art der Wahrnehmung war für die beiden Kartanin nicht nachvollziehbar.
    Immerhin hatten sie nach langem Suchen einen großen Raum gefunden, der schon durch seine Ausmaße und die Zahl seiner Ein- und Ausgänge als etwas Besonderes zu erkennen war. Die Nakken, die hier in der NARGA SANT gelebt hatten, schienen nämlich eine besondere Vorliebe für eine sehr offene Lebensweise gehabt zu haben. Fast alle Räume waren durch mehrere Durchgänge mit den Nachbarräumen verbunden, und die Wohnbereiche waren dermaßen durchlöchert, daß es dort kaum noch feste Wände zu geben schien.
    Dieser eine Saal aber hatte nur zwei Eingänge, und die konnten sogar verschlossen werden.
    Die beiden Kartanin verzichteten wohlweislich darauf, die Schotte zu schließen, denn bei der seltsamen Denkweise der Nakken konnte man nicht sicher sein, welche Folgen das hatte.
    Sie richteten sich in dem Saal ein, so gut es ging. Da sie das Scotaming in ziemlicher Eile verlassen hatten, besaßen sie so gut wie nichts, womit sich das Leben angenehmer gestalten ließ. Sie hatten sich mit Nahrungskonzentraten versorgt, die noch für einige Wochen reichen würden. Wasser fanden sie in den Wohnquartieren der Nakken, und das wunderte sie ein wenig. „Ein Geschenk vom Scotaming", vermutete Oogh at Tarkan. „Es weiß, daß wir hier sind, und es fühlt eine gewisse Verpflichtung, für uns zu sorgen. Solange wir nichts unternehmen, was das Scotaming uns übelnehmen könnte, werden wir Wasser bekommen. Vielleicht schickt es uns sogar auch noch Nahrung.
    Vorausgesetzt, daß die Voica ihm nicht auf die Schliche kommen."
    „Sie werden gewiß nicht wollen, daß wir hier verhungern und verdursten", sagte Dao-Lin-H'ay überzeugt.
    Oogh at Tarkan warf ihr einen merkwürdigen Blick zu, äußerte sich aber nicht weiter zu diesem Thema.
    Und Dao-Lin war trotz allem nicht bereit, sich auf Gedeih und Verderb der Gnade des Scotaming oder der Wissenden auszuliefern: Sie säuberte etliche große, wannenartige Behälter, von denen sie nicht wußte, zu welchem Zweck sie den Nakken einst gedient hatten, und füllte sie bis zum Rand mit Wasser, um für Notfälle gerüstet zu sein.
    Das war dann allerdings auch schon so ziemlich alles, was sie zu ihrer Bequemlichkeit und Sicherheit tun konnte.
    Oogh at Tarkan beschäftigte sich inzwischen mit der technischen Einrichtung des Saales, und Dao-Lin versuchte ihm zu helfen, aber das war alles andere als einfach. Hier war alles auf die Fähigkeiten der Nakken abgestimmt, und das bedeutete, daß Kartanin mit all diesen Dingen so gut wie gar nichts anfangen konnten.
    Dao-Lin bewunderte die Geduld, mit der Oogh at Tarkan zu Werke ging. Sie selbst war schon nach kurzer Zeit nahe daran, Gewalt anzuwenden, die aber wohl ebensowenig zum Erfolg geführt hätte.
    Sie war verwirrt und nervös, und sie wußte das. Sie versuchte, sich zu der Überzeugung zu überreden, daß gar nichts geschehen konnte, daß die Voica rechtzeitig zur Vernunft kommen und das Scotaming ohnehin das Schlimmste verhindern würde, aber es gelang ihr nicht, allzu fest daran zu glauben. In ihrem Unterbewußtsein bohrte ein Gedanke, vor dem sie sich fürchtete und den sie energisch immer wieder dorthin zurückschickte, woher er gekommen war, Sie war froh, als Oogh at Tarkan sie bat, außerhalb des Lebensbereichs der Nakken nach einigen Schaltelementen und ähnlichen Dingen zu suchen, die er benötigte. Wenn sie etwas zu tun hatte, ließen sich die Gedanken leichter in Schach halten.
    Sie war vorsichtig und betrat keinen Raum, ohne dafür gesorgt zu haben, daß sie ihn auch ungehindert wieder verlassen konnte. Sie sah seltsame Dinge auf ihrem Weg, und sie nahm sich vor, Oogh at Tarkan zu fragen, wer einst in diesem Teil des Schiffes gelebt hatte. Aber als sie den Roboter sah, vergaß sie all diese Fragen.
    Es war eine kleine, sehr bewegliche Maschine, die sich scheinbar ganz ziellos bewegte. An ihrem Vorderende saßen metallene Fühler, mit denen sie den Boden und die Wände betastete, als suche sie etwas.
    Dao-Lin hatte einen solchen Roboter noch nie zuvor gesehen. Sie ging in Deckung und wartete ab.
    Der Roboter huschte im Zickzack durch den Gang, den sie gerade hatte benutzen wollen, und er kam allmählich näher. Als er noch kaum zehn Meter entfernt war, blieb er plötzlich stehen. „Wer bist du?" fragte eine blechern klingende Stimme.
    Sie

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