1370 - Das Vampir-Lager
Tod meiner beiden Mitarbeiter in Verbindung bringen können. Ich würde Ihnen vorschlagen, dass Sie woanders suchen. Hier sind Sie falsch.«
»Überlassen Sie das uns«, sagte Suko. »Können wir dann?«
Ray Jenkins sagte nichts. Er schaute Suko nur an. Und da lag etwas in seinem Blick, was uns beiden nicht gefiel.
Ich musste automatisch an Saladin denken. Und das war alles andere als eine frohe Botschaft…
***
Jane Collins und Justine Cavallo hatten sich geschickt verhalten. Sie waren nicht entdeckt worden, als sie über den Hof zur Rampe gehuscht waren, die Jane erklettern musste, Justine aber mit einem einzigen Sprung überwand.
Sie blieben einen Moment stehen und lauschten. Sie hörten keine verdächtigen Geräusche auf dem Hof. Wenn hier gearbeitet wurde, dann in der Firma selbst und nicht draußen.
Um das Innere zu betreten, mussten die beiden eine Schiebetür öffnen, die aus Metall bestand. Sie hofften natürlich, dass sie nicht abgeschlossen war, als sie ihre Hände um die beiden großen Metallgriffe legten. Zum Glück standen sie nicht im Licht, denn die schwache Notbeleuchtung von der Decke erreichte sie nicht, weil der Schatten der Tür einfach zu dicht war.
»Jetzt!«, flüsterte Jane scharf.
Zugleich zogen sie die Tür nach links, und lachten beide leise und befreit auf, als sich das schwere Eisengestell bewegen ließ und den Weg ins Innere freigab.
Sie sahen zunächst nichts, weil sich die Dunkelheit vor ihnen ballte und sie von einem stetig vorhandenen Fischgeruch erwartet wurden. Jane rümpfte die Nase, bevor sie über die Schiene huschte und zusammen mit Justine die Schiebetür wieder zuzog. Allerdings nicht völlig. Sie ließen sie so weit offen, dass sie sich durch den Spalt wieder hindurch ins Freie drücken konnten.
Ärgerlich war nur, dass sie im Dunkeln standen und so gut wie nichts sehen konnten. Sie rechneten damit, dass sich vor ihnen ein großer und auch leerer Raum auftat, aber das war nicht sicher, und Jane holt eine kleine Lampe aus ihrer Gürteltasche, die sich nicht weit von ihrer Pistole befand.
»Lass es. Ich kann im Dunkeln besser sehen!«
»Aber ich nicht. Bin schließlich keine Blutsaugerin wie du.«
»Nun, es hat auch seine Vorteile.«
»Danke, darauf kann ich verzichten.«
Der Strahl löste sich, aber er stach nicht tief in die Dunkelheit hinein, weil er Janes linke Handfläche traf und dort einen hellen Kreis hinterließ.
Etwas später drehte sich die Detektivin um die eigene Achse.
Dabei entfernte sie die Hand immer weiter von der Lampe, sodass sie intervallweise mehr zu sehen bekam.
Sie hörte auch, dass die Cavallo nach links wegging, um sehr bald stehen zu bleiben.
»Hier gibt es eine Treppe«, meldete sie.
»Und wohin führt sie?«
»Nach unten und nach oben.«
»Wo willst du hin?«
»Ich weiß es noch nicht. Jedenfalls haben wir schon mal einen Weg gesehen.«
Jane bewegte sich weiter nach vorn. Bisher waren sie nicht entdeckt worden, und genau das machte sie mutiger. Sie deckte den Lichtkegel nicht mehr mit der Hand ab und ließ dem Strahl freie Bahn. Er tauchte ein in das Dunkel, hinterließ dort einen Streifen, der sich nach vorn schob und auch auf ein Ziel traf.
Es war die gegenüberliegende Wand. Sie war aus rohen Steinen gemauert worden. Niemand hatte sie verputzt, sie war zudem leer, aber nicht völlig, denn vor ihr standen einige Geräte. So war ein Gabelstapler zu sehen, einige Hebekarren ebenfalls, auch ein paar Seile und Ketten. Es gab nicht nur die Wand, denn sie war auch unterbrochen, was Jane feststellte, als sie nach rechts leuchtete und eine breite Eisentür entdeckte. Daneben an der Wand war eine Leiste befestigt, wie man sie von Aufzügen her kennt.
Jane drehte den Kopf nach links und sprach in das Dunkel hinein.
»Hier gibt es wohl einen Aufzug, Justine. Ich denke, dass es ein Lastentransporter ist.«
»Sehr gut.« Sie lief leichtfüßig auf Jane zu. »Dann brauchen wir die Treppe nicht zu nehmen.«
»Wäre das nicht sicherer?«
»Warum?«
Jane Collins sah das Gesicht der blonden Bestie wie einen weißen Fleck in ihrer Nähe in der Luft schweben. »Nun ja, ich denke auch an dich. Ich meine, ich kann mich wehren, aber ich glaube auch, dass ein solcher Aufzug nicht nur einen gewissen Lärm macht, sondern dass er auch mitten im Zentrum anhalten wird. Die Treppe könnte uns mehr Chancen geben, unentdeckt zu bleiben.«
Jane musste nicht lange überlegen, um Justine Recht zu geben.
»Gut, dann nehmen wir die
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