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1375 - Wächterin der Toten

1375 - Wächterin der Toten

Titel: 1375 - Wächterin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachschauen.«
    »Du meinst, da ist jemand?«
    »Könnte sein.«
    »Komm mit.« Sie fasste Johnny am Arm und zog ihn mit in den nicht sehr langen Flur hinein. Hier oben war es wärmer als eine Etage unter ihnen. Das nahm Johnny nur wie nebenbei war. Er folgte seiner Freundin, die auf eine der Türen an der rechten Seite zuging, sie noch nicht aufdrückte und ihren neuen Freund fragend anschaute.
    »Lass mich das machen.«
    »Okay.«
    Johnnys Herz klopfte schneller. Er kannte den Grund auch nicht, denn bisher war nichts passiert.
    Die Tür drückte er zuerst langsam nach innen, um danach mit einem heftigen Ruck die Bewegung zu vollenden.
    Der Blick hinein!
    Normalerweise hätte er sehen müssen, wie es eingerichtet war.
    Das erlebte er jetzt nur am Rande. Viel wichtiger war etwas anderes.
    Gegenüber und auch nicht weit vom Fenster entfernt sah er das feinstoffliche Etwas, das sich blitzartig bewegte, wobei nichts zu hören war und dann wie ein Nebelstreif entfloh.
    Weg, einfach weg!
    Johnny holte tief Luft, während hinter ihm Clara leise Jammerlaute ausstieß.
    Clara hielt sich an Johnny Schultern fest. »Hast du das gesehen?«, flüsterte sie mit scharfer Stimme. »Diese helle Erscheinung mit dem hellen Haar…«
    »Das habe ich.«
    »Ich war das, Johnny. Genau wie ich. Wie auf dem Friedhof. Jetzt ist sie hier. Oder bin ich das? Ein Geist…?«
    Sie erwartete eine Erklärung, doch so einfach konnte Johnny sie ihr nicht geben. Er hatte die Erscheinung ja gesehen und hätte darauf schwören können, dass sie keine Einbildung gewesen war, aber ob sie eben so ausgesehen hatte wie Clara, konnte er nicht bestätigen. Dafür war einfach alles viel zu schnell gegangen.
    »Es ist der Engel, Johnny. Er ist es. Davon bin ich überzeugt. Der Engel will sich um mich kümmern. Er ist aus seiner Welt gekommen, um mich zu warnen.«
    »Und was ist mit deiner Großmutter?«
    »Wieso? Was soll mit ihr sein?«
    »Könnte das nicht auch ihr Geist gewesen sein?«
    »Nein, nein.« Clara schüttelte den Kopf. »Da liegst du wirklich falsch, Johnny. Ich habe sie auf dem Friedhof gesehen. Es war alles vollkommen in Ordnung. Die Gestalt dort und die Gestalt hier, die waren wirklich gleich.« Sie deutete mit dem Zeigefinger auf sich.
    »Das bin ich gewesen, Johnny.«
    Er nickte. Innerlich war er nicht zufrieden. Er konnte sich den Übergang nur schwerlich vorstellen, und deshalb war auch eine Identifizierung dieses Wesens nicht leicht.
    Engel oder nicht?
    Johnny befand sich in einer für ihn schlechten Situation. Er sah sich mit Vorgängen konfrontiert, die eigentlich nicht zu seinem Umkreis gehörten. Das hier war etwas für John Sinclair oder auch für seinen Vater. Er fühlte sich im Moment wirklich überfordert.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn wir gehen«, schlug er vor.
    »Gut. Und dann?«
    »Lass uns erst Mal das Haus verlassen.«
    Clara warf Johnny einen schrägen Blick zu. Sie sagte allerdings nichts. Erst auf der Treppe gab sie einen kurzen Kommentar ab.
    »Stell dir mal vor, dass ich in einem solchen Haus wohnen muss. Bisher habe ich es immer toll gefunden. Jetzt nicht mehr. Seit dem Tod meiner Großmutter ist alles anders geworden.« Dann wechselte sie das Thema. »Hast du eigentlich meinen Computer gesehen?«
    »Nicht wirklich.«
    »Da habe ich immer davor gesessen und auf eine Mail von dir gewartet. War echt spannend.«
    »Für mich auch.«
    Plötzlich waren sie wieder die beiden jungen Menschen, die sich so unbeschwert gaben und so wirkten, als hätten sie richtig Spaß am Leben. Das änderte sich, als sie das Haus verlassen hatten und davor stehen blieben.
    »Jetzt geht es weiter, nicht?«
    Johnny nickte.
    »Bleibt es denn bei unserem Plan?«
    »Ich denke schon. Der Friedhof ist auch wichtig, Clara. Dort hat alles seinen Lauf genommen. Wir müssen hin und ihn uns anschauen. Es gibt diesen Geist, und es kann sein, dass er mit uns Kontakt aufnehmen will, aber noch nicht den richtigen Weg gefunden hat. Deshalb denke ich, dass wir ihm dabei helfen sollten.«
    Clara schaute Johnny stumm an. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Meine Güte, wie du das gesagt hast. Als hättest du tagtäglich damit zu tun.«
    »Nicht gerade jeden Tag.«
    »Sondern?«
    Johnny Conolly lachte. »Vergiss es. Wir steigen jetzt in dein Auto und fahren los.«
    Sie konnte nicht reden und nickte nur. Wenn sie alleine gewesen wäre, dann hätte sie schon gewusst, was zu tun war. Sie wäre so schnell wie möglich geflohen.
    So aber würde sie an Johnnys Seite

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