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1373 - IMAGO

Titel: 1373 - IMAGO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tummelten sich schlanke, lurchähnliche Tiere, die sich gierig auf Rhodans Stiefel stürzten, als er den Fuß ins Wasser setzte. Das Material schien ihnen indes nicht zu behagen. Sie ließen alsbald wieder von ihrem Opfer ab und schossen davon.
    Der rückwärtige Teil der Station lag unter einer hoch aufgetürmten Schutthalde. Lediglich die vier fingerartigen Auswüchse ragten unter den Felstrümmern hervor. Perry Rhodan und Beodu bewegten sich mit vorsichtigen Schritten an der schwarzen Metallwand entlang. Das Metall war übersät mit den charakteristischen Blasen und Kratern, die von Gravitationsschocks hervorgerufen wurden. An einer Stelle war die Wand aufgerissen. Der Spalt war breit genug, um als Einstieg zu dienen. Perry Rhodan schaltete die Brustlampe ein und zwängte sich zwischen den Metallkanten hindurch.
    Das Bild, das sich ihm bot, war gerade so, wie er es sich vorgestellt hatte. Die Inneneinrichtung war von den Bombenexplosionen zermahlen worden. Die Wände und Decken waren kahl, der Boden knöcheltief mit graubraunem Staub bedeckt. In den Staub eingebettet lagen die Überreste der Geräte, die einst hier installiert waren: winzige, unidentifizierbare Knollen aus Metall oder Kunststoff, keine von ihnen größer als ein durchschnittlicher Kieselstein.
    Der Atem des Todes lag über der Szene. Nicht einmal die Tiere des Schluchtinnern hatten es gewagt, sich hier einzunisten. Furchtbar hatte Granjcar zugeschlagen.
    Perry Rhodan drehte sich einmal um die eigene Achse und ließ den Lichtkegel der Lampe über die trostlose Szene gleiten. Inzwischen war Beodu ihm gefolgt, und ihre Schritte hatten genug Staub aufgewirbelt, daß der Lichtstrahl scharfe Konturen erhielt und aussah wie ein materielles Gebilde aus einer transparenten silbernen Substanz. „Hier gibt es nichts mehr zu finden", sagte Perry Rhodan düster. „Granjcar hat uns nichts übriggelassen."
    Da er über Helmfunk sprach, hatte LEDA seine Worte gehört. Sie reagierte sofort. „Das trifft sich gut", sagte sie. „Wir sollten uns nämlich so rasch wie möglich aus dem Staub machen.
    Acht Hauri-Raumschiffe sind vor wenigen Minuten in der Ebene nördlich des Bergzugs gelandet."
    Die Stimme der Kapsel sprach kartanisch, so daß auch Beodu sie verstehen konnte. „Mir ist es hier recht unheimlich, Waqian", sagte der Attavenno. „Dazu noch die Hauri! Bitte, laß uns gehen."
    Rhodan wandte sich um. Der Schein der Lampe fiel durch den Spalt hinaus in das Dämmerlicht der Schlucht. „Ich habe nichts dagegen", hatte er sagen wollen, aber er kam nicht mehr dazu. Eine Stimme war plötzlich in seinem Bewußtsein und raunte ihm zu: „Geh noch nicht! Geh weiter nach vorne. Oder willst du zurückkehren, ohne etwas gefunden zu haben?"
     
    8.
     
    Er fuhr herum. „Warst du das, Beodu? „ fragte er verwirrt. „War ich was, Waqian?" erkundigte sich der Attavenno besorgt. „Du hast nichts gesagt?"
    „Kein Wort, mein großer Freund."
    „Ich auch nicht", meldete sich LEDA. „Um deiner eigenen Sicherheit willen bitte ich dich, daß du mir erklärst, was da vor sich geht."
    „Ich habe eine Stimme gehört", antwortete Perry Rhodan. „Eine Mentalstimme. Sie forderte mich auf, weiter nach vorne zu gehen. Es gibt dort etwas zu finden, scheint mir."
    „Seit wann hörst du auf unidentifizierbare Mentalstimmen?" wunderte sich LEDA. „Sieh zu, daß du dich nicht in Gefahr begibst."
    Er schritt vorsichtig aus, aber so behutsam er sich auch bewegte, er wirbelte bei jedem Schritt Staub auf.
    Er blieb des öfteren stehen, um dem Staub Gelegenheit zu geben, sich wieder zu setzen. Aber schließlich sah er ein, daß er auf diese Weise zuviel Zeit verbrauchen würde.
    Er aktivierte das Gravo-Pak. Das Gravo-Pak erzeugte ein hyperenergetisches Signal, das von den Hauri angemessen werden konnte, wenn sie auf der Hut waren. Aber das mußte er in Kauf nehmen. Er wollte von hier fort - fort aus der Atmosphäre des Todes, fort aus der finsteren Schlucht.
    Beodu war zurückgeblieben. Seine Montur besaß ebenfalls einen Scheinwerfer, der jedoch im Helm angebracht war. Der Lichtkegel schien hinter Perry Rhodan her, während er sich schwebend durch den langgestreckten Raum bewegte, der einst - in einem anderen Universum - Gängern des Netzes als Unterkunft gedient hatte.
    Der „Finger", einer der vier Auswüchse der Station, besaß eine Länge von einhundert Metern. Die Breite betrug zwanzig Meter. Jetzt erschien er wie eine unendlich lange, von Staub und Schutt erfüllte Halle,

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