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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Treppe.«
    »Komm.«
    Die Detektivin ließ die Lampe an, als sie hinter Justine herging.
    Die Vampirin lief mit federnden und geschmeidigen Schritten. Sie war gut in Form, und sie sah sich auf der Gewinnerstrecke.
    Außerdem brauchte sie Blut. Da aber wollte Jane Collins doch ein gewisses Wort mitreden.
    Die Treppe war schnell erreicht. Der Lampenkegel floss über ein leicht glänzendes Eisengeländer hinweg und erreichte Betonstufen, die in zwei Richtungen führten.
    Wieder ging Justine Cavallo vor. Sie tauchte ein in die untere Ebene. Jane rümpfte die Nase. Sie hatte das Gefühl, dass der Fischgeruch an Intensität zunahm.
    Irgendwo lachte jemand laut auf. Sofort blieb die Cavallo stehen.
    Sie hielt sich am Geländer fest und lehnte sich etwas zurück, wobei sie den Kopf drehte.
    »Wir sind nicht allein, Jane.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Blut!«, flüsterte die blonde Bestie. »Ich rieche Blut.« Sie fing an zu kichern. »Es wird mir gut tun, das kann ich dir versprechen.«
    »Untersteh dich!«
    »Abwarten.«
    »Genau.«
    Sie schlich weiter, und die Detektivin wusste, dass ihr Problem nicht geringer geworden war. Nicht allein, dass sie die Blutsauger finden mussten, es gab noch das Problem der Cavallo. Wenn die Gier bei ihr zu groß wurde, kannte sie keine Rücksicht. Durch ihren Instinkt würde sie auch schnell das Ziel finden, falls sich hier wirklich gefrorene Vampire aufhielten. Für Jane war dies ein Fall, der wieder völlig neue Dimensionen bekommen hatte.
    Sie brauchten nur noch wenige Stufen zu nehmen, um das untere Kellergeschoss zu erreichen. Dort blieben sie stehen. Jane löschte sicherheitshalber die Lampe. Das Lachen wiederholte sich nicht, aber sie sahen jetzt links von sich eine schmale Tür und geradeaus eine breitere. Unter beiden schimmerte Licht durch.
    Als Jane den Kopf drehte, um sich die Tür genauer anzuschauen, hörte sie das typische Rauschen einer Spülung. Sofort war ihr klar, dass hinter der Tür nur eine Toilette liegen konnte.
    Jemand hatte sie benutzt, und sie mussten damit rechnen, dass die Person erschien. Auch Justine wartete auf sie, denn sie hatte sich bereits umgedreht. Jane hörte ihr Kichern. Sie wollte etwas sagen, aber sie kam nicht mehr dazu.
    Jemand öffnete die Tür mit einer schnellen Bewegung – und stand plötzlich auf der Schwelle.
    Der Mann sah aus, als würde aus seiner hoch reichenden glänzenden Schürze ein Kopf hervorwachsen. Bei ihm fielen die dichten Brauen auf und der kleine Ziegenbart am Kinn.
    Die beiden Frauen standen im Dunkeln. Er brauchte Zeit, um sie wahrzunehmen, doch genau die gab Justine Cavallo ihm nicht. Sie sprang ihn an und schleuderte ihn zurück in den mit gelben Kacheln gefliesten Toilettenraum.
    Er schrie nicht. Er fiel zu Boden und schlug so hart mit dem Hinterkopf auf, dass es dröhnte. Ohne sich noch zu rühren, blieb er liegen, und er war eine Beute für die blonde Bestie.
    Justine stürzte sich auf ihn. Den Mund hatte sie bereits weit aufgerissen, sie drehte den Kopf des Mannes zur Seite, als Jane ihr einen harten Tritt gegen die Schulter gab, der sie zuerst nach links und dann zu Boden schleuderte.
    Wie ein Tier kreischte die Cavallo auf.
    »Bist du irre?«, fuhr Justine sie an. »Vom Wahnsinn befallen? Ich will nicht, dass du…«
    Justine fauchte. Sie sprang dabei zurück. Nahm eine Kampfhaltung ein. Das Gesicht war nur noch eine Grimasse, in der die funkelnden Augen auffielen.
    In diesen Augenblicken wurde Jane wieder einmal bewusst, wer tatsächlich bei ihr wohnte. Im normalen Tagesablauf wurde sie so gut wie nicht daran erinnert. Da benahm sich die Cavallo normal, und sie präsentierte auch nicht ihre Blutzähne.
    Das aber sah hier anders aus. Jetzt zeigte sie ihr wahres Gesicht und daraus leuchtete das Tier.
    »Lass es sein, verdammt! Ich habe dich gewarnt. Der Mann kann uns nicht gefährlich werden. Er ist bewusstlos!«
    Sie hätte ihr die Worte gern ins Gesicht geschrien, doch davon nahm sie Abstand. Sie wollte nicht auffallen, denn der Mann hier am Boden arbeitete bestimmt nicht allein in der Halle.
    Sekunden verstrichen. Wie zwei Kampfhähne standen sich die Frauen gegenüber. Jane Collins war klar, dass sie bei einem Kampf den Kürzeren ziehen würde, aber sie würde sich wehren, und Justine hätte sie ebenfalls bewusstlos schlagen müssen.
    Die Cavallo entspannte sich. Das Gesicht bekam wieder das normale Aussehen, und sie konnte plötzlich lächeln. Mit beiden Händen winkte sie ab. »Okay, du hast gewonnen, meine

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