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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beobachten sein mußte wie auf allen anderen Welten in der Lokalen Gruppe, auf denen Paratau gelagert wurde. Der Paratau besaß keine Wirkung mehr. Die feinstofflichen Teilchen aus Psi-Materie mit der Eigenschaft der langsamen Verpuffung und der damit verbundenen zeitweiligen Herausbildung psionischer Fähigkeiten beim Benutzer wirkten nicht mehr. „Vielleicht ist es Paratau", antwortete der Ilt. „Aber wenn, dann muß es eine große Menge sein mit einer relativ kleinen Wirkung. Wir müssen uns dort umsehen."
    Sie entdeckten einen oder eine Kartanin. Gucky faßte nach Nikki und erwischte sie an der Schulter. Sie teleportierten und tauchten im Rücken des Wesens auf. Gucky schloß für einen Augenblick die Augen und tastete nach den Gedanken des Kolonisten. Dann richtete er die Aufmerksamkeit auf seine Begleiterin. „Lor-Van-D'orja", flüsterte er. „Sie war die bisherige Chefin eines Geheimprojektes. Es hatte mit der PIG zu tun. Mehr kann ich nicht erkennen.
    Die meisten Gedanken der Kartanin beschäftigen sich mit dem Überfall der Hauri. Fünfzig Schiffe waren es. Sie haben nicht nur zerstört. Die Hauri sind auch gelandet und haben mit den Kartanin gesprochen!"
    „Was haben sie gesagt?"
    „Daran denkt Lor-Van nicht. In ihr ist große Trauer. Sie hat zwei ihrer wichtigsten Mitarbeiter verloren und die Maschinen für ihr Projekt. Und die Protektorin der hiesigen Esper macht ihr zusätzlich die Hölle heiß, weil sie ihre Anwesenheit als Konkurrenz empfindet."
    „Es ist immer dasselbe", seufzte Nikki Frickel. „Wenn es nicht Kartanin wären ..." Sie ließ den Satz offen, und Gucky drang nicht weiter in sie. Er folgte ihr. Nikki schritt aus und holte die Kartanin kurz vor einer Abzweigung ein. Sie schloß zu ihr auf und sprach sie an.
    Sie warf einen Blick nach rückwärts, aber der Mausbiber war verschwunden. „Lor-Van", sagte sie. „Ich bin deine Freundin. Hab keine Angst!" Die Reaktion der Kartanin kam so schnell, daß Nikki nicht in der Lage war, auszuweichen und sich in Sicherheit zu bringen. Die linke Hand der Felidin tauchte vor ihrem Gesicht auf, die messerscharfen Krallen ausgefahren. Nikki warf sich zurück, während der SERUN den Schutzschirm aktivierte. Einen Sekundenbruchteil später schlug ein Energiestrahl in ihn ein, abgegeben von der Waffe, die die Kartanin plötzlich in der rechten Hand hielt. „Du bist eine von diesen Galaktikern", zischte die Frau in kartanisch. „Was suchst du hier? Erst verwüstet ihr unsere Städte, und dann kommt ihr auch noch, um euch vom Erfolg der Maßnahmen zu überzeugen!"
    Nikki war ein paar Schritte zurückgewichen. Sie hielt der Kartanin die leeren Handflächen entgegen. Lor-Van-D'orja zögerte, dann steckte sie die Waffe weg. „Du bist meine Gefangene", sagte sie. „Wenn du mir nicht folgst, werde ich die Esper auf dich loslassen!"
    „Gut", erwiderte Nikki. „Ich komme mit dir. Aber zunächst will ich mit dir reden. Dao-Lin-H'ay schickt mich. Die Voica hat mich zu ihrer Vertrauten gemacht: Ich muß mit der Protektorin reden. Wie heißt sie?"
    „Nar-Ila-V'irn!"
    „Du magst sie nicht!"
    „Sie will mich von Tarkoon vertreiben, obwohl sie weiß, daß wir zur Zeit über kein einziges Fernschiff verfügen. Am liebsten wäre es ihr, wenn ich den Freitod wählte."
    „Wähle das Leben, Lor-Van. Die Voica hat es gewählt, Oogh hat es gewählt, und die Hohen Frauen haben es gewählt. Willst du mir vertrauen?"
    Die Kartanin richtete ihre Augen durchdringend auf die Menschenfrau. Nikki schaltete den Schutzschirm des SERUNS aus. Sie streckte die rechte Hand nach vorn. Lor-Van ging nicht darauf ein. Sie tat nicht, als sei ihr diese Geste geläufig. „Du gehörst zu denen, die am Tod von dreißig meiner Artgenossen schuld sind", beharrte sie. „Ich kann dir nicht vertrauen. Ich denke aber, daß du einen besonderen Rang genießt. Ich kann dich nicht als Gefangene mit mir schleppen. Ich werde dich deshalb bitten, mich zu begleiten."
    „Du bringst mich zu Nar-Ila?"
    „Ich werde veranlassen, daß du mit der Protektorin sprechen kannst. Bis dahin befindest du dich unter meinem Schutz!"
    „Dann laß uns gehen, Lor-Van!" Nikki Frickel warf einen unauffälligen Blick um sich. Sie konnte Gucky noch immer nirgends entdecken, doch sie war sicher, daß er sich in der Nähe aufhielt. Er würde sie nicht aus den Augen verlieren. Langsam folgte sie der Kartanin.
    4. „Hinaus!"
    Nar-Ila-V'irn jagte die beiden Männer davon, die nervös an ihren Schnurrbarthaaren zupften und

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