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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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so… so …«, Clara suchte nach dem richtigen Wort. »So verbrannt?«
    »Weil deine Großmutter gestorben ist. Er konnte es nicht verhindern. Niemand kann einen Menschen für ewig erhalten, aber es war wohl noch nicht ihre Zeit. Trotzdem ist sie umgekommen, und der Engel hat es nicht verhindern können.«
    Clara atmete heftig und verdrehte die Augen. »Aber er ist nur eine Figur, Johnny.«
    »Ja, so sieht er aus.«
    Sie überlegte kurz. »Du meinst, er ist mehr?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist möglich. Es könnte auch etwas in ihm stecken. Eine Kraft, von der wir nichts wissen, und eine ungewöhnliche Kraft hast du ja auch auf dem kleinen Friedhof gesehen.«
    »Ja, das schon.« Clara wusste nichts mehr zu sagen. Sie schlang die Arme um sich und ließ dabei ihre Blicke schweifen, während sie sich drehte.
    Johnny tippte sie an. »Was ist plötzlich los mit dir?«
    »Das weiß ich auch nicht so genau«, erwiderte sie flüsternd. »Ich habe einfach das Gefühl, beobachtet zu werden.«
    »Von wem denn?«
    »Von allen hier. Von allen Figuren, verstehst du? Das Leben ist für mich unheimlich geworden, und ich weiß auch nicht, was sich hinter diesem alten Friedhof verbirgt.«
    »Wir werden es herausfinden, und das so rasch wie möglich. Komm, lass uns gehen.«
    Dagegen hatte Clara keinen Einwand.
    Johnny ließ ihr den Vortritt. Sehr wohl war ihm auch nicht. Diese Wohnung hatte eine besondere Atmosphäre, die er nicht richtig fassen und beschreiben könnte. Hinzu kam die unerklärliche Veränderung des Lieblingsengels.
    War er wirklich verbrannt? Und wenn ja, was konnte das bedeuten? War er verbrannt, weil die andere Seite gesiegt hatte? War das Böse diesmal stärker gewesen?
    Die Fragen quälten ihn. Mit seiner Freundin sprach er nicht darüber. Er wollte Clara nicht beunruhigen. Sie brauchte nicht unbedingt zu wissen, dass er bereits einige Schritte weiter dachte und dabei über sich selbst erschrak.
    Jetzt bist du schon so wie dein Vater oder wie John Sinclair!, dachte er für sich.
    Es färbte einfach ab, und Johnny konnte nichts dagegen unternehmen. Er war mit diesen Dingen aufgewachsen, und sie hatten ihn schließlich geprägt.
    Er warf einen letzten Blick zurück in den Raum, bevor er die Tür hinter sich schloss.
    Clara Lintock stand an der Treppe. Obwohl sie in diesem Haus wohnte, kam sie Johnny vor wie eine Fremde, die zum ersten Mal die Umgebung hier betreten hatte. Er sah ihr an, dass sie sich nicht wohl fühlte. Da die Fenster nicht besonders groß waren, gab es auch Schatten in der Umgebung, und die Treppe nach oben wurde nicht eben von einer großen Lichtfülle bedeckt.
    Johnny fiel auf, dass Clara den Kopf schief hielt und die Stufen hochblickte. Erst als er neben ihr stehen blieb, schaute sie ihn an.
    »Es ist komisch, Johnny…«
    »Was denn?«
    Sie wies über die Stufen hinweg. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, von dort oben etwas gehört zu haben. Fremde und komische Laute. Die haben sich angehört wie ein Stöhnen.«
    Johnny überlegte kurz. »Soll ich nachschauen?«
    Sie fasste ihn fest an. »Nein, lieber nicht. Wenn sich da jemand versteckt hält, dann…«
    »Werde ich ihn finden, keine Sorge.« Seine Selbstsicherheit beeindruckte Clara. Sie unternahm auch keinen Versuch mehr, ihn zurückzuhalten, und so schritt Johnny die Stufen hoch, wobei er sich an der Wandseite hielt, um einen besseren Blick zu haben. Er glitt vorbei an den dort hängenden Bildern und geriet auch in einen helleren Bereich hinein, denn auf halber Höhe drang Tageslicht durch ein Flurfenster.
    Dort blieb Johnny stehen. Das Ende der Treppe lag vor ihm. Er sah den Beginn eines Flurs, mehr allerdings nicht. Er hörte nichts, und ihm fiel auch keine Bewegung auf.
    Aber er war auch ein Mensch, der alles genau wissen wollte.
    Deshalb ließ er den Rest der Treppe hinter sich und konnte den Flur überblicken.
    Mochte Clara auch etwas gehört und gesehen haben, bei ihm war das nicht der Fall. Die obere Etage des Hauses war leer. Zumindest der Flur. Was hinter den geschlossenen Zimmertüren passierte, sah er natürlich nicht. Er befand sich zudem zum ersten Mal hier im Haus und wollte von Clara wissen, wo ihr Zimmer lag.
    Er hörte sie bereits auf der Treppe.
    »Ich habe es unten nicht ausgehalten«, flüsterte sie. »Hast du etwas entdeckt?«
    »Nein, das habe ich nicht.« Johnny wartete, bis sie neben ihm stand. »Wo ist dein Zimmer?«
    Clara zuckte leicht zusammen. »Was willst du denn dort?«
    »Nur

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