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1373 - Die vergessene Sage

1373 - Die vergessene Sage

Titel: 1373 - Die vergessene Sage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber nicht jeder Templer ist mit Godwin de Salier und seinen Freunden zu vergleichen. Wir sind hier in der Vergangenheit. Hier herrschten noch andere Gesetze. Hier waren die Templer mächtiger und haben Feinde, die sich ihnen in den Weg stellten, ziemlich schnell zur Seite geräumt.«
    »Sehr nett umschrieben, John.« Glenda atmete schwer, und nach diesem Zischlaut hörte ich wieder ihre Stimme. »Ich denke da kommt jemand. Sieht zumindest so aus, als wollte man uns besuchen.«
    »Das wird auch Zeit.«
    »Freust du dich?«
    »Klar. Wie auf Weihnachten.«
    Von Freude konnte bei mir keine Rede sein, aber ich war froh dabei, dass es endlich weiterging. Man konnte uns hier nicht für ewig und alle Zeiten liegen lassen.
    Das Geräusch der sich nähernden Schritte übertönte alle anderen Laute. Dazwischen war ein leises Klirren zu vernehmen, und wenig später erschien in meinem Gesichtskreis eine Person, die ich bisher nicht kannte. Sie wurde von zwei Männern begleitet, die Fackeln in den Händen hielten und der Person leuchteten.
    Der Mann trug von seiner Rüstung nur den Brustpanzer. So konnte er sich leichter bewegen. Den hellen Umhang hatte er nicht abgenommen, und das Kreuz auf der Rückseite sah ich nicht.
    Dunkle Haare wuchsen dicht auf dem Kopf des Mannes. Ein ebenfalls dunkler Bart umwucherte das Kinn und die Mundpartie.
    Selbst die Haut erschien mir dunkel zu sein, doch er war kein Farbiger. Ich ahnte, wer mir gegenüber stand und auf mich herabschaute, wobei ich versuchte, in seinen Augen zu lesen, was er möglicherweise mit uns vorhatte.
    Die Umstände waren zu schlecht. Manchmal wirkten die Augen dunkel, dann schwammen sie weg, weil der Widerschein des Feuers über sie glitt.
    Ich hielt seinem Blick stand. Er wollte sehen, dass ich wieder da war. Für Glenda hatte er keinen Blick. Ich allein war für ihn wichtig.
    »Wer seid Ihr?«
    Wieder war ich froh, die Sprache verstehen zu können. Ich nannte Glendas und meinen Namen. Eigentlich hätte er bei Sinclair stutzen müssen, wie es auch Celine getan hatte, doch er ging darüber hinweg und stellte sich selbst vor.
    »Ich bin Renaud de Vichier, Großmeister der Templer, und habe hier die Befehlsgewalt.«
    »Das weiß ich.«
    Meine Antwort ließ ihn unsicher werden. »Ihr kennt mich?«
    »Ja.«
    »Woher? Ihr seid fremd. Ihr seht fremd aus. Ihr könnt nicht zu uns gehören.«
    »Ich kenne Euch trotzdem.« Auch ich fiel in die alte Sprache zurück. »Euer Schatten ist lang, den Ihr geworfen habt. Ihr seid in die Annalen der Templer eingegangen.«
    Sein Blick begann zu flackern. »Woher könnt Ihr das wissen?«
    »Weil wir weit nach dir gelebt haben. Wir gehören nicht mehr in diese Zeit, aber ich kann Euch sagen, dass es auch in meiner Zeit die Templer noch gibt. Ihr Anführer ist mein Freund Godwin de Salier.«
    De Vichier zuckte zusammen. Er stieß einen Knurrlaut aus. Er fasste den Griff seines Schwerts an, und ich befürchtete, dass er die Waffe ziehen könnte, weil ich etwas Falsches gesagt hatte.
    »Godwin?«, flüsterte er.
    »Ihr habt richtig gehört.«
    »Nein, das ist nicht so. Er ist ein großer Kämpfer. Ich selbst habe ihn erlebt, aber auch er muss sterben wie wir alle. So etwas habt Ihr Euch ausgedacht, um mich umzustimmen. Ich glaube Euch nicht. Und auch dieser Frau nicht. Ihr seid aus einem ganz anderen Grund hierher gekommen, das muss gesagt werden.«
    »Aus welchem denn?«
    »Ihr gehört zu ihr.«
    »Zu wem?«
    »Zu meiner Schwester Celine. Zu einer Person, für die ich mich schämen muss, weil sie den anderen Weg gegangen ist. Sie hat sich für den Teufel entschieden. Ich habe es leider zu spät bemerkt, doch nun bin ich gekommen, um sie der gerechten Strafe zuzuführen. Das Gleiche gilt auch für Euch und die Frau, denn Ihr steht auf ihrer Seite.«
    »Nein, stehen wir nicht!«
    De Vichier war wütend. »Du willst mir widersprechen? Mir, dem Großmeister der…«
    »Ja, ich widerspreche Euch, denn ich habe gelernt, dass keine Lügen in der Welt zurückbleiben sollen.«
    »Dann wäre ich der Lügner! Das habt Ihr doch gemeint – oder?«
    »Nein, nicht so. Es gibt Lügner und Lügner. Man muss Unterschiede machen. Ihr wisst es nicht besser, deshalb könnt Ihr auch kein Lügner sein.«
    »Was redet Ihr da?«
    »Die Wahrheit!«
    »Nein, die kenne ich. Die Wahrheit ist einzig und allein für mich…«
    »Ich habe gegen Celine gekämpft. Sie wollte mich töten. Ebenso wie sie den Maler getötet hat. Versteht Ihr das?«
    »Wir haben seinen Kopf

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