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1373 - IMAGO

Titel: 1373 - IMAGO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein! „ Aber es war schon zu spät.
     
    *
     
    Der Juatafu hatte keinerlei Ähnlichkeit mit Jordan. Er sah aus wie eine zerbeulte Kiste aus Metall, zwei Meter lang und einen Meter hoch, und schwebte auf einem Prallfeld ein paar Zentimeter über dem Boden.
    An einem flexiblen Stiel, der aus der Deckfläche der Kiste wuchs, waren mehrere Wahrnehmungsorgane untergebracht, darunter das Linsensystem der optischen Sensoren. Der starre Blick der Linsen war auf Kertuul gerichtet.
    Der Benguel dagegen glich in jeder Beziehung seinen Artgenossen, die Perry Rhodan auf Tuyon kennengelernt hatte. Er war zirka 120 cm groß und trug als einzige Bekleidung einen Körperpelz aus dichtem hellbraunem Haar. Der kräftig entwickelte Backenbart wies ihn als männliches Wesen aus. Als sich das Schott öffnete, hatte er in einer Ecke des Raumes gekauert; soviel hatte Perry Rhodan mit dem ersten Blick noch wahrnehmen können. Als er aber Kertuul sah, war er aufgesprungen und hatte den Venno sekundenlang angestarrt, als wäre er eine Erscheinung aus einer anderen Welt.
    Und dann geschah das, was Rhodan hatte verhindern wollen.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, schemenhafte Gebilde zu sehen, die sich aus den Körpern der beiden ungleichen Wesen lösten. Sie glitten aufeinander zu und vereinigten sich miteinander. Im Augenblick der Vereinigung zuckte ein fahler Blitz durch den Raum.
    Der Benguel mit dem seltsamen Namen Sternenfreund gab ein ächzendes Stöhnen von sich und brach zusammen. Mnele-Dor, der Juatafu, prallte scheppernd auf den Boden und kippte zur Seite. Der flexible Stiel mit den Wahrnehmungsorganen pendelte haltlos hin und her, und aus dem Innern des metallenen Körpers kam ein Geräusch, als sei eine straff gespannte Feder zersprungen.
    Der Vorgang nahm insgesamt weniger als eine Sekunde in Anspruch. Perry Rhodan stand starr vor Schreck. Kertuul hatte sich zur Seite gewandt, halb schon bereit, auf Rhodans entsetzten Zuruf zu reagieren. Ren-No, der kleinste der drei, hatte das Geschehnis nicht zu sehen bekommen, wohl aber die Geräusche gehört. Jetzt trat er an Rhodan und Kertuul vorbei und musterte die Szene mit verwundertem Blick. „Seltsam", hörte man ihn murmeln. „Solche Dinge scheinen sich in letzter Zeit immer häufiger zu ereignen."
    „Du weißt, was hier vorgefallen ist?" fragte Perry Rhodan erstaunt. „Ein Benguel und ein Juatafu sind ohnmächtig geworden", antwortete Ren-No naiv. „Sie werden wieder zu sich kommen, aber es wird ihnen dann an Verstand fehlen. Warum fragst du?
    Du selbst hast einen solchen Vorgang schon einmal erlebt."
    „Ich wußte nicht, daß solche Ereignisse schon öfter beobachtet wurden. Was weiß man über sie? Was haben sie zu bedeuten?"
    „Nichts weiß man", sagte Ren-No. „Es scheint eine Eigenart zu sein, die die Benguel und die Juatafu unter gewissen Umständen entwickeln."
    Alles in allem schien ihn der Vorfall nur in geringem Maß zu interessieren. Die Benguel waren unter den Völkern der Galaxis Hangay wenig geachtet. Sie galten als Parias. Und Mnele-Dor war letzten Endes nur ein Roboter. Für Ren-No war es völlig natürlich, daß er dem Zwischenfall keine Bedeutung zumaß.
    Kertuul hatte bis jetzt kein Wort gesprochen. Das Erlebnis hatte ihn erschreckt; das sah man am starren Blick seiner Augen. Erst jetzt begann er sich wieder zu regen. „Du wolltest mich warnen", sagte er, zu Perry Rhodan gewandt. „Du versuchtest, mich festzuhalten.
    Glaubst du, ich hätte etwas ... damit zu tun?"
    Er machte eine hilflose Geste in Richtung der beiden reglosen Gestalten. „Ich wollte, ich wüßte es", antwortete Rhodan düster.
     
    4.
     
    Am nächsten Tag flog Perry Rhodan mit der LEDA nach Drifaal. Ren-No, der noch am Vorabend zurückgekehrt war, empfing ihn mit umfangreichem Gefolge. Rhodan wurde zu einer Hypersendeanlage gebracht, die sonst der Kommunikation mit nahe gelegenen Stützpunkten der Kansahariyya diente. Eine der Antennen war so justiert worden, daß sie in Richtung des vereinten Flottenverbands der Juatafu und Benguel wies. „Der Verband hat seine Geschwindigkeit verringert", erklärte Ren-No unterwegs. „Meine Vermutung erweist sich als richtig: Die Benguel und Juatafu wollen im Anklam-System Position beziehen."
    Perry Rhodan sprach nicht darüber, daß LEDA inzwischen dieselbe Beobachtung gemacht hatte. Er dachte an Kertuul, dem das gestrige Erlebnis einen Schock versetzt hatte. Er war von Ren-No darum gebeten worden, einen zweiten Einsatz in Richtung

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