1373 - IMAGO
Bahn des äußersten Planeten, Langlai, ohne dem Planeten jedoch selbst nahe zu kommen. Ihr Ziel mußte weiter im Innern des Systems liegen, unter den Monden der Planeten Nuru oder Zimbon. Auf Ylon, einem der Nuru-Monde, hatte Perry Rhodan damals das Robotschiff JUATAFU gefunden und in seinem Inneren Hinweise, daß das Schiff vor langer Zeit in irgendeiner Beziehung zu der verschollenen Superintelligenz ESTARTU gestanden haben mußte. In der Kontrollzentrale hatte er ESTARTUS Zeichen gefunden: das Dreieck mit den drei Pfeilen.
An Bord der JUATAFU war er wochenlang durch die Tiefen der Galaxis Hangay gekreuzt, ohne daß er der Lösung des Geheimnisses, das das Robotschiff umgab, näher gekommen wäre. Die Roboter, denen er inzwischen die Gattungsbezeichnung Juatafu verliehen hatte, mochten irgendwann in ferner Vergangenheit etwas mit ESTARTU zu tun gehabt haben. Aber daran war in ihren Gedächtnisspeichern nicht die Spur einer Erinnerung mehr vorhanden.
Die JUATAFU war schließlich auf Tuyon gelandet, wo die Benguel eine Zivilisation errichtet hatten, deren innere Inkonsistenz den Beobachter verwirrte. Sie hatten Siedlungen gebaut und eine Technik entwickelt, deren Leistungsstand einen merkwürdigen Gegensatz zu den geringen geistigen Kapazitäten der Benguel bildete. Perry Rhodan hatte auf Tuyon den Eindruck gewonnen, die Benguel befänden sich hier nur auf der Durchreise.
Die JUATAFU war mit unbekanntem Ziel weitergeflogen. Lediglich Jordan hatte sich ihm angeschlossen und selbstverständlich Beodu, der Attavenno. Dann war es zu jenem eigenartigen Zwischenfall gekommen, bei dem Jordan dasselbe Schicksal erlitten hatte wie vor ein paar Tagen Mnele-Dor. Seitdem hatte Perry Rhodan den Kontakt mit den Juatafu verloren, und seine Hoffnung, auf dem Umweg über die Roboter Informationen über ESTARTUS Schicksal zu gewinnen, war zu nichts geworden.
Diese Dinge gingen Rhodan immer wieder durch den Kopf, während er das langsame Vordringen der Benguel/Juatafu-Flotte durch LEDAS Augen mitverfolgte. Sollte er der Flotte entgegenfliegen und mit den Juatafu Verbindung aufnehmen, um zu erfahren, ob vielleicht sie etwas über ESTARTUS Verbleib wußten?
Vielleicht gab es an Bord der Schiffe auch Informationen bezüglich der geheimnisvollen Imago.
Er hatte kein gutes Gefühl bei dieser Idee. Irgend etwas strahlte von dem stummen Riesenverband der Raumschiffe aus, was ihm Unbehagen bereitete. Auch LEDA hatte ihm von einem solchen Vorhaben abgeraten.
Als der Verband sich der Bahn des Planeten Nuru näherte, meldete sich Ren-No. Es war spät am Abend. „Es gibt kaum mehr einen Zweifel", erklärte der Kartanin, „daß die Benguel und Juatafu es auf einen der Monde des Planeten Zimbon abgesehen haben. Logischerweise könnte es eigentlich nur Drifaal sein; denn alle anderen Monde sind spärlich oder überhaupt nicht besiedelt, und auf Drifaal befindet sich obendrein die gesamte Projekttechnik.
Ich befinde mich in einer Notlage. Kertuul und seine Vennok haben Befehl, einen Verteidigungsring um Drifaal zu bilden. Wenn die Eindringlinge zu landen versuchen, wird man das Feuer auf sie eröffnen. Aber Kertuul und seine Soldaten sind den Benguel und Juatafu hoffnungslos unterlegen. Wenn alle zehntausend Schiffe auf einmal zur Landung ansetzen, fegen sie die paar Vennok-Einheiten einfach beiseite.
Ich habe eine dringende Nachricht an die Projektorganisation abgesetzt. Ich nehme an, daß man uns von dort Hilfe schicken wird. Das Projekt darf auf keinen Fall verzögert werden.
Darüber wollte ich dir Bescheid geben. Die Lage wird kritisch. Ich werde mich in Zukunft wahrscheinlich weniger oft bei dir melden können als bisher. Du hast die Koordinaten des Charif-Systems. Du solltest in Erwägung ziehen, dich mit deinem Freund Beodu dorthin abzusetzen."
Perry Rhodan dankte ihm für die Information und den Ratschlag und erklärte, er werde sich die Sache durch den Kopf gehen lassen. „Ich habe nicht den Eindruck, daß die Juatafu und Benguel gewalttätig werden wollen", sagte er. „Außerdem widerstrebt es mir, meinen Posten zu verlassen, nur weil es ein wenig gefährlich werden könnte. Im Augenblick jedenfalls steht mir der Sinn danach, hierzubleiben."
Er hatte den Eindruck, daß Ren-No erleichtert war. Der Kartanin wollte ihn als Berater in der Nähe behalten.
In dieser Nacht fiel es Rhodan schwer, Schlaf zu finden. Ein unaufhörlicher Strom von Gedanken, Fragen, Überlegungen hielt ihn wach. Es war schon lange nach Mitternacht, als
Weitere Kostenlose Bücher