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1371 - Das Erbe der Toten

1371 - Das Erbe der Toten

Titel: 1371 - Das Erbe der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie vor malten sich die Umrisse der zehn Ritter auf ihren Grabplatten ab. Mehr gab es nicht zu sehen.
    Lange blieb ich nicht stehen. Es konnte durchaus sein, dass Curtiz das Weite gesucht hatte, aus welchen Gründen auch immer. Das wollte ich genau wissen.
    In der Kirche war es still. Die Geräusche, die ich trotzdem mitbekam, drangen von außen her an meine Ohren. Es war wieder der Wind, der sich zum Sturm gesteigert hatte. Schatten tanzten lautlos vor den Fenstern. Hin und wieder flog etwas gegen die Scheibe. Das alles hatte nichts mit dem zu tun, was ich suchte und leider nicht fand.
    Curtiz befand sich nicht mehr in der Kirche, Er musste die Flucht ergriffen haben.
    Das zu glauben, fiel mir nicht leicht. So feige schätzte ich ihn nicht ein. Wenn er das tatsächlich getan hätte, dann hätte es einen triftigen Grund geben müssen.
    Bei dem Gedanken schaute ich automatisch und wie unabsichtlich in Richtung Ausgang. Meine Augen hatten sich inzwischen an das schattenhafte Licht gewöhnt, und so fielen mir schon gewisse Gegensätze auf, besonders in der Nähe der Tür.
    Etwas hob sich dort dunkel vom Boden ab. Es war keine Grabplatte, auf der ein Templer-Ritter wie ein erhabenes Relief liegend abgebildet war. Diese Gestalt war kleiner, aber in meiner Brust zog sich etwas zusammen, als ich erkannte, um wen es sich dabei handelte.
    Um einen Menschen!
    Und sofort kam mir der verschwundenen Mike Curtiz in den Sinn. In mir schrillten die Alarmglocken. In meinem Kopf meldeten sie sich und sorgten bei mir für ein Gefühl der Angst. Weniger um mich, als um Mike Curtiz.
    Aber ich war trotzdem vorsichtig. Bevor ich mich der Gestalt näherte, blickte ich mich um. Aus den vorhandenen Schatten konnte sich plötzlich jemand lösen, der mich angriff.
    Es kam niemand.
    Es blieb so verdammt still. Und ich hatte den Eindruck, dass sich die Stille verändert hatte. Sie war so dicht geworden und schien mich sogar am normalen Luftholen hindern zu wollen.
    Ich brauchte nur wenige Schritte über den blanken Steinboden zu huschen, um das Ziel zu erreichen.
    Mein erster Blick hätte mich nicht getäuscht. Zum meinen Füßen lag tatsächlich ein Mensch.
    Ich musste nicht mal meine Lampe einschalten, um erkennen zu können, dass es Mike Curtiz war.
    Ob er bewusstlos war oder ihn der Tod ereilt hatte, war beim ersten Hinschauen nicht zu erkennen. Er lag auf dem Bauch, aber er hatte den Kopf etwas zur Seite gedreht.
    Ich hätte nur in seine Augen zu schauen brauchen, um die Wahrheit zu erfahren, und deshalb drehte ich ihn vorsichtig auf den Rücken, wobei meine rechte Hand über den Körper hinwegglitt und ich plötzlich zwischen Brust und Bauch etwas Feuchtes fühlte. Es war nicht nur nass, sondern auch klebrig. Für mich stand jetzt schon fest, dass es sich dabei um Blut handelte.
    Dennoch hielt ich die Hand dicht vor meinen Augen. Und tatsächlich, es war Blut.
    Plötzlich wurde mein Hals trocken. Ich hatte den Eindruck, einen harten Stoß bekommen zu haben, aber ich hielt mich trotzdem in der knienden Haltung.
    Eine Kugel hatte die Wunde nicht verursacht, dann hätte ich einen Schuss gehört. Es sei denn, der Killer hätte seine Waffe mit einem Schalldämpfer bestückt.
    Also war das Mordinstrument ein Messer oder ein Dolch, wie auch immer.
    Eine lautlose Art, um jemanden zu töten. Ich merkte, dass ich eine Gänsehaut bekommen hatte. Noch einmal ließ ich die letzte Zeit vor der Entdeckung der Leiche Revue passieren und gelangte zu dem Schluss, nichts gehört zu haben.
    Die Tür ließ sich nicht lautlos öffnen, das stand für mich ebenfalls fest. Ich hätte es hören müssen, wenn sie geöffnet worden wäre.
    Aber es war still geblieben, und genau das brachte mich auf einen bestimmten Gedanken.
    Der Killer konnte sich durchaus noch hier in der Kirche versteckt halten.
    Noch kniete ich, aber jetzt richtete ich mich auf, weil ich einen besseren Überblick bekommen wollte.
    Da bewegte sich meine Hand automatisch auf den Griff der Beretta zu.
    Urplötzlich und ohne Vorwarnung veränderte sich das Geschehen. Aus dem unmittelbaren Innenbereich der Tür löste sich eine Gestalt. Sie kam mir nicht wie ein Mensch vor. Sie war plötzlich da, sie war auch unheimlich schnell.
    Ich sah etwas Flattern, schnellte hoch, aber es gelang mir nicht mehr, an meine Waffe zu kommen.
    Etwas rammte mich mit aller Härte. Ich war nicht in der Lage, das Gleichgewicht zu halten und kippte zur Seite.
    Mein Gegner nutzte es sofort aus. Er hechtete mir entgegen. Er

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