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1371 - Das Erbe der Toten

1371 - Das Erbe der Toten

Titel: 1371 - Das Erbe der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wobei sie auch die Körper der hier liegenden Ritter nicht verschonten und über sie hinweghuschten.
    Es war nichts Lebendiges in Curtiz’ Nähe. Trotzdem verspürte er die Angst wie einen ungeheuren Druck, der sich um seine Kehle und seine Brust gekrallt hatte.
    Mike Curtiz konnte nicht mehr an diesem Ort bleiben. Er wollte nach draußen. Ohne dass es ihm richtig bewusst wurde, näherte er sich der Tür. Es war der einzige Fluchtweg, der ihm blieb.
    Aber er ging nicht schnell. Das konnte er gar nicht. So tappte Curtiz auf sein Ziel zu und stellte auch fest, dass es nahe der Tür dunkler war als in der übrigen Kirche.
    Im ersten Moment irritierte ihn das. Dann dachte er darüber nach, dass es keinen anderen Weg für ihn gab, und so setzte er ihn fort.
    Von einem Sturm war in der Kirche nichts zu hören. Es wurden auch keine abgerissenen Zweige gegen die Fenster geschleudert, nur das Schattenspiel war zu sehen, das ihn noch immer irritierte.
    Der Eingang war in die Nische eingebaut worden. Innen senkte sich die Decke, sodass er Acht geben musste, sich nicht den Kopf zu stoßen.
    Curtiz blieb urplötzlich stehen, als hätte man ihm ins Gesicht geschlagen. Er war völlig verunsichert. Er wusste nicht, was er noch denken sollte, denn vor ihm stand jemand.
    Eine Gestalt!
    Zunächst dachte er noch daran, eine Säule zu sehen. Die Säulen in dieser Kirche allerdings waren wesentlich höher und auch breiter.
    Die Gestalt hätte auch dann nicht die Decke erreicht, wenn sie die Arme gereckt hätte.
    Er sah einen Menschen vor sich, aber er sah ihn nicht genau, denn dieser Menschen sah nicht so aus wie alle anderen. Er hatte sich verkleidet und trug eine Kutte. Zudem hatte er noch eine Kapuze in die Höhe gestreift, die allerdings das Gesicht noch frei ließ.
    Welches Gesicht?
    War es eine Maske?
    Im ersten Augenblick wies das Aussehen darauf hin. Ein sehr helles Gesicht, das im krassen Gegensatz zu der dunklen Kapuze stand. Eine so helle Haut konnte niemand haben, das stand fest, es musste schon künstlich sein. Dunkelheit gibt Angst. Helligkeit nicht.
    Und doch spürte Mike Curtiz die Angst, die ihm diese Gestalt einjagte. Für ihn war sie ein Feind und versperrte ihm den Weg zur Tür.
    Curtiz ging einen Schritt zurück. Er hatte seinen ersten Schock überwunden, doch es ging ihm nicht besser, weil jetzt die Angst hinzukam. Er merkte das Zittern in seinen Knien. Er wusste, dass er sich nicht mehr lange so halten konnte. Es musste einfach etwas geschehen.
    Zurücklaufen?
    Irgendwie glaubte er, dass die andere Gestalt es nicht zulassen würde. Schließlich hielt sie sich nicht grundlos hier auf. Von den Händen sah er nichts. Sie steckten in den Taschen der Kutte, und so konzentrierte sich Mike auf das Gesicht.
    Nein, das war kein Gesicht. Kein menschliches. Das normale Gesicht wurde von einer glatten Maske verdeckt, in der sich keine Falte zeigte.
    Die Person wollte nicht erkannt werden, und als sie sich Mike näherte, da glaubte er sogar, einen goldenen Schimmer auf der Vorderseite der Maske zu sehen.
    Sein Herz klopfte noch stärker. Der Druck hinter seinen Augen nahm zu. Der Magen krampfte sich zusammen, und wenn Mike Luft holte, hatte er den Eindruck, Säuredämpfe einzuatmen.
    Dann passierte es.
    Die bis auf das Gesicht vermummte Gestalt zog ihre rechte Hand aus der Tasche.
    Was Mike Curtiz sah, ließ ihn noch starrer werden, denn jetzt hatte ihn das pure Entsetzen gepackt.
    Auf ihn wies die Spitze einer goldenen Dolchklinge…
    ***
    Mit Überraschungen musste ich in meinem Job immer rechnen. Mal mit positiven, mal mit negativen. Was sie in diesem Fall bedeuteten, wusste ich beim besten Willen nicht.
    Dieses Bild erstaunte mich einfach. Im Mittelpunkt stand die tote Frau. Aber sie war keine normale Person. Der Maler hatte sie als Mensch des Mittelalters dargestellt, wobei sie aussah, als wollte sie in den Kampf ziehen oder sie war bereits in den Kampf gezogen, wobei sie mit dem Anlegen der Rüstung nicht fertig geworden war.
    Sie trug einen Beinschutz, der ihr bis zu den Oberschenkeln reichte. Um den Unterkörper war ein Tuch gewickelt, dessen dunkler Stoff bis zum Bauchnabel reichte. Der Oberkörper war frei, aber trotzdem irgendwie bedeckt. Um die Schultern hatte die Frau einen dunklen Umhang gelegt, ihn allerdings nicht um den gesamten Körper geschlungen. Unter dem Hals und über der Brust waren die beiden Hälften befestigt, der Rest lag frei, und so fiel mein Blick auf die beiden freiliegenden Brüste.
    In der

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