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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Attavennok. An ihren besonders grazilen Gestalten - und an Beodus Reaktion, dem schier die Augen aus den Kopfflügeln traten - erkannte er, daß es sich um Angehörige des weiblichen Geschlechts handelte.
    Beodu ließ sich wie in Trance auf eines der Kissen sinken. „War das dein Alptraum?" fragte Rhodan. Aber Beodu schien ihn nicht zu hören.
    Und es war überhaupt nichts mehr mit ihm anzufangen.
     
    *
     
    Der Venno, der auf der Vergnügungsfläche ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, beendete seinen ekstatischen Tanz und kam zu ihnen an den Tisch.
    Er war mit Pluderhosen und einem enganliegenden Shirt bekleidet und hatte die sichtbaren Körperteile mit glitzerndem Flitter besprayt. Weil ihm das vermutlich nicht auffällig genug war, trug er noch jede Menge Schmuck, ein gutes Dutzend verschiedener Ketten um den Hals und eine Art Krone am Ansatz seiner Kopfflügel. An seine Linke war der Telecommander montiert, und seine drei plumpen Greifer trommelten nervös dagegen.
    Als er die Kisseninsel erreichte, baute er eine Sphäre der Stille auf und kniete nieder. Er sah Rhodan erwartungsvoll an. „Das ist Gon-Wen Fellgel", stellte Mi-Auwa vor. „Und das ist Perry Rhodan, der Mann aus Meekorah."
    „Du bist also der Abgott der Roboter und der Parias", sagte der Venno über seinen Transthesizer, der die schnalzenden Begleitgeräusche nicht ganz ausmerzen konnte. „Ich finde dich gar nicht so ungewöhnlich, Wirst du uns eine Demonstration geben? Zeigst du uns, wie du mit deinen Jüngern umspringst?"
    Bevor Rhodan etwas entgegnen konnte, sagte Mi-Auwa rasch: „Die Benguel und Juatafu haben Perry Rhodan in diese Rolle gedrängt. Er nützt seinen Status nicht aus, vielmehr ist er eine große Belastung für ihn."
    „Tatsächlich?" staunte der Venno und gab eine Reihe von Pfeiflauten von sich, die vermutlich seiner Verwunderung Ausdruck geben sollten. „Aber warum hast du Gil-Gor dann angedroht, die Roboter und Parias ins Charif-System zu rufen, wenn er deinen Forderungen nicht nachgibt?"
    „Ich weiß weder etwas über eine Drohung noch über eine Forderung", sagte Rhodan. „Würdest du mich aufklären, Fellgel?"
    „Was sagst du da?" rief der Venno unter dem charakteristischen Pfeifen und Schnalzen aus. „Warum habe ich mich dann die ganze Zeit bis zur Erschöpfung mit Gon-Wen Istam gestritten? Wenn es kein solches Problem gibt, hätte ich mir die Auseinandersetzung mit dem Gryolen ersparen können. Was will Gil-Gor dann eigentlich von uns? Warum muß ich mich mit besserwissenden Gryolen herumschlagen ..."
    Rhodan war verwirrt. „War das vorhin denn kein Tanz?" fragte er.
    Der Venno richtete die beiden Kopfflügel auf ihn, bohrte ihm die Augen fast in die seinen. „Hier tanzt niemand", erklärte Mi-Auwa und deutete auf die Masse der wogenden Leiber. „Man unterhält sich, diskutiert, stellt sich selbst dar. Entweder man hat mit dem Streitpartner Körperfühlung, oder man unterhält sich über größere Distanzen über eine Lautbrücke, die man mit dem Griffel schlägt. Nichts anderes hat Fellgel getan."
    Jetzt, als Rhodan die „Tanzenden" genauer betrachtete, erkannte er, daß sie sich nicht im Rhythmus irgendeiner Musik bewegten, sich an keinen anderen Takt hielten als den ihrer Gesten. Und er entdeckte, daß von „Solotänzern" farbige Lichterbögen in andere Teile des Saales führten, wo ein anderer ähnlich gestikulierte; und wenn man die weit voneinander befindlichen Partner gemeinsam betrachtete, merkte man, daß ihr Rhythmus der von Rede und Gegenrede war. Rhodans Fehler war gewesen, sich zu sehr auf den Vergleich mit einer terranischen Disco des 20. Jahrhunderts zu fixieren. „Alles klar", sagte er und griff den Faden wieder auf. „Ich verstehe nicht, wieso Gil-Gor behaupten konnte, daß ich ihm gedroht hätte, die Juatafu und Benguel ins Charif-System zu locken. Aber - vielleicht mache ich es noch. Und wenn nur, um ihn für diese Verleumdung zu strafen."
    Rhodan beobachtete, daß Beodu mit den drei Attavenno-Frauen in ein Schnalz- und Pfeifgespräch vertieft war, von dem nur die hohen Töne durch die Sprechblase drangen, die sie um sich gebildet hatten. Beodu schien nichts davon zu bemerken, was um ihn vor sich ging. „Das sind meine Sekretärinnen" erklärte Fellgel, als er Rhodans Blick bemerkte. „Mi-Auwa hat mich gebeten, sie zum Riyyada mitzubringen. Möchtest du sie kennenlernen?"
    „Laß nur, ich will nicht stören" sagte Rhodan und blickte die Kartanin an, die den Blick schuldbewußt senkte Er

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