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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drohte mir mit dem ausgestreckten rechten Zeigefinger, indem er ihn einige Male hin und her bewegte.
    »Hören Sie, Mr. Sinclair. Ich habe meinen Job. Ich habe Leute, die mir dabei helfen. Was diese allerdings privat machen, dafür bin ich nicht verantwortlich. Da lasse ich mir auch nichts anhängen. Ich habe mit tiefgekühlten Leichen nichts zu tun. So ist das, und daran sollten auch Sie sich halten.«
    »Gut, ich gehe davon aus, dass es stimmt. Dann sollten Sie auch ihre Leute besser unter Kontrolle halten, denn es kann sein, dass auch andere ihrer Mitarbeiter einen Nebenjob haben. Möglichkeiten gibt es hier ja wohl genug.«
    Das Gespräch gefiel Jenkins nicht. Ich sah es ihm an. Er war nervös. Unruhiger, als man es eigentlich von einem Unschuldigen hätte erwarten können. Seine Augen bewegten sich, er selbst schwitzte, und ich hatte den Eindruck, dass er unter Druck gesetzt worden war.
    Sehr überraschend fragte Suko: »Sagt Ihnen eigentlich der Namen Saladin etwas?«
    Die Überraschung gelang ihm wirklich perfekt, denn vor uns zuckte Ray Jenkins zusammen. Er schnappte nach Luft und war erst mal sprachlos.
    Ich konnte mir vorstellen, dass er fieberhaft nach einer Ausrede suchte, und als er die Antwort endlich gefunden hatte, klang sie wenig überzeugend.
    »Nein, ich kenne keinen Mann mit diesem Namen.«
    Suko glaubte Jenkins auch nicht. Das sah ich ihm am Gesicht an.
    Er wiederholte seine Frage und sprach den Namen Saladin so aus, als würde er ihn buchstabieren.
    »Damit kann ich nichts anfangen.« Jenkins ging zurück bis zu seinem Schreibtisch. »Wer soll das sein?«
    Suko beschrieb ihn. Während seiner Worte schaute der Fischhändler zu Boden.
    »Nun?«
    »Keine Ahnung.« Jenkins hob die Schultern. »Einen Mann mit dem Aussehen hätte ich nicht vergessen.«
    »Sollte man meinen.«
    Ich fing Sukos Blick auf und wusste, dass mein Freund ebenso dachte wie ich. Die beiden kannten sich. Wahrscheinlich hatte Saladin Jenkins einen Besuch abgestattet, wie das bei ihm so üblich war. Sollte das tatsächlich zutreffen, dann gab es für uns nur eine Lösung. Saladin war gekommen, um Jenkins unter seine Kontrolle zu bringen. Da er in seinem Job perfekt war, musste ihm das auch gelungen sein. Vor einigen Stunden war das sicherlich noch nicht so gewesen. Der Besuch musste in der Zwischenzeit erfolgt sein.
    Deshalb mussten wir davon ausgehen, dass Saladin bald zum Finale blasen würde. Möglicherweise noch in dieser Nacht. Er hatte Vampire gesammelt, er hatte sie praktisch in ein Lager gesteckt, und wo gab es dafür einen besseren Platz als hier?
    Ich spürte, dass wir der Lösung näher kamen und diese Nacht entscheidend werden würde.
    Ray Jenkins hatte sich wieder gefangen. »Da Sie jetzt wissen, dass ich diese Person nicht kenne, möchte ich Sie doch bitten, mich wieder allein zu lassen. Ich habe auch in den Nachtstunden noch zu arbeiten. Das ist in meinem Beruf so.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Und sie brauchen auch nicht unbedingt an unserer Seite zu bleiben.«
    Meine Worte hatten ihn irritiert. So schaute er auch drein. »Wie… wie meinen Sie das?«
    »Ganz einfach, Mr. Jenkins. Wir werden noch etwas bleiben und uns umschauen.«
    »Aber… Sie … Sie … waren doch schon hier. Sie haben sich in meinem Büro umgesehen. Ich habe hier nichts versteckt. Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie es gern untersuchen.«
    »Alles klar. Nur meine ich damit nicht Ihr Büro.«
    »Was dann?«
    »Die Halle. Und das, was unter der Halle liegt. Sie haben da von Kühlräumen gesprochen.«
    »Meinen Sie den Keller?«
    »Genau den. Und dahin werden Sie uns führen, denke ich. Dann geht es schneller.«
    Jenkins wartete ab. Er räusperte sich, und er strich mit der linken Hand über seine Wange hinweg. »Was erhoffen Sie sich davon? Wenn jemand in den Keller geht, will er etwas finden.«
    »Genau«, erklärte Suko, »und das wollen wir auch.«
    »Was denn?«, schnappte der Fischhändler. »Was wollen Sie denn da finden außer Fisch und Eis, verdammt noch mal?«
    »Da werden wir noch genau schauen.«
    Suko blieb freundlich, aber zugleich konsequent. Und Jenkins musste einsehen, dass er uns nicht aufhalten konnte. Er ging von uns weg zu seinem Schreibtisch, holte aus einer Schublade einen Bund mit Schlüsseln und starrte dabei den Bildschirm des Computers an, als wollte er ihn zertrümmern.
    »Wann?«, fragte er.
    »Sofort.«
    Jenkins versuchte es ein letztes Mal. »Ich sage Ihnen noch mal, dass es hier nichts gibt, was Sie mit dem

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