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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Feiertag. Die Bewohner von Vinau wollen mit diesem Fest ihr Gewissen reinwaschen. Einst haben wir alle anderen Völker der Kansahariyya von unserer Ursprungswelt ausgebürgert, nach dem Motto: Vinau den Kartanin. Später haben wir den Riyyada als Geste der Versöhnung mit den anderen einundzwanzig Völkern eingeführt. Der Riyyada ist quasi der Fremdentag, an dem der Visumzwang aufgehoben wird und die Einheimischen so tun, als seien alle ihre Brüder."
    Rhodan sagte nichts darauf, und er wollte das Gehörte auch nicht analysieren, um seine hohe Meinung über die Kartanin nicht ins Wanken zu bringen.
    Sie erreichten das Ende des Antigravschachts, und vor ihnen wurde der Energievorhang instabil. „Achtung, jetzt ...", begann Mi-Auwa. Aber dann war die Energiesperre aufgehoben, und die restlichen Worte gingen in einer ohrenbetäubenden Geräuschkulisse unter. Dazu gab es ein flackerndes, zuckendes Lichtgewitter, das einen gewaltigen Saal mit eruptiven Entladungen in allen Farben des Spektrums ausleuchtete und eine wogende Masse von Körpern illuminierte.
    Rhodan fühlte sich für einen Moment in eine der Gigantdiskotheken des 20. Jahrhunderts versetzt - zumindest was den Lärm und die Lichteffekte betraf.
    Beodu hatte nur einen Schritt in den Saal gemacht und war dann entsetzt in den Antigravschacht zurückgetaumelt. Jetzt klammerte er sich verzweifelt am Rahmen des Ausstiegs fest, während Mi-Auwa ihn mit Gesten herauszulocken versuchte.
    Die Kartanin wirkte amüsiert. Sie griff in eine in Hunderte von Fächern unterteilte Wandnische, und ihre Hand kam mit einer stablampenähnlichen Fernsteuerung zurück. Sie drückte mit dem Daumen eine Sensortaste, und auf einmal war es um sie still. „Kein Grund zum Fürchten", sagte sie belustigt zu Beodu, der nun doch aus dem Schacht kam. „Das ist nur die übliche Riyyada-Stimmung. Wie du siehst, gibt es aber die Möglichkeit, sich eine individuelle Ruhesphäre zu schaffen oder sich an der Licht- und Lautorgie zu beteiligen. Das alles ermöglicht dieser Griffel."
    Und sie griff in ein Fach und holte für Beodu und Rhodan je einen der stabförmigen Telecommander hervor. „Das ist mein real gewordener Alptraum", sagte Beodu, noch immer leicht geschockt. „Ich habe es geträumt ... und hier ist es passiert."
    „Vielleicht wird es noch ganz gemütlich", sagte Rhodan und folgte Mi-Auwa, die Beodu an der Hand mit sich zog, durch die ekstatisch wogenden Massen. Es handelte sich hauptsächlich um Kartanin in allen möglichen phantastischen Trachten, nur gelegentlich entdeckte er ihm unbekannte Fremdwesen und sogar einen Venno.
    Da die Vennok zwei Arm- und Beingelenke besaßen, bewegten sie sich mit wippendem Gang vorwärts.
    Dieser Venno ließ jedoch seine Arme und Beine wie rasend schlenkern und sprang zwischendurch mit unnatürlich verdreht wirkendem Körper in die Luft, so daß er den Anschein erweckte, als sei er extrem gelenkig. Aufgrund seiner ungestümen Bewegungen hatte er es als einziger geschafft, eine freie Fläche um sich zu schaffen.
    Plötzlich hielt er mitten in der Bewegung an. Er gab eine Reihe schriller Pfeiflaute von sich, die selbst über den Höllenlärm hinweg zu hören waren.
    Beodu zuckte zusammen und blieb wie erstarrt stehen.
    Rhodan wußte nicht recht, was er von der Situation halten sollte; die anderen, fast durchwegs Kartanin, nahmen von dem Zwischenfall keinerlei Notiz.
    Beodu stand immer noch starr. Mi-Auwa war der Richtung seines Blickes gefolgt und winkte dem Venno.
    Dieser hob seinen Griffel und schickte eine Reihe grüner Blitze los. Diese griffen in weitem Bogen über die Masse der wogenden Leiber hinweg und schlugen irgendwo im Hintergrund ein.
    Mi-Auwa hielt ihren Griffel ebenfalls hoch und in die gewiesene Richtung. Jetzt ließ sie ebenfalls einen grünen Lichtbogen los, der an derselben Stelle wie der des Venno einschlug. Dieser machte eine rudernde Handbewegung wie zum Zeichen der Bestätigung - und verfiel danach wieder in Raserei.
    Mi-Auwa hüllte sie alle drei in eine Sphäre der Stille und sagte: „Gon-Wen Fellgel hat einen Platz für uns reserviert."
    Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis sie sich einen Weg zu der mit grünen Lichtstrahlern gekennzeichneten Stelle gebahnt hatten.
    Hier herrschte kein Gedränge. Über den Boden verteilt waren bunte Kissen, auf denen die Festgäste saßen. Wie nicht anders erwartet, handelte es sich fast ausschließlich um Kartanin.
    Aber eben nur fast.
    Auf einer der Kisseninseln entdeckte Rhodan drei

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