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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmunzelnd. Er wollte Beodu natürlich nicht in Verlegenheit bringen, indem er ihn über seine Sexphantasien aushorchte. „Nein, du verstehst es nicht!" sagte Beodu fast aggressiv. „Warum heuchelst du Verständnis, wenn du gar keine Ahnung hast, worum es mir bei dem Traum geht?"
    „Schon gut, beruhige dich wieder, Beodu", sagte Rhodan beschwichtigend. „Vergessen wir die Angelegenheit. Wir sind gleich am Ziel."
    LEDA schwebte mit verlangsamter Geschwindigkeit auf die oberste Plattform einer Stufenpyramide zu, die an ihrer Basis eine Seitenlänge von gut dreihundert Metern hatte und mit ihren sieben sich verjüngenden Aufbauten eine Höhe von etwa siebzig Metern erreichte. „Das ist Baos Palast", bestätigte LEDA. „Hier endet der Leitstrahl. Ich hätte einen Vorschlag zur Güte.
    Wollt ihr ihn hören? Wie wäre es, wenn Beodu mir den Traum erzählt und ich ihn zensuriert an dich weitergebe, Perry?"
    „Ja, das wäre mir schon recht!" rief Beodu begeistert. „Dann lasse ich euch allein und sehe nach Mi-Auwa", sagte Rhodan seufzend und begab sich aufs Oberdeck.
    Mi-Auwa hatte die Hypnoschulung beendet. Sie kauerte zusammengesunken da und starrte ins Leere.
    Dann wandte sie langsam den Kopf und richtete ihren flackernden Blick auf Rhodan. „Tun wir das Richtige?" fragte sie. „Ist es klug, von diesem Universum in ein anderes überzuwechseln, in dem Gewalt und Chaos regieren? Nach allem, was ich erfahren habe, bezweifle ich, daß wir unsere Lage durch diesen Tausch verbessern."
    „Was du erfahren hast, das ist der Bericht über eine Ausnahmesituation", sagte Rhodan. „Nicht überall und nicht immer herrschen solche Zustände. Aber vermutlich habt ihr euch auf Vinau falsche Vorstellungen von Meekorah gemacht. Das Standarduniversum ist kein Bereich, in dem Milch und Honig fließen, kein Ort für Müßiggänger."
    „Das habe ich auch nicht erwartet", sagte die Kartanin. „Aber mir stellt es sich nach dem, was ich erfahren habe, so dar, daß der Kampf ums Überleben in Meekorah viel härter geführt wird als in Tarkan.
    Wir brauchten uns nur dem Hexameron zu ergeben und hätten eine ruhige, gesicherte Zukunft."
    „Irrtum", widersprach Rhodan. „In Tarkan habt ihr keine Zukunft. In einigen hundert Jahren wird hier alles Leben in dieser Form erloschen sein. Es wird keine Kartanin, keine Vennok, keine Nakken und überhaupt keine körperlichen Lebewesen mehr geben. Auch keine Hauri mehr. Hangay würde in fünfhundert Jahren eine entvölkerte Galaxis sein. Meekorah dagegen ist ein junges, im Werden begriffenes Universum, vital und entwicklungsfähig. Nur in Meekorah haben die Kartanin und ihre Brudervölker eine Zukunft."
    Sie hatte ihm aufmerksam zugehört. Als er endete, sagte sie: „Gewiß hast du recht. Man muß es so sehen - zukunftsorientiert."
    Wenn du wüßtest, kleine Kartanin, dachte er. Wenn ihr wüßtet, welche Schwierigkeiten anderer Art sich für euch noch ergeben können, dann würden alle Völker aus dem Bund der 22 vermutlich mit wehenden Fahnen zum Hexameron überlaufen und ein kurzes Glück dem ewigen Existenzkampf vorziehen.
    Aber davon hatten Hangayer keine Ahnung.
    Als Rhodan mit Mi-Auwa in die Zentrale kam, war Beodu bereits ausgestiegen. Rhodan schickte ihm die Kartanin nach, um sich von LEDA seinen Traum erzählen zu lassen. „Dafür ist jetzt keine Zeit", erklärte LEDA auf ihre sanfte, aber entschlossene Art. „Gil-Gor und die Festgäste warten bereits voller Ungeduld auf dich. Und eigentlich geht dich Beodus Traum wirklich nichts an. Er hat bloß von einer weiblichen Attavenno geträumt und sich in diese Traumfrau verliebt. Das ist meine Analyse."
    „Ich würde Beodu eine Gefährtin gönnen", sagte Rhodan. „Sonst noch etwas, LEDA?"
    „In der Tat. Bei meiner Routineortung und Durchleuchtung des Palasts habe ich einige recht ungewöhnliche Meßergebnisse erhalten, die mir gar nicht gefallen wollen. Es handelt sich um hyperenergetische Anomalien, die eher zu den Hauri als zu einem kartanischen Ort der Begegnung passen."
    „Kannst du auch konkret werden?"
    „Gewiß, aber darf ich dir die drohende Gefahr so drastisch wie möglich vor Augen führen? Ich habe in Baos Palast eine psionischkybernetische Energiequelle geortet. Du erinnerst dich an die Geschehnisse auf Bantang, wo dir ein solches Psikyber-Feld so schwer zu schaffen machte. Dort wie hier ist diese Methode auf die Hauri und somit auf das Hexameron zurückzuführen."
    „Das bedeutet, daß die Han-Shui-Kwon kein Phantom

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